Ronja Buddenkotte ist Deutsche Meisterin
Judo
Die Schermbeckerin Ronja Buddenkotte fuhr als Favoritin zur Deutschen U18-Meisterschaft. Für ihren Sieg musste sie in Leipzig aber viel härter kämpfen als erwartet.

Ronja Buddenkotte fuhr als Favoritin ihrer Gewichtsklasse zur U18-DM. Doch der Weg zum Titel war steinig. © Privat
Wenn man nach einer Deutschen meisterschaft sagen muss, man habe nicht sein bestes Judo gezeigt, dann kann das natürlich ärgern. Wen man sich aber wie Ronja Buddenkotte mit dem DM-Titel trösten kann, dann ist jeder Ärger schnell verraucht. Bei den U18-Titelkämpfen in Leipzig hat sich die Schermbeckerin den Titel in der Gewichtsklasse -70 kg.
Nach den Erfolgen bei den RuhrGames und der EM startete Ronja Buddenkotte als Favoritin in den Wettkampf. Im vergangenen Jahr hatte sie bereits den dritten Platz ergattert und wollte in diesem Jahr noch höher auf dem Treppchen stehen. Der erhoffte Durchmarsch sollte es jedoch nicht werden.
Ihre ersten zwei Kämpfe konnte Ronja schnell beenden. Der dritte Kampf bereitete ihr Mühe. Tayla Grauer ging sehr energisch in den Kampf und verlangte Ronja physisch alles ab. Nur durch eine kleine Wertung konnte die Schermbeckerin den Kampf für sich entscheiden.
Jenna Thiele leistete erbitterten Widerstand
Im Halbfinale war Jenna Thiele aus Potsdam ihre Gegnerin. Die zwei Athletinnen kennen sich sehr gut und waren bei Kadermaßnahmen des Deutschen Judo-Bundes schon Zimmergenossinnen. Die Brandenburgerin ist körperlich deutlich kleiner und dadurch wendiger. Physisch sehr stark und optimal auf Ronjas Kampfstil eingestellt, bereitete sie der Athletin des JC 66 Bottrop durch ihre schnellen kraftvollen Attacken große Schwierigkeiten.

Ronja Buddenkotte am Ziel: Bei der Siegerehrung steht sie ganz oben auf dem Treppchen. © Privat
Beeindruckt von dem furiosen Auftreten ging Ronja durch einen tiefen Seio-Nage erstmalig zu Boden und musste eine kleine Wertung gegen sich in Kauf nehmen. Wegen Austretens aus der Kampffläche und Passivität kamen zudem noch zwei Bestrafungen hinzu. Die dritte Bestrafung hätte die Niederlage bedeutet. Etwa 30 Sekunden vor dem Kampfende konnte Ronja mit einer Innensichel die Brandenburgerin auf den Rücken werfen und den Kampf mit Ippon beenden.
Das anschließende Finale gegen Jolie Dittmann (SFV Europa) dominierte Buddenkotte, konnte es aber nicht mit einem erfolgreichen Wurf abschließen, sondern wurde durch die Disqualifikation ihrer Gegnerin Deutsche Meisterin. Ihre Gegnerin hatte im Kampf eine Technik angewandt, die die Verletzung der Kontrahentin in Kauf genommen hätte.