Das eine oder andere Pils werden sie am Sonntag (30.3.) auf den Kreisliga-A-Plätzen in Oer-Erkenschwick beim FC 26, der Spvgg. II und bei Titania, vielleicht in Recklinghausen beim SSC oder aber in Dorsten-Hardt, Deuten und Reken auch auf Phil-Bastian Kretschmer-Kamps getrunken haben.
Erst kurz zuvor eingewechselt, bescherte der Joker nämlich seinem RSV Borken in der dritten Minute der Nachspielzeit den 3:2-Sieg gegen Westfalia Osterwick. In der Bezirksliga Staffel 11 gaben die Borkener, die dem Fußballkreis Recklinghausen angehören, durch den „Dreier“ die Rote Laterne erstmals seit Monaten an VfB Alstätte ab. Punktgleich ist der RSV nun mit SW Holtwick, das auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegt.

Schafft Borken den Klassenerhalt in der Bezirksliga 11, dann hat das Auswirkungen auch nach unten. Mit jedem Absteiger aus der Bezirksliga, der dem Fußballkreis RE angehört, erhöht sich die Zahl der Absteiger in den Kreisligen A1 und A2. In der Bezirksliga 11 ist außer den Borkenern kein weiterer Klub aus dem Vest ernsthaft gefährdet.
In der Staffel 9 liegen aktuell alle RE-Vereine noch „über dem Strich“, wenn auch im Falle des VfB Waltrop nur noch mit zwei mickrigen Pünktchen. Vergessen darf man hier natürlich nicht den TuS 05 Sinsen, der seit seiner Bezirksliga-Verzichtserklärung am 23. Juli 2024 als erster Absteiger feststeht und der den heimischen A-Kreisligisten schon vor dem ersten Spieltag zusätzlich den fünften Abstiegsplatz bescherte.
Grundsätzlich regeln den Auf-, aber natürlich auch den Abstieg in den Kreisligen die Durchführungsbestimmungen, die die Verantwortlichen des Fußballkreises jedes Jahr vor Saisonbeginn aufs Neue veröffentlichen. Geregelt ist für die Kreisliga A: Die Meister steigen zur Bezirksliga auf, die beiden letztplatzierten Teams zur Kreisliga B ab. Mit jedem weiteren Absteiger aus der Bezirksliga erhöht sich die Zahl der Absteiger aus den beiden A-Kreisligen.
Bedeutet: Aktuell müssten aus jeder Staffel neben den beiden letztplatzierten Teams auch die Drittletzten direkt in die Kreisliga B absteigen, um Platz für RSV Borken und TuS 05 Sinsen zu schaffen. Also heißt es für die abstiegsbedrohten A-Kreisligisten: Daumendrücken für Phil-Bastian Kretschmer-Kamps und seinen RSV Borken. Denn bleibt es am Saisonende nur beim TuS 05 Sinsen als (sicherer) Absteiger, dann dürften die beiden drittletzten Mannschaften ihren Verbleib in der Kreisliga A noch in einem Relegationsspiel ausfechten.
Auswirkungen hat der Abstiegskampf in den Ligen darüber aber auch auf den Abstiegskampf in den drei B-Kreisligen, wo 48 Mannschaften in drei 16er-Staffeln spielen. Hier gilt: Die sechs Teams, die die Saison auf den Plätzen 15 und 16 in den Staffeln 1 bis 3 beenden, steigen auf jeden Fall zur Kreisliga C ab. Aus der Kreisliga C, auch das ist in den Durchführungsbestimmungen formuliert, steigen die vier Meister und (mindestens) zwei Vizemeister auf. „Bei einem normalen Abstieg gleicht sich das also aus - sechs Absteiger aus der Kreisliga B und sechs Aufsteiger aus der Kreisliga C“, rechnet der Kreisvorsitzende Dominik Lasarz vor.
In den Kreisligen B sind die Drittletzten in Abstiegsgefahr
Doch normal läuft es in dieser Spielzeit 2024/25 eben nicht und wer bis hierhin genau mitgerechnet hat, der wird festgestellt haben, dass die Rechnung für die Kreisliga B nicht ganz aufgeht. 48 B-Ligisten sind es aktuell und sollen es zur nächsten Saison auch wieder werden. Da in dieser Spielzeit ausnahmsweise nur fünf Teams - die drei Meister und zwei Vizemeister - die Kreisliga B in Richtung Kreisliga A verlassen, voraussichtlich sechs Mannschaften aus der Kreisliga A in die Kreisliga B absteigen werden, käme man dort auf 49 Teams. Die Tabellendrittletzten der drei B-Kreisliga-Staffeln müssten also in einer Relegation einen weiteren Absteiger ausspielen.
In der vergangenen Saison hatte sich der Kreis bekanntlich dazu entschieden, die SG Borken nach ihrem freiwilligen Rückzug aus der Landesliga als 33. Team in die Kreisliga A aufzunehmen und dort für eine Saison mit einer 16er- (A1) und einer 17er-Staffel (A2) zu spielen. „Mit dem reduzierten Aufstieg aus der Kreisliga B gleichen wir das in diesem Jahr wieder aus und kommen am Ende auf 32 A-Ligisten“, sagt Dominik Lasarz.