Überraschendes Karriereende - Judy Reynolds schickt JP in Rente

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Diese Nachricht ist schon eine Sensation! Judy Reynolds hat am Mittwochabend das Karriereende ihres Erfolgspferdes JP (Vancouver K.) verkündet.

Lembeck

, 04.06.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Judy Reynolds und Vancouver K

Erfolgsduo: Judy Reynolds feierte mit Vancouver K etliche internationale Erfolge. © Katharina Lachs

Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen entschied die auf dem Hof Elwermann in Lembeck trainierende irische Weltklasse-Dressurreiterin, dass sie dem 19-jährigen Wallach die Strapazen und harte Arbeit nicht mehr zumuten kann.

Noch vor wenigen Wochen sagte sie in einem Gespräch mit unserer Zeitung, dass JP auf einem guten Weg sei und im Viereck noch einen guten Eindruck mache. Doch nach reiflicher Überlegung sagt Reynolds nun: „Ich weiß, dass ich immer gesagt habe, dass JP entscheidet, wann er aufhören muss. Nun musste ich ihm diese Entscheidung abnehmen. Diese Pferd hat mehr Herz, als sich irgendjemand vorstellen kann und mit 19 versucht er immer noch alles zu geben, doch es ist nun zu viel für ihn. Ich kann das alles nicht mehr von ihm verlangen.“

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Sie habe sich die Entscheidung so weit wie möglich herausgezögert: „JP wollte wirklich arbeiten und ich habe ihm alle Chancen gegeben, dass er sich noch ein letztes Mal auf der großen internationalen Dressurbühne beweisen kann. Doch es hat nicht sollen sein.“

Judy Reynolds und JP haben mit ihren Erfolgen in Irland einen Riesenhype um das Dressurreiten ausgelöst. Ihre Turnier-Resultate waren regelmäßig Bestandteil der Abendnachrichten des irischen Fernsehen. Die Tageszeitungen und Magazine widmeten dem Paar überlange Artikel, und etliche Male wurde Reynolds Dressurreiterin des Jahres.

Reynolds atomisierte mit ihrem Paradepferd alle irischen Rekorde. Bei den olympischen Spielen in Rio vor fünf Jahren erreichte sie mit JP als erste Irin überhaupt das Finale. Dreimal stand sie mit ihm in einem Weltcup-Finale, und je einmal im Finale der Weltreiterspiele und der Europameisterschaften. Fast ganz Irland stand Kopf, als sich Judy Reynolds mit der irischen Equipe zum ersten Mal für den olympischen Teamwettbewerb in Tokio qualifizierte. Die Irin sagt: „Das ist eine lange Liste an Erfolgen für ein Pferd, von dem anfangs viele behaupteten, es sei nicht gut genug.“

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Das Karriereende ihres Erfolgspferdes bedeutet auch, dass Judy Reynolds nicht mit nach Tokio fahren wird: „Mein momentan zweites Pferd Leroy ist zwar auf einem guten Weg, aber noch nicht so weit. Es wären keine guten Ergebnisse zu erwarten.“ Das olympische Motto „Dabei sein ist alles!“ zählt für Reynolds nicht. Allerdings hat sie schon den Blick auf die Spiele in Paris gerichtet: „Neben Leroy trainiere ich mit Fritz, der eigentlich For Fun heißt. Er hat wirklich das Zeug zu einem internationalen Top-Pferd.“

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