Die Liste der Erfolge, die Leni-Sophie Gosmann in diesem Jahr gesammelt hat, ist beachtlich. Jetzt fügte sie den bislang größten hinzu: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in München wurde die 13-Jährige vom Reiterverein Lippe-Bruch Gahlen Vizemeisterin der Klasse Dressur Children.
„Damit habe ich absolut nicht gerechnet“, erklärt die junge Reiterin, und auch Mutter Frederike sagt: „Dass Leni in München dabei sein durfte, war schon so, als hätte sie fünf Schleifen gewonnen. Dass sie dann tatsächlich fünf geholt hat, hat uns alle total überrascht.“
Dabei hatte Leni-Sophie Gosmann in diesem Jahr wiederholt aufhorchen lassen. Zweiter Platz in der Ponydressur beim Hamburger Derby, dritter Platz in derselben Klasse bei den Rheinischen Meisterschaften und dort zudem noch Platz vier in der Children Dressur. Dazu noch Platzierungen und Siege in internationalen Prüfungen – kein Wunder, dass die 13-Jährige vom Landesverband Rheinland für die Deutsche Jugendmeisterschaft nominiert wurde.
Neue Herausforderung
Doch in München-Riem standen Leni-Sophie und ihr siebenjähriges Pony Diamantini vor ganz neuen Herausforderungen. „Die beiden sind vorher noch nie FEI geritten“, erzählt Frederike Gosmann. Pferd und Reiterin mussten also erstmals die anspruchsvollen Aufgaben der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) erfüllen.
Doch sowohl Leni-Sophie als auch Diamantini zeigten sich dieser Herausforderung gewachsen. In beiden Wertungsprüfungen kam das Gahlener Gespann in die Wertung und schloss die Ponydressur für Reiter bis zu 16 Jahren schließlich auf Rang 13 ab. Doch es sollte noch besser kommen.
In der Klasse Dressur Children für Reiter bis zu 14 Jahren sattelte Leni-Sophie Gosmann die zwölfjährige Stute Golden Girl und ritt mit ihr in der ersten Wertungsprüfung gleich auf Rang sechs. Als sie in der zweiten Wertungsprüfung Zweite wurde, war das Tickets fürs Finale der besten drei gelöst.

Dort mussten die Finalistinnen nicht nur ihr eigenes Pferd in einer Sonderprüfung auf L-Niveau vorstellen. Eine ungewohnte Aufgabe, doch Leni-Sophie Gosmann meinte hinterher: „Der Pferdetausch war mit das Coolste an der DM.“ In Hamburg hatte sie einen solchen Tausch schon einmal bei den Ponys erlebt. Jetzt musste sie sich jeweils binnen fünf Minuten auf ein unbekanntes Pferd einstellen und bewies dabei ihre reiterlichen Fähigkeiten. Mit den Wertnoten 8,6, 8,6 und 8,3 wurde sie hinter Lokalmatadorin Vivianne Mercker und vor der Baden-Württembergerin Marie Bernhard Zweite.

Die Siegerehrung war für sie neben dem Pferdetausch der zweite Höhepunkt des Wochenendes: „Mit meinen Freundinnen oben auf dem Podest zu stehen, war einfach toll.“
Ein Statement völlig frei von Verbissenheit und Konkurrenzdenken, und auch bei der Zukunftsplanung ist die 13-Jährige entspannt: „Es ist jetzt noch ein internationales Turnier geplant. Was dann kommt, weiß ich noch gar nicht.“ Auch nicht, wo dieses internationale Turnier ist oder ob sie das Reiten einmal zum Beruf machen will. Schule geht ohnehin vor: „Wenn es nicht passt, bin ich auch mal eine Woche nicht am Stall.“ Ob diese Lockerheit die Nervenstärke ausmacht, die man bei großen Turnieren wie einer DM braucht?
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