Verabschiedung von Kim Welter beim BVH Dorsten

Zum Abschied gab es Blumen und sein das Trikot mit seiner Nummer 10: Kim Welter sagte zum Ende der Saison „Tschö“ und beendete seine Karriere. © Privat

Kim Welter beendet mit 43 seine Karriere - doch sein Rekord im Dorstener Fußball bleibt bestehen

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Mit Kim Welter hängte zum Saisonende ein Dorstener Fußballer die Schuhe an den Nagel, der in der Lippestadt einen außergewöhnlichen Rekord hält.

Dorsten

, 10.06.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Das Spiel mit dem BVH Dorsten beim FC Rot-Weiss Dorsten war sein letztes. Mit fast 43 Jahren hat Kim Welter seine Karriere beendet.

Damit geliebäugelt hatte Welter damit schon seit einiger Zeit, doch wegen Corona kam es nie dazu: „Ich wollte nicht nach einer abgebrochenen Saison sang- und klanglos aufhören. Es bedurfte daher keiner großen Überzeugungskünste meines Trainers Daniel Schikora, damit ich noch diese letzte Saison anhänge.“

Die startete für ihn zwar mit einem Riss der Achillessehne, endete jedoch mit einem feinen dritten Platz für die Holsterhausener.

Im Mittelfeld war Kim Welter über Jahrzehnte eine feste Größe beim BVH Dorsten.

Im Mittelfeld war Kim Welter (M.) über Jahrzehnte eine feste Größe beim BVH Dorsten. © Ralf Pieper

Auch wenn Kim Welter immer mit den Farben Grün und Weiß verbunden sein wird, hat er doch nicht immer auf dem Waldsportplatz gespielt: „Als Jugendlicher habe ich bei Rot-Weiß Dorsten angefangen. Nach der A-Jugend bin ich dann aber nach Holsterhausen gewechselt.“ Dort hat er trotz seiner jungen Jahre schnell eine tragende Rolle übernommen und gehörte rasch zu den Leistungsträgern.

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Sein Talent sprach sich herum, und Welter war auch ehrgeizig genug, um sich in höheren Ligen beweisen zu wollen. Nach einer Saison beim Oberligisten VfB Hüls kehrte er aber wieder für eine Saison zum BVH zurück. Anschließend zog es ihn für eine weitere Saison zum SV Schermbeck, ebenfalls in die Oberliga. Dort spielte Welter auch mit seinem aktuellen Trainer Daniel Schikora zusammen, blieb aber trotzdem nicht lange: „Da hat es mir nicht ganz so gut gefallen, sodass ich schon im Januar 2004 erneut zum Waldsportplatz heimgekehrt bin.“

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In dieser Zeit feierte Kim Welter eine Erfolgsserie, die kein anderer Dorstener Fußballer vorweisen kann: „Ich bin fünfmal in Folge Stadtmeister auf dem Feld geworden.“ 2003 holte er den Titel noch mit dem SV Schermbeck, bevor er dann von 2004 bis 2007 mit dem BVH Dorsten die Titelkämpfe gewann.

Kreuzbandriss in Rekordzeit ausgeheilt

Allerdings fiel in diese Zeit auch seine erste schwere Verletzung. Im November 2004 zog sich Kim Welter einen Kreuzbandriss zu. Es lag an seiner sehr weit gefächerten Berufsausbildung, dass er in einer Rekordzeit von drei Monaten wieder auf dem Fußballplatz stand. Nach seinem Studium der Sportwissenschaften wurde er Sportfachwirt.

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Diese Ausbildung beinhaltete aber schwerpunktmäßig die kaufmännischen Aspekte des Sports. Er machte daher auch noch einen Trainerschein und arbeitete während des Studiums in einem Therapiezentrum als Trainer. Viele medizinische Fortbildungen halfen ihm zudem, sich selbst zu therapieren: „Ich konnte in diesem Therapiezentrum wie ein Profi an der Heilung arbeiten. Das dauert sonst bekanntlich viel, viel länger als drei Monate.“

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In seinen vielen Jahren beim BVH Dorsten hat er natürlich vieles erlebt. Neben den Titelgewinnen hat er an zwei Spiele ganz besondere Erinnerungen: „Gegen die SG Hillen habe ich in den ersten Jahren mal zwei Traumtore geschossen.“ Zudem bleibt ihm ein Pokalspiel im Februar 2008 immer gegenwärtig: „Da haben wir den Landesligisten Teutonia Waltrop mit 7:0 vom Platz gefegt.“ In jenem Jahr verpassten die Holsterhausener den Aufstieg in die Landesliga nur um drei Punkte. Natürlich erinnert sich Welter auch noch an die Kreisliga-Meisterschaft im Jahre 2006: „In der Saison haben wir die Konkurrenz mit zwölf Punkten hinter uns gelassen.“

Endlich mal mit der Familie in den Sommerurlaub

In den kommenden Jahren gilt seine Aufmerksamkeit nun erst einmal seiner weiteren beruflichen Karriere: „Nach vielen Jahren als Partner in einem Therapiezentrum bin ich nun als Leitender Angestellter in der Erlebnis-Welt Sport in Reken tätig. Dort bin ich momentan noch angestellt, doch es gibt Pläne für mehr.“

Zudem hat er mehr Zeit für seine Familie, denn nun kann er auch mal mit seiner Frau Sarah und den Kindern Mattis (2) und Mila (6) in den Urlaub fahren: „Bislang habe ich den Fußball immer so ernst genommen, dass ich keine Vorbereitung verpassen wollte und immer zuhause geblieben bin.“

Ob es ein weiteres Engagement beim BVH Dorsten gibt, lässt er offen: „Man hat mich gefragt, ob ich im organisatorischen Umfeld weitermachen wolle. Das habe ich erst einmal abgelehnt, aber ich will das für die Zukunft nicht ausschließen.“