Mike Lerche, SSV Rhade

© Rolf Kisters

Der SSV Rhade ist Bundesligist

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Die U17-Mädchen des SSV Rhade sind am Ziel. Seit Montag hat der SSV Gewissheit: Seine B-Juniorinnen sind tatsächlich in die Bundesliga ihrer Altersklasse aufgestiegen.

Rhade

, 26.05.2020, 06:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rhades Obmann für den Frauenfußball, Dieter Müssner, hatte bereits am Sonntag einen Anruf von Regionalliga-Staffelleiterin Alexandra Spiekermann erhalten. „Dabei hat sie mir mitgeteilt, dass der DFB-Bundestag am Montag wohl den Beschlussvorschlag durchwinken werde, dass wir und ein Verein aus dem Südwesten in die Bundesliga aufsteigen“, erzählte Müssner am Montagabend im Gespräch mit unserer Redaktion.

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Der Rhader war natürlich hoch erfreut – und blieb doch vorsichtig. „Bevor der Bundestag das nicht tatsächlich bestätigt hatte, wollte ich noch nicht feiern“, sagte er. Am späten Montagnachmittag konnte er dann aber am PC selbst die vom digital abgehaltenen Bundestag gefassten Beschlüsse nachlesen.

Die Bundesliga wird aufgestockt

Danach wurde die Saison der U17-Bundesliga abgebrochen. Die Liga wird zur kommenden Saison von zehn auf zwölf Mannschaften aufgestockt; es gibt keine Absteiger und zwei Aufsteiger aus den Regionalligen West und Südwest – Rhade und den TuS Issel. „Falls der gemeldet hat“, schränkt Dieter Müssner ein.

Rhade hat. Und Rhade will. Und Rhade hat eine herausragende Saison gespielt. Trotzdem mussten Trainer Mike Lerche, der Vorstand, die Spielerinnen und Fans bis zuletzt zittern. Denn beim Saisonabbruch im März hatte der SSV eigentlich nur auf dem zweiten Platz hinter der U16 des 1. FC Köln gestanden.

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Doch die Rhaderinnen hatten bei drei Punkten Rückstand auf den FC satte drei Spiele weniger absolviert. Bei Anwendung der Quotientenregel, bei der die erspielten Punkte durch die Anzahl der bestrittenen Spiele geteilt wird, wäre Rhade Tabellenführer gewesen. In den vergangenen Wochen deutete vieles darauf hin, dass der Aufstieg tatsächlich anhand dieser Regel entschieden werden würde, doch sicher sein konnten sich die Rhader Verantwortlichen bis zuletzt nicht. Bis Montag.

Trotzdem brachen dann am Risthaus Sportpark nicht alle Jubeldämme. „Ich habe natürlich alle, die es wissen müssen, informiert“, erklärte Dieter Müssner. Aber von einer spontanen Jubelfeier in Rhade konnte in Corona-Zeiten natürlich keine Rede sein. „Das werden wir wohl nachholen müssen“, sagte Müssner.

“Wir machen uns an die Arbeit“

Sein Augenmerk galt aber gleich auch ganz anderen Dingen: „Wir haben die erste Bewerbungsphase für die Bundesliga West/Südwest erfolgreich hinter uns gebracht. Jetzt folgt die zweite.“ Bis Ende Juni müssen die Rhader nachweisen, dass sie die Auflagen, die der Verband den Clubs für einen Start in der Beletage des deutschen U17-Fußballs abverlangt, tatsächlich erfüllen kann.

Doch Dieter Müssner ist zuversichtlich, dass der Rhader Aufstieg daran nun auch nicht mehr scheitern wird: „Wir machen uns jetzt an die Arbeit. Wir wollen dieses Abenteuer wagen, und ich bin sicher, dass wir das schaffen.“