Dem Kirchhörder SC droht zum ersten Mal nach der erfolgreichen Ära Alipour, die 2009 begann, wieder das Graue-Maus-Image. Das gilt es zu vermeiden, sagt auch der Sportliche Leiter Kai Gräfenkämper (36), seinerzeit Spieler unter dem heutigen Meppen-Trainer Adrian Alipour.
Kai Gräfenkämper macht Schluss
Um wieder neuen Schwung beim Absteiger und aktuell nur Neunten der Bezirksliga hineinzubekommen, bewegt sich der KSC mehr als geplant: „Im Winter, als Platz vier in Reichweite war, hatten wir gar nicht den großen Umbruch vor. Jetzt wollen wir doch noch einige Neue.“
Die möchte der Sportliche Leiter auch präsentieren, doch die für Kirchhörde bedauernswerte Nachricht sei vorweggeschickt, selbst wenn sie Gräfenkämper erst zum Ende des Gespräches kundtat. „Ich höre im Sommer auf. Das habe ich meinem Kollegen Jörg Mielers bereits mitgeteilt. Familie und Beruf beanspruchen mich sehr. Nach 20 Jahren Kirchhörde tut es dem Verein aber vielleicht mal gut, ein anderes Gesicht zu sehen.“
Dass die Kirchhörder das so sehen, ist zu bezweifeln. Aber Verständnis für die Entscheidung des Familienvaters werden sie schon haben. Bis es soweit ist, wirft sich Gräfenkämper noch ins Personalmarktgetümmel. Nach den feststehenden Zusagen von Trainer Dimitrios Kalpakidis, David Dapes, Finn Serocka, Lukas Themann, Leon Schröter, Fabian Doyscher, Sinan Wrobel, Nic Gerber, Joshua Sulaimon, Jonas Veen, Colin Hase, Noah Patzkowski und David Dzajic entschied sich jetzt auch Außenverteidiger Oskar Stefanski für einen Verbleib.

Richtig spannend wird es, wen Gräfenkämper da als Neue präsentiert: Allen voran der umworbene Torwart Julian Heitmann (24) von Westfalia Wickede wird dem KSC guttun. „Wir benötigen neben Till Wrase einen zweiten Torwart. Dass wir zuletzt unseren Torwarttrainer Manuel Schweda einsetzen mussten, ist ja nicht im Sinne des Erfinders. Aber Julian ist ein starker Torwart, eine echte Verstärkung.“
Dominik Marx verstärkt die Abwehr
Diese Rolle soll auch ein „talentiertes Brüderpaar“ spielen. So spricht Gräfenkämper über Lennart (21) und Philip (19) Decker. Lennart, der ältere, ging vom TSC Eintracht zum TuS Bövinghausen und von da zu seinem aktuellen Klub Concordia Wiemelhausen. „Lennart hatte längere Zeit Schambeinprobleme. Es geht ihm immer besser. Bei uns bekommt er die Chance, zum Stammspieler zu werden. Bruder Philip, ebenfalls Mittelfeldspieler, kommt wie Lennart aus der Talentschmiede von der Flora.
„Ein großgewachsener, vielseitiger Spieler, der unserem eher kleiner gewachsenen Kader sehr guttun wird“, kommentiert Gräfenkämper.
Dominik Marx (29) vom TuS Körne soll die Abwehr stabilisieren. „Wir haben zu viele Tore kassiert“, sah nicht nur der Sportliche Leiter Handlungsbedarf. Und damit nicht genug: „Wir werden weitere Spieler verpflichten.“ Kai Gräfenkämper wird diese neue Mannschaft dann zwar nicht mehr in leitender Funktion sehen: „Aber ich bin ja nicht aus der Welt und möchte mir vielleicht mal eine Kirchhörder Mannschaft ansehen, die keine graue Maus ist.“ Das klingt nach einem Versprechen.
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