Die Hallenfußball-Kreismeisterschaft der B-Junioren in Raesfeld fand am Sonntag (14. Januar) ein ebenso dramatisches wie überraschendes Ende. Mit dem Sieger SV Schermbeck hatten im Vorfeld vermutlich nur die wenigsten gerechnet.
Denn als haushoher Favorit gingen die Bundesliga-Junioren des VfB Waltrop ins Turnier. VfB-Trainer Max Lepper hatte aber bereits davor gewarnt, sein Team vorab als Sieger zu küren. Schließlich sei gerade in der Halle alles möglich. Er sollte recht behalten.
Ein anderer Sieger als die Waltroper zeichnete sich über das gesamte Turnier allerdings nicht wirklich ab. Souverän marschierte der VfB mit fünf Siegen und ohne Gegentor durch die Gruppe B. Bereits hier kam es zum ersten Aufeinandertreffen mit dem späteren Finalgegner aus Schermbeck.
VfB Waltrop souverän
Dieses entschied der Favorit knapp mit 1:0 für sich. Im Nachhinein war dieses Spiel richtungsweisend für die Schermbecker: „Wir haben da schon gemerkt, dass da eventuell die ein oder andere Chance da ist“, sagte Schermbecks Coach Alex Schlüter.
In der Gruppe behauptete sich sein Team hinter Waltrop auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit acht Punkten ließ Schermbeck die Konkurrenten Westfalia Gemen (7 Punkte), die SF Stuckenbusch (5), die DJK Sportfreunde Datteln (4) und die JSG TuS Gahlen/SV Dorsten-Hardt (3) hinter sich.

Im Halbfinale trafen die Schermbecker auf den SC Reken, der sich etwas überraschend als Gruppenerster der Gruppe A mit drei Siegen und einer Niederlage durchgesetzt hatte. Halbfinalgegner des VfB Waltrop war BW Westfalia Langenbochum – zum Leidwesen der Spvgg. Erkenschwick.
Bitteres Aus für Spvgg. Erkenschwick
Denn bis 50 Sekunden vor Ende der Vorrunde waren es die „Schwicker“, die den Gruppensieg und das Halbfinale vor Augen hatten. Im letzten Gruppenspiel führte Erkenschwick gegen Langenbochum mit 1:0. „Dann haben wir leider ein doofes Eigentor kassiert“, berichtete Erkenschwicks Trainer Stefan Schniederjann. „Wir haben in den ersten beiden Spielen richtig gut und souverän gespielt. Das dritte haben wir unglücklich verloren. Nach dem 1:1 sind wir dann als Dritter der Gruppe ausgeschieden“, haderte er.

Die Junioren des TuS Haltern belegten den vierten Platz. Letzter wurde Gastgeber JSG Raesfeld. „Wir waren nur qualifiziert, weil wir der Ausrichter waren. Gegen solche Gegner anzutreten, war für uns natürlich nicht leicht“, sagte der Trainer des C-Kreisligisten, Frank Pierags.
Insgesamt sprach Pierags stellvertretend für den Verein von einem gelungenem und vor allem fairen Turnier. „Es war ein gut besuchter Tag und alles war sportlich auf einem hohen Niveau. Gerade bei den B-Junioren wird es ja gerne mal aufbrausender, auch bei den Zuschauern. Das war aber hier nicht der Fall. Die Schiris hatten alles im Griff“, lobte er.
Zurück zum Sportlichen: Im ersten Halbfinale gerieten die Schermbecker gegen Reken zunächst in Rückstand, drehten die Partie aber noch und machten den Finaleinzug mit einem 2:1-Sieg perfekt. Dort wartete der VfB Waltrop, der sich gegen Langenbochum mit 2:0 durchsetzte.
Dramatisches Finale zwischen Waltrop und Schermbeck
Zunächst sah es danach aus, als würden die Waltroper auch hier ihrer Rolle gerecht werden, sie führten mit 1:0. Doch dann gelang Schermbeck der erste Treffer gegen den Bundesligisten im gesamten Turnier. „Das war eine Leichtfertigkeit von uns. Aufgrund der mangelnden Chancenverwertung ging es dann ins Sechsmeterschießen“, sagte VfB-Trainer Max Lepper.
In diesem zeigte Schermbeck, das auf dem Feld Vize-Kreispokalsieger wurde, die besseren Nerven und sorgte für die große Überraschung. „Damit hat die ganze Mannschaft nicht gerechnet. Umso größer war die Freude über den Erfolg. Die Jungs haben noch die „Humba“ angestimmt und in der Kabine gefeiert“, gab SVS-Coach Alex Schlüter die Stimmung wieder.
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