Aikido lenkt die Kraft des Angreifers um
Kampfsport in Dortmund
Die meisten Kampfsportarten sind darauf aus, den Gegner auszuknocken. Die japanische Kampfkunst Aikido aber zielt darauf, einen Kampf zu unterbinden. Im Notfall machen sich Aikidoka die Kraft des Angriffs zunutze, um den Gegner am Kämpfen zu hindern. Das kann ganz schön wehtun.
"Wir wechseln lieber die Straßenseite, als uns zu prügeln", sagt Jörg Linde. Ungewohnte Worte für einen Kampfsportler. Aber beim Aikido geht es eben nicht darum, den Gegner zu verprügeln. Im Notfall können sich die Aikidoka aber wirkungsvoll zur Wehr setzen.
Kein Kampfsport - sondern Kampfkunst
Jörg Linde leitet das Training der Aikido-Kämpfer bei der DJK Oespel-Kley. Die Gruppe, die sich in der Neuen Turnhalle in Kley versammelt, ist bunt gemischt. Ihnen gemein ist der weiße Anzug, wie man ihn vom Judo kennt. An der Farbe des Gürtels ist zu erkennen, wie gut die die Sportler die Techniken beherrschen. Und von denen gibt es eine ganze Menge.
Schließlich muss ein Aikidoka auf jeden möglichen Angriff eine Antwort parat haben. Die einzelnen Techniken tragen japanische Namen. Meist enden sie damit, dass der Angreifer in eine Position gebracht wird, in der er vor Schmerz aufschreit und sich ergeben muss - wenn er keine Knochenbrüche riskieren will.
Arme verdrehen, aushebeln, Impulspunkte finden. Das sind die Tricks und Kniffe, mit denen Aikidoka ihre Gegner ausschalten. Um das in Echtzeit zu schaffen, benötigen sie jahrelanges Training. Schnelle Erfolge stellen sich eher selten ein. Es vergeht viel Zeit, bis die Übungen die Ästhetik der Meister erreichen. Andererseits ist gerade das der Grund, warum viele Sportler jahrzehntelang dabeibleiben.
Alles in einem
Steckbrief Aikido
- Aikido ist eine betont defensive moderne japanische Kampfkunst. Ziel ist es, die Kraft und Energie eine Angreifers zu nutzen, um diesen zwingend kampfunfähig zu machen.
- Aikido wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Ueshiba Morihei aus unterschiedlichen Budo-Disziplinen entwickelt, insbesondere aus Elementen des Daito-Ryu-Aikijutsu und des Schwertkampfes.
- Aikido-Kämpfer trainieren meist ohne Waffen. Dazu kommen Bokken, Jo und Tanto, da viele Bewegungen im Aikido von Schwert- und Stocktechniken abgeleitet sind und auch die Abwehr von Messerangriffen eine wichtige Rolle spielt.
- Aikidoka tragen zum Üben einen Judoanzug. Darüber können Schüler einen weißen Hakama, eine Art Hosenrock, tragen. Meister tragen einen schwarzen oder dunkelblauen Hakama.
- Aikido eignet sich für jeden.
- Es existieren verschiedene Verbände, zum Beispiel der Aikido-Verband NRW e. V. (AVNRW) an, der wiederum im Deutschen-Aikido-Verband e.V. (DAB) organisiert ist.
- Beim DAB gibt es sechs Schüler- (6. bis 1. Kyu-Grad) und zehn Meistergrade (1. bis 10. Dan, die hohen Dangrade können nur verliehen werden).
- International bekannt ist der US-Action-Darsteller Steven Seagal. In Deutschland betrat Robert Atzorn als Kriminalhauptkommissar Jan Casstorff zwischen 2001 und 2008 im Hamburger Tatort regelmäßig (aber durchweg mit Verspätung) die Aikido-Matte. Auch Maria Simon als HK Olga Lenski demonstriert im Brandenburger Polizeiruf 110 immer mal wieder ihre Aikido-Erfahrungen.
Hier eine Auswahl der Vereine, bei denen man Aikido betreiben und trainieren kann:
: Trainer Jörg Linde, Tel. (0231) 67 60 74, E-Mail:
nolteundlinde@gmx.de
: Ansprechpartner Axel Frerk, Tel. (0231) 83 40 09, E-Mail:
email@axel-frerk.de
: Ansprechpartner Götz Matthäus und Thomas Schönherr, E-Mail:
hallo@aikido-dortmund.de
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