Der neue Mann: Karim Bouharrou (49/links) wird vom Kreisvorsitzenden Dominik Lasarz als neuer Vereinsassistent im Kreis vorgestellt.

Der neue Mann: Karim Bouharrou (49/links) wird vom Kreisvorsitzenden Dominik Lasarz als neuer Vereinsassistent im Kreis vorgestellt. © Olaf Krimpmann

Schiedsrichter und Gastronom - das ist der neue Vereinsassistent im Fußballkreis

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Wenn Karim Bouharrou auf seine fußballerischen Wurzeln zurückblickt, muss er schmunzeln: „Alles auf Asche“ habe er damals gespielt. Was keine schlechten Voraussetzungen sind für seine neue Tätigkeit.

Recklinghausen

, 21.09.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Karim Bouharrou ist seit wenigen Wochen der neue Vereinsassistent im Fußballkreis Recklinghausen. Der heute 49-Jährige ist vielen Klubs bereits bekannt: Seit 25 Jahren ist Bouharrou als Schiedsrichter aktiv. Auch das ist eine Qualifikation, die ihm in seinem neuen Amt helfen kann.

Der Fußballkreis Recklinghausen gehört zu mittlerweile sieben Kreisen in Westfalen, die über einen solchen Assistenten verfügen. Die Stelle hatte neu ausgeschrieben werden müssen, weil sich die Rahmenbedingungen verändert hatten. Pierre Nobbe, der erste Vereinsassistent, war zu gleichen Teilen auch für den Kreis Ahaus/Coesfeld zuständig. Seine Zeit fiel dazu mitten in die Corona-Pandemie, in der der Spielbetrieb zwangsweise ruhte. Karim Bouharrou ist nur für den Fußballkreis Recklinghausen tätig, der Spielbetrieb „brummt“ wieder wie in der Vor-Corona-Zeit - mit allen positiven wie negativen Facetten.

„Wir sind einfach zu wenige Rentner im neuen Kreisvorstand“, lacht der Kreisvorsitzende Dominik Lasarz. Was halb im Spaß, halb ernst gemeint ist. Natürlich erfordern veränderte Zeiten auch neue Ideen, und die gehen mittlerweile so weit, dass eine hauptamtliche Stelle mit einer Wochenarbeitszeit von 20 Stunden geschaffen ist. Die Hälfte der Personalkosten trägt der DFB, je ein Viertel der Landesverband FLVW und der Fußballkreis Recklinghausen.

Starke Bewerbung - und einer aus den eigenen Vereinen

Dass es gut angelegtes Geld ist, davon ist Dominik Lasarz überzeugt: „Es gibt viele Ideen und Ansätze, wie wir den Fußball zukunftssicher machen können. Karim Bouharrou hat eine starke Bewerbung geliefert, wobei natürlich das Beste ist: Er kennt die Vereine und den Kreis bereits.“

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Wenn Karim Bouharrou nicht hinter dem Tresen seines Speiselokals „Zur Zwiebel“ in Weseke steht und Gäste bewirtet, ist er als Schiedsrichter auf den Plätzen unterwegs. „Das Hauptgeschäft im Restaurant läuft von Donnerstag bis Samstag. Sonntag bin ich Schiri, und von Montag bis Mittwoch jetzt auch Vereinsassistent“, sagt der Borkener.

Lasarz sieht großes Potenzial, etwa im E-Sports

Das Aufgabengebiet ist weit gefächert, Bouharrou ist dabei auch eine Art Katalysator. In die Vereine gehen, fragen „was los ist, wo der Schuh drückt“, Hilfestellung geben - das sind einige seiner Aufgaben. „Ich kann mich in die Vereine reinversetzen, sie verstehen“, sagt er.

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Die Erkenntnisse bringt er mit in den Kreisvorstand, der zieht dann die Schlüsse. Das ist der Plan. Dominik Lasarz, der immer noch neue Kreisvorsitzende, lässt die Gedanken schon weiter schweifen: „Ich sehe im Bereich E-Sports großes Potenzial, ich denke, dass wir wieder dazu hinkommen sollten, regelmäßige Vorstandstreffen mit den Vereinen zu organisieren. Auch müssen wir viel mehr Synergien finden, etwa indem wir auf den Kreissportbund zugehen“, zählt der Dattelner auf.

Ziel ist, alle Vereine im Fußballkreis zu besuchen

Aber klar ist auch: Karim Bouharrou wird auch eine Art Krisenmanager sein. Wenn das Sportgericht einem Klub eine Vereinsberatung auferlegt, dann wird es der Borkener sein, der versuchen soll, die Dinge wieder ins Lot zu bekommen. Seine eigene Herkunft sei dabei sicher nicht nachträglich, sagt der gelernte Bürokaufmann: „Mein Ziel ist aber, alle Vereine zu besuchen.“ Egal, ob es dort brennt oder nicht. Das sind immerhin rund 80.

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Preußen Sutum, Westfalia Buer, Beckhausen - seine fußballerischen Anfänge haben ihn geprägt, wie er sagt. „Alles auf Asche“ eben. Dass er im Jahr seines 25-jährigen Schiedsrichter-Jubiläums nun Vereinsassistent ist, überrascht ihn im Rückblick selbst ein wenig. „Aber was mit Fußball zu machen, das wollte ich eigentlich immer“, sagt er.

In Sutum oder jetzt bei seinem Stammverein Adler Weseke hat es dazu als Fußballer nicht gereicht. Wenigstes in Weseke dürfen sie ab sofort auf die Unterstützung des neuen Vereinsassistenten bauen.

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