TuS Bövinghausen braucht ganz schnell 70.000 Euro – sonst Löschung Es gibt eine Deadline

TuS Bövinghausen braucht ganz schnell 70.000 Euro
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Die Zukunft des TuS Bövinghausen bleibt weiter ungewiss. Der Tabellenletzte der Oberliga Westfalen kämpft nicht nur sportlich ums Überleben, sondern steht auch finanziell vor dem Abgrund.

Das Insolvenzverfahren wurde offiziell eröffnet. Vereinsboss Ajhan Dzaferoski äußerte sich am Montag (10. März 2025) zur aktuellen Lage und möglichen Szenarien für die kommenden Wochen.

TuS Bövinghausen benötigt 70.000 Euro

Dzaferoski erklärte: „Wir spielen die nächsten zwei Spiele erst einmal weiter, dann wird es eine neue Entscheidung geben.“ Demnach wird der TuS Bövinghausen die Partien gegen den SV Schermbeck und die Zweitvertretung des SC Verl noch bestreiten, bevor endgültig geklärt wird, wie es weitergeht.

Die finanzielle Lage des Vereins ist allerdings weiterhin äußerst kritisch. „Wir brauchen 70.000 Euro bis Ende März. Wenn sich jemand findet, dann gerne. Wenn nicht, dann brechen wir Ende März alles ab“, so Dzaferoski.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Summe kurzfristig zusammenkommt, scheint jedoch gering. Trotzdem gibt sich der Vereinschef zumindest nach außen hin kämpferisch: „Es gibt immer Wunder im Leben, wir hoffen also weiter.“

Sollte das Geld nicht aufgetrieben werden, wäre das Aus für den Verein wohl besiegelt. „Wenn es so kommt, dass wir das Geld nicht haben, kommt es zur Löschung des Vereins.“ Dennoch sei damit nicht zwingend das endgültige Ende des Fußballs in Bövinghausen besiegelt – ein Neustart in der Kreisliga zur Saison 2026/2027 sei weiterhin möglich.

Ajhan Dzaferoski gestikuliert.
Ajhan Dzaferoski und der TuS Bövinghausen benötigen kurzfristig 70.000 Euro. © Foltynowicz

Für Dzaferoski selbst steht bereits fest, dass seine Zeit beim TuS Bövinghausen in naher Zukunft endet. „Ich bin spätestens zum Ende dieser Saison weg. Ich habe meinen Spaß gehabt, aber vor allem hatte ich Stress ohne Ende.“ Eine mögliche Rettung des Klubs würde also in andere Hände fallen müssen.

Die sportlichen Rückschläge setzen sich derweil fort. Am vergangenen Wochenende kassierte Bövinghausen trotz einer 3:0-Führung beim direkten Konkurrenten Concordia Wiemelhausen eine bittere Niederlage. Innerhalb von nur 17 Minuten drehte das Team aus Bochum das Spiel und siegte am Ende mit 5:3 – ein weiterer Rückschlag für den taumelnden Klub.

Zwei Wochen hat der TuS Zeit, um Beschwerde gegen den Beschluss, das Insolvenzverfahren zu eröffnen, einzureichen. „Die Tendenz ist aktuell so, dass wir keinen Einspruch gegen das Insolvenzverfahren einlegen. Da besprechen wir uns aber noch mit dem Insolvenzverwalter“, resümierte Dzaferoski abschließend.

TuS Bövinghausen: Neun Punkte Abzug drohen

Dem TuS Bövinghausen droht wegen des eröffneten Insolvenzverfahrens zudem ein Neun-Punkte-Abzug. Allerdings gibt es in der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) eine Sonderregelung. Dort heißt es: „Der zuständige Ausschuss kann von dem Punktabzug absehen, wenn gegen den Hauptsponsor oder einen anderen vergleichbaren Finanzgeber des Vereins zuvor ein Insolvenzverfahren eröffnet oder die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt wurde.“

Will Bövinghausen den Punktabzug umgehen, müsste also ein entsprechender Antrag gestellt werden. Doch laut Manfred Schnieders, Präsident des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen, ist das bisher nicht geschehen. „Mir ist nicht bekannt, dass ein solcher Antrag eingegangen ist. Wir hatten so einen Fall in der Form schon ewig nicht mehr. Wenn es einen Antrag gibt, wird eine Entscheidung darüber aber innerhalb weniger Tage fallen.“

Aktuell hat Bövinghausen sieben Zähler auf dem Konto – schon bald könnten es jedoch minus zwei sein.