ASC-Frauen haben über mögliche Wildcard entschieden: Oberliga oder 3. Liga?

Handball-Oberliga

Die ASC-Handballerinnen haben entschieden, ob sie bei einer möglichen Wildcard in der kommenden Saison in der Oberliga oder in der 3. Liga spielen wollen.

Dortmund

, 29.04.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Annika Kriwat plant nach langer Verletzung zur neuen Saison ihr Comeback im ASC-Trikot.

Annika Kriwat plant nach langer Verletzung zur neuen Saison ihr Comeback im ASC-Trikot. © Ludewig

Die Handball-Frauen des ASC 09 Dortmund wären bereit, würden im Fall der Fälle die Aufstiegs-Wildcard für die dritte Liga ziehen. Das ist das Resultat einer Telefonkonferenz aller handelnden Personen des Klubs aus dem Dortmunder Süden am Wochenende nach dem durch die Coronavirus-Pandemie bedingten vorzeitigen Saisonabbruch vor zehn Tagen.

Der weist den ASC im westfälischen Oberhaus in der nach einer Quotientenregelung vorgenommenen Wertung als Tabellenzweiten hinter PSV Recklinghausen aus und eröffnet ihm so möglicherweise den Aufstieg über eine Wildcard. Vereiteln könnte diese gemeinsam getroffene Entscheidung nur noch der Absprung eines der größeren Sponsoren, den ASC-Abteilungsleiter Frank Fligge indes als unrealistisch einstuft: „Ein wirtschaftliches Abenteuer werden wir definitiv nicht eingehen. Sportlich würden wir uns gerne der Herausforderung stellen.“

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Im Wege stehen könnte dem Aufstieg des Oberligazweiten aber nun noch die ausstehende Vorgehensweise des DHB. Der bestückte die vier Drittliga-Staffeln bislang mit insgesamt 48 Mannschaften. Erhöht werden laut DHB-Pressemitteilung vom vergangenen Dienstag könnte diese Anzahl ob der besonderen Situation auf maximal 60 Vereine. Absteiger von oben so wie nach unten gibt es nicht. Die vier Aufsteiger in die zweite Liga abgezogen, blieben 16 Plätze, die an die Landesverbandsmeister sowie über Wildcards zu vergeben wären.

ASC-Frauen haben nur einen Abgang - dafür vier Neuzugänge

„Wie vom DHB letztendlich und unter Anwendung welcher Kriterien auch immer darüber befunden wird, ist noch offen“, sagt Fligge, der der dritten Liga für die sportliche Zukunft vor allem eine deutlich größere Attraktivität beimisst: „In der Oberliga droht wegen der besonderen Situation eine Ligastärke von bis zu 19 Teams. Das würde sicherlich vom Spielplan her sehr belastend und nicht schön. Und in Liga drei winken zudem viel mehr sportlich reizvollere und deutlich zuschauerträchtige Derbys wie gegen den BVB 2, PSV Recklinghausen oder auch den Königsborner SV.“

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Wo auch immer der Weg sportlich letztlich hinführt – so oder so ist der ASC 09 für die Zukunft ligaunabhängig sehr gut aufgestellt. Die personellen Planungen sind grundsätzlich und zufriedenstellend abgeschlossen. Zu vorderst ist die Trainerfrage schon seit einigen Wochen geklärt. Nach vier Jahren sucht Tobias Genau eine neue Herausforderung, coacht, wie berichtet, zukünftig die Männer des HVE Villigst-Ergste, Aufsteiger in die Verbandsliga. Übernehmen wird sein bisheriger Co-Trainer und B-Lizenzinhaber Dirk Niedergriese. Als Assistent und zusätzlich für die Torhüterinnen verantwortlich fungiert Benny Hoffmann. Und auch das Aufgebot ist zusammengestellt, besitzt nominell sicherlich die Qualität, sich gegebenenfalls auch eine Etage höher zu behaupten.

Annika Kriwat bereitet ihr Comeback beim ASC vor

Lediglich einem Abgang stehen vier Neuzugänge gegenüber. Torfrau Jana Möllmann wird sich dem Nachbarn Königsborn anschließen. Der Verlust ist bedauerlich, reißt aber kein Loch, da der ASC mit dem erfahrenen Gespann Marina Wilkus und Vanessa Schübbe weiterhin zwischen den Pfosten gut aufgestellt ist. Neu ins blau-weiße Trikot schlüpfen werden vom TV Arnsberg Delia Topp (Rückraum links, Linksaußen) und Klara Rosenthal (Rückraum rechts, Rechtsaußen). Hinzu gesellen sich Allrounderin Anne-Kathrin Seehagen vom HC TuRa Bergkamen sowie Rechtsaußen Julia Eckart von der SG ETSV Ruhrtal Witten. Weitere Verstärkungen, möglicherweise über „Leihgeschäfte“ mit dem BVB, sind nicht ausgeschlossen.

Zurück nach ihrer Babypause kehrt Lotta Lorkowski. Und nach langwieriger Schulterverletzung hofft die bundesligaerfahrene Annika Kriwat, die sich im Aufbautraining befindet, zur neuen Saison auf ihr Comeback. Das Aufgebot an Feldspielerinnen komplettieren die verbleibenden Maren Rynas, Vivien Busse, Leonie Schmitz, Carolin Hohloch, Sara und Kristin Gesing, Sonia Zander, Inga Spaan, Jule Bachen, Alica Delere, Leslie Tamko und Lina Landwehr. Zudem ist geplant, aus dem Unterbau aufstrebende Talente behutsam an höhere Aufgaben heranzuführen.

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