
Beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen des VfL Rot-Weiß Dorsten überreichte der Vorsitzende des Turngaus Münsterland, Dieter Torz (l.), dem VfL-Vorsitzenden Heinz-Georg Schulz (r.) die Urkunde des Westfälischen Turnerbundes. © Joachim Lücke
Ohne jeden Schnickschnack - VfL Rot-Weiß Dorsten beschloss Jubiläumswoche mit dem Festakt
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Mit dem offiziellen Festakt schloss der VfL Rot-Weiß Dorsten am Sonntag das Festprogramm zu seinem Vierfach-Jubiläum ab. Es war eine Feier im kleinen Rahmen, fernab jeglicher Show-Elemente.
Es war ein Festakt ohne viel Aufhebens. Als der VfL Rot-Weiß Dorsten in seinem Vereins- und Jugendhaus das Festprogramm zu seinem Vierfach-Jubiläum abschloss, da war der offizielle Teil nach 50 Minuten beendet. Es passte zu einem der größten Vereine Dorstens, der sich der Breite und nicht dem Hochleistungssport verschrieben hat und dessen Arbeit oft ohne große Öffentlichkeit erfolgt.
Dass ein paar der angemeldeten Gäste beim Festakt nicht da waren, störte VfL-Vorsitzenden Heinz-Georg Schulz allerdings schon. „Das gefällt mir natürlich nicht“, sagte er, „aber so ist das nun mal.“ Weiter ging‘s im Programm, so wie Schulz seit 37 Jahren für den VfL weitergemacht hat.
Festakt "75 Jahre VfL Rot-Weiß Dorsten"
In seiner Rede ließ der Vereins-Vorsitzende die Geschichte des VfL noch einmal Revue passieren. Er erinnerte an Anfänge und Gleichschaltung in den 30er-Jahren, an die Neugründung 1946 und die Übernahme des Stadtwappens ins Vereinslogo ab 1961.
Bernd Effing turnte beim Olympia in München
Schulz erzählte von den Erfolgen der VfL-Turner mit der Olympia-Teilnahme Bernd Effings 1972 in München als Höhepunkt. Mit 180 Mitgliedern ist die Turnabteilung die größte des über 600 Sportler starken VfL. „Von den Erfolgen der 60er sind wir natürlich ein großes Stück entfernt, aber wir haben hoffnungsvolle Talente, die uns vielleicht wieder in diese Richtung bringen können“, sagte Schulz.

Zum Festakt konnten VfL-Vorsitzender Heinz-Georg Schulz (2.v.l.) und sein Vorstandskollege Andreas Tonn (r.) Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff (l.) und den CDU-Landtagsabgeordneten Josef Hovenjürgen (3.v.l.) begrüßen. © Joachim Lücke
Handball, Volleyball, Leichtathletik oder Pickleball waren die anderen bekannten Abteilungen des VfL, auf die Schulz einging. Dass auch Fechten und Schwimmen einmal dazu gehörten, dürfte hingegen manchen Zuhörer überrascht haben.
Geschichte ist inzwischen die Faustball-Abteilung, die Anfang 2022 aus Altersgründen aufgegeben wurde. „Die meisten Mitglieder waren über 80“, berichtete Heinz-Georg Schulz.
Für Tobias Stockhoff ist der VfL eine wichtige Säule
Diesen Ball nahm Bürgermeister Tobias Stockhoff in seiner Rede auf, denn der VfL sei gerade durch seine Altersstruktur ein Paradebeispiel für einen Breitensportverein: „Hier treiben Menschen zwischen 2 und 80 Jahren Sport. Der VfL ist in Dorsten eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Säule des Breitensports.“
Dem VfL-Vorstand sprach Stockhoff seine Anerkennung und seinen Dank aus: „Sie haben sich über Generationen engagiert, sonst wäre dieser Verein nicht 75 Jahre alt geworden. Und Sie haben sich stets den neuen Gegebenheiten und Bedürfnissen angepasst.“
Nur bei Heinz-Georg Schulz‘ Aufzählung der Lebensmittel, die beim Bau des Vereinshauses verzehrt worden seien, meldete der Bürgermeister Zweifel an. Bei den 18 Pfund Kaffee, 520 Würstchen, 6 kg Fleisch und 420 Flaschen Mineralwasser fehlte ihm das Bier ...
Das konnte von den Gäste nach Ende des offiziellen Teils in gemütlicher Runde getrunken werden, und dabei wurden Themen vertieft, die auch in den Reden schon angerissen wurden.
Zum Beispiel der Bau der Leichtathletik-Anlage auf der Platzanlage des FC Rot-Weiss Dorsten. „Es ist der dritte Versuch. Hoffentlich wird es was“, mahnte Heinz-Georg Schulz beim Bürgermeister an, und der erwiderte: „Wir sind da auf einem sehr guten Weg.“
Pickleballer sollen mobile Linien bekommen
Auch bei einem anderen Anliegen des VfL signalisierte Tobias Stockhoff baldige Lösungen: „Ich spende 150 Euro. 75 für die bisherigen Jahre des Vereinsbestehens und 75 für die nächsten. Vielleicht kann das ja als Grundstock für die mobilen Pickleball-Linien dienen, die der VfL Rot-Weiß Dorsten gerne hätte.“
Dem schloss sich auch der Vorsitzende des Turngaus Münsterland, Dieter Torz, mit seinem Geldgeschenk an. Andreas Tonn, seit 25 Jahren VfL-Sponsor, überreichte den Handball-Damen des Vereins einen Scheck über 700 Euro für neue Trikots. Und dann wurde endgültig geplaudert.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
