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Wechsel in der Oberliga Westfalen sorgt für Unmut – SVS ist nicht untätig
Fußball
Ein Spielerwechsel in der Fußball-Oberliga Westfalen hat den Trainer des abgebenden Vereins geärgert. Der den Spieler aufnehmende Verein kann den Ärger nicht verstehen. Auch der SV Schermbeck hat seine Liste.
Die Planungen in der Fußball-Oberliga-Westfalen sind im vollen Gange. Der Transfer eines Spielers sorgt für Unmut zwischen zwei Konkurrenten des SV Schermbeck. Auch selber möchte der SVS nicht untätig bleiben.
Jan-Niklas Kaiser wechselt im Sommer vom TuS Haltern zu Westfalia Herne. Beide spielen in der Oberliga. Der TuS steht nach dem freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga auf dem 13. Platz mit drei Siegen, einem Remis und sechs Niederlagen. Herne ist momentan Vorletzter und damit arg abstiegsbedroht. Der Traditionsverein konnte erst einen Punkt ergattern. Dem einen Unentschieden stehen ganze sieben Pleiten gegenüber.
Trotzdem sieht der talentierte Kaiser seine Zukunft bei Herne. TuS-Coach Timo Ostdorf kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen – vor allem, weil er erst aus den sozialen Medien vom Wechsel erfahren haben soll. „Wir sind völlig überrascht“, so Ostdorf, der im Sommer vom Erfolgstrainer Magnus Niemöller übernahm. „Ich hätte erwartet, dass er mich vorher informiert“, sagte er.
Das Vertrauen zwischen ihm und dem Spieler sei ein wenig zerstört. Nachvollziehen kann Christian Knappmann, Trainer von Westfalia Herne, den TuS-Ärger nicht. Bevor sein Verein den Transfer verkündete, habe er noch Halterns Sportlichen Leiter Tim Eibold informiert. Außerdem sei es „nicht Aufgabe des Spielers“, das Gespräch über eine mögliche gemeinsame Zukunft zu suchen.
„Die Entscheidung war schon gereift“
Kaiser habe für sich entschieden gehabt, den TuS im Sommer 2021 nach Ablauf seines Vertrages zu verlassen. „Die Entscheidung war schon in ihm gereift“, sagt Knappmann. „Es macht ja dann keinen Sinn, dass er auf den Verein zugeht.“
Stattdessen sieht er den Fehler beim TuS Haltern, dieser hätte auf den Spieler zugehen und ihn von einem Verbleib überzeugen sollen. „Ich sehe keinen Fehler bei Niklas und uns“, erklärt der Herner Trainer, der seit 2015 die Senioren der Westfalia trainiert und bei denen Kaiser ab Sommer „sehr leistungsbezogen“ bezahlt werde.
Auch der SVS ist nicht untätig
Während der Ball ruht, planen die Vereine weiterhin ihre Zukunft. Auch der einzige Oberligist aus dem Dorstener Raum ist nicht untätig. „Wir sprechen weiterhin über Spieler“, sagt SV Schermbecks Trainer Sleiman Salha. Die richtigen Gespräche mit den Spielern sollen im Januar starten. „Wir haben eine Liste mit Namen von Spielerin, die interessant sind“, so der Trainer. Mit der sportlichen Leitung um Cem Kara sei er in enger Abstimmung, was das betrifft.
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