Dass er sein künftiges Team ausgerechnet gegen eines seiner früheren zum ersten Mal beobachten konnte, war Zufall. Beim Spiel des 1. SC Blau-Weiß Wulfen gegen den SV Lippramsdorf konnte er seinen Besuch am Wittenbrink aber am vergangenen Sonntag noch damit „tarnen“, dass er sich den LSV ansehen wolle. Genau wie einige Wochen vorher beim Lippramsdorfer Auswärtsspiel in Deuten.
Doch tatsächlich ging es dem 48-Jährigen darum, sich ein genaueres Bild von der Mannschaft der Wulfener zu machen. Denn mit deren Vorstand hatte er schon rund drei Wochen vorher erste Gespräche über ein mögliches Engagement ab dem 1. Juli geführt.
Die waren vielversprechend gelaufen. „Das, was der Vorstand um Dennis Pohlmann vorhat, gefällt mir“, sagte Hellekamp am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion: „Mit jungen Talenten aus dem eigenen Verein etwas aufbauen – das muss die Zukunft des Amateurfußballs sein.“
Hellekamp machte keinen Schnellschuss
Eine Zusage gab Hellekamp trotzdem noch nicht sofort: „Ich wollte keinen Schnellschuss abgeben und mir erst alles in Ruhe ansehen.“ Doch das zögerte sich hinaus: „Erst war ich ein Wochenende verhindert, dann fiel das Wulfener Spiel gegen Barkenberg aus, und dann war Totensonntag.“
So dauerte es bis zum letzten Sonntag, ehe Hellekamp die Mannschaft, die er übernehmen sollte auch spielen sehen konnte. Doch die Zwischenzeit ließ er nicht ungenutzt verstreichen. „Ich habe mir die A-Jugend angesehen, sowohl beim Training als auch beim Spiel“, erzählt er: „Die haben einen guten Trainer, und da sind einige wirklich gute Jungs dabei. Einige spielen ja auch schon bei der Ersten mit.“ Das passte auf jeden Fall zu dem, was dem Wulfener Vorstand und auch Hellekamp vorschwebte. Und so gab der gute Auftritt der Blau-Weißen gegen Lippramsdorf letztlich nur noch den letzten kleinen Anstoß, und Michael Hellekamp sagte den Wulfenern zu.

Die gaben die Verpflichtung am Dienstagnachmittag bekannt und zeigen sich natürlich hoch erfreut über die Zusage ihres „Wunschkandidaten“. Mit ihm solle „die erste Mannschaft den nächsten Step gehen“.
Dennis Pohlmann bewies gutes Timing
Dass das klappte, lag auch am Timing. „Der Anruf von Dennis Pohlmann kam zu einem günstigen Zeitpunkt“, verräz Michael Hellekamp. Nach seinem letzten Engagement bei Viktoria Heiden hatte er 2022 eine Fußball-Pause eingelegt. „Aber ich bin jemand, der ohne Fußball nicht kann.“ Und so war nach einem Jahr die Zeit reif für eine neue Aufgabe.
Hellekamp hat sich nach seiner Spielerkarriere, in der er unter anderem für den FC Bocholt in der Regionalliga auflief, einen guten Ruf als Trainer erarbeitet. Mit Rot-Weiß Deuten schaffte er den Aufstieg in die Bezirksliga. Nach sieben Jahren am Bahndamm spielte er mit dem SV Lippramsdorf in eben jener Bezirksliga von 2016 bis 2020 eine gute Rolle. Auch die Längerfristigkeit dieser Engagements war für den Wulfener Vorstand ein Grund, Michael Hellekamp ins Hyundai-Borgmann-Stadion zu holen, um auch dort mit Perspektive zu arbeiten.
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