In der Sportschau am Samstagabend war ein Dortmunder Fußballklub im Fokus der Berichterstattung.

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Artikel der Ruhr Nachrichten bringt Dortmunder Klub in die Sportschau

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Nicht nur Debatten um Profis beherrschen aktuell die Lage in den Medien. Auch Amateursportler und Vereine, die Existenzängste haben, geraten in den Fokus – so auch ein Fußballklub aus Dortmund.

Dortmund, Brünninghausen

, 04.04.2020, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Zeiten der Corona-Krise ändert sich auch das Fernsehprogramm. Samstag 18 Uhr ist normalerweise die klassische Zeit für die Sportschau: Erst 3. Liga, dann 2. Bundesliga dann die Beletage des Deutschen Fußballs. Doch die Pandemie zwingt die Fernsehmacher zum Umdenken.

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Die Sportsendung der ARD widmete am Samstagabend auch dem Amateurfußball ein paar Minuten ihrer Sendezeit. In diesem Rahmen schaute eine Kamerateam beim FC Brünninghausen vorbei. Der Grund: Das Team sah sich aufgrund der finanziellen Engpässe durch die Corona-Krise dazu gezwungen, sechs Spielern zu kündigen. Die Ruhr Nachrichten berichteten darüber und die Sportschau wurde darauf aufmerksam.

Klaus-Dieter Friers: „Dadurch sind wir nicht mehr in der Lage, die ganzen Gehälter zu bezahlen“

Zum Hintergrund: Der FCB kündigt sechs Kickern zum 15. April fristlos. „Zwei unserer Sponsoren haben ihre Zahlungen eingestellt. Das wirkt sich auf unsere eigene Existenz aus. Dadurch sind wir nicht mehr in der Lage, die ganzen Gehälter zu bezahlen“, sagte Klaus-Dieter Friers, Geschäftsführer des FC Brünninghausen im Gespräch mit der Redaktion.

Klaus-Dieter Friers ist Geschäftsführer des FC Brünninghausen.

Klaus-Dieter Friers ist Geschäftsführer des FC Brünninghausen. © Folty

Das Team der ARD-Sportschau hakte beim FCB nach und ging beim Westfalenligisten auf Spurensuche. Im heimischen Wohnzimmer äußerte sich Klaus-Dieter Friers zu den Entlassungen. „Wir mussten auch an die Zukunft des Vereins denken. Wir wollten keine Schulden aufnehmen. Deshalb war dieser Schritt notwendig.“

Bereits vorher hatte der Geschäftsführer versucht, andere Wege für die Kicker, die auf Minijobber-Basis beim Club angestellt sind, zu finden. Doch die Spieler in Kurzarbeit zu schicken sei wegen der Vertragslage nicht möglich.

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Auch die Iserlohner Turnerschaft tauchte im Beitrag der Sportschau auf. Dem Kreisligisten geht in diesen Tage eine der Haupteinnahmequelle verloren: das Vereinsheim. „Gerade von März bis Juni haben wir die meisten Einnahmen“, berichtet Jugendgeschäftsführer Thomas Schreiber. Auch vier große Turniere, die der Verein ausrichtet, stünden auf der Kippe.

Rainer Koch: „Der DFB kann hierbei nicht helfen. Ich sehe hier eindeutig die Politik in der Pflicht“

DFB-Vizepräsident Rainer Koch sagte zur schwierigen finanziellen Situation zahlreicher Amateurvereine: „Der DFB kann hierbei nicht helfen. Ich sehe hier eindeutig die Politik in der Pflicht.“ Beim Land Nordrhein-Westfalen können Klubs eine Soforthilfe beantragen und somit 9000 bis 15.000 Euro bekommen.

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Koch äußerte sich auch zum Auf- und Abstieg in den Amateurligen: „Wir können nicht die Aufsteiger einfach aufsteigen lassen und mögliche Absteiger bleiben in der Liga. Damit blähen wir die Ligen zu sehr auf.“ Es bleibt abzuwarten, wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen hier entscheidet.

Außerdem wurde in der TV-Sendung auch auf die brenzliche Lage der Regionalliga eingegangen. Rot-Weiß Essen beispielsweise verkauft Tickets für ein Spiel, was nicht stattfinden wird. Auf diese Weise hat der Club - dank der Unterstützung seiner Anhänger - bereits 100.000 Euro eingenommen.

Hier könnt ihr den Beitrag aus der ARD-Sportschau in voller Länge sehen.