Es ist das Ende einer intensiven Ära: Seit Mittwoch (26. März) herrscht endgültige Klarheit – der Oberligist TuS Bövinghausen ist offiziell vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Auch die Auflösung des Vereins wurde bereits im Vereinsregister hinterlegt. Damit ist das Kapitel beendet.
TuS Bövinghausen: Aus besiegelt
Für Klubboss Ajhan Dzaferoski ist es die wohl emotional schwierigste Phase seiner jüngeren Vergangenheit. „Das fällt mir nicht leicht. 14 Jahre lang habe ich diesen Verein aufgebaut – das ist eine lange Zeit“, gibt er mit spürbarer Wehmut zu Protokoll.
Das Ende hatte sich über Monate abgezeichnet. Schon seit längerem hatte Bövinghausen mit finanziellen Schwierigkeiten und dem drohenden Insolvenzverfahren zu kämpfen.
Trotz aller Bemühungen, Investoren zu finden und die Existenz des Vereins zu sichern, konnte Dzaferoski die Auflösung letztlich nicht abwenden.

Noch vor zwei Wochen hatte er gehofft, bis Ende März 70.000 Euro aufzutreiben – vergeblich. Dennoch bleibt für ihn nun irgendwo auch ein Gefühl der Erleichterung. „Daher habe ich, haben wir, auch eine reine Seele“, sagt er. „Aber es lag jetzt nicht mehr in meiner oder unserer Hand.“
„Stadtteil in ganz Europa bekannt gemacht“
Besonders für den Stadtteil Bövinghausen tue ihm das Aus weh. „Ich lebe und wohne hier seit 50 Jahren. Es ist ein sozial schwacher Ort, es ist einfach extrem schade – gerade für die Stadt und den Stadtteil“, so Dzaferoski. „Wir haben polarisiert, unser Verein und dadurch auch der Stadtteil war quasi in ganz Europa bekannt.“
Für alle Beteiligten sei das Aus nun schmerzhafter als für ihn selbst, betont Dzaferoski. „Ich lebe ja nicht für immer, aber es ist einfach schade um den Verein.“
Trotzdem kann er für sich auch einen Schlussstrich ziehen: „Ich bin fast froh, dass es nach den letzten Monaten jetzt ein Ende gibt. Für mich persönlich geht es jetzt weiter, das Leben muss ja weitergehen.“
Mehrere Anfragen für Dzaferoski
Eins ist für ihn dabei allerdings klar: „Ich werde nie wieder irgendetwas mit Fußball machen.“ Dabei gäbe es durchaus Angebote: „Ich habe viele Anfragen von anderen Vereinen bekommen, werde aber nicht mehr weitermachen. Ich ziehe einfach nur den Hut vor Leuten, die seit 20 Jahren Vorsitzender sind.“
In den turbulenten Stunden nach der Vereinsauflösung gab es für Dzaferoski aber auch positive Momente. Besonders der Oberligist SF Siegen habe ihn beeindruckt.
„Sie haben mir eine super nette Nachricht geschrieben nach dem Bekanntwerden. Dieser Verein hat eine mega Größe, wie die mit uns umgegangen sind, hat mich wirklich gefreut“, so Dzaferoski abschließend.
