Das Abstiegsderby zwischen Concordia Flaesheim und dem TuS Gahlen war am Sonntag nach 62 Minuten fast schon entschieden. Die Gastgeber führten mit 3:1, doch dann starteten die Gahlener eine Aufholjagd, die Nils Kleinsteinberg mit zwei Toren in einen Sieg umwandelte. Dabei war der 21-Jährige in dieser Saison noch nicht unbedingt als Torjäger aufgefallen.
Es sei schon eine ganz besondere Situation gewesen, erinnert sich Nils Kleinsteinberg an die letzte Viertelstunde zurück: „Wir waren eigentlich am Boden, doch Ismet Kaynak hat uns mit dem 2:3 wieder aufgeweckt.“
Nur zwei Minuten später gab es eine Ecke für den TuS, die der Gahlener so erlebte: „Donavan Sadek nahm den Ball direkt, ich stand goldrichtig. Halb wurde ich angeschossen, und halb gab ich dem Ball noch die richtige Richtung zum 3:3.“
Anschließend wollten die Gahlener alles, und Kleinsteinberg sorgte eine Minute später dafür, dass sie es auch bekamen: „Donavan Sadek spielte mich hoch an, ich nahm den Ball volley mit links und der Ball war drin. Dabei ist der linke Fuß mein schwächerer.“
Bislang hatte Kleinsteinberg in dieser Saison erst einmal getroffen, zum Rückrundenauftakt gegen Osterwick: „In der A-Liga habe ich regelmäßig Tore erzielt. In dieser Saison lief es aber gar nicht gut, zumal ich in der Hinserie auch lange verletzt war.“
Ausbildung bei Preußen Münster
Der 21-jährige Kleinsteinberg befindet sich noch mitten in der Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Die Lehre absolviert er beim Regionalligisten Preußen Münster, der auf dem besten Weg ist, in den Profi-Fußball zurückzukehren: „Im Moment betreue ich die Patenschaften, die der Verein mit Schulen und Kindergärten hat. Mit Spielern der ersten Mannschaft besuche ich die Einrichtungen, wo die Spieler mit den Kindern über Fußball reden und mit ihnen Übungen machen.“
Das ist für die Jugendlichen eine tolle Sache, zumal der Verein in der Stadt ein hohes Ansehen hat. Die Zuschauerzahlen der Preußen liegen im sehr hohen vierstelligen Bereich und nicht selten wird auch die 10.000-er Marke geknackt.
An den Spieltagen ist Nils Kleinsteinberg auch im organisatorischen Bereich eingeplant und verteilt beispielsweise die Arbeitskarten an die Händler: „Ich plane nach der Ausbildung ein Sportmanagement-Studium, währenddessen ich auch bei den Preußen weiterarbeite.“
Kleinsteinberg war im jungen Alter ein Wandervogel. Vom TuS Gahlen ging es zum SV Schermbeck: „Beobachter haben mich dann einem Sommercamp gesehen und mich zu RW Oberhausen geholt. Anschließend war ich auch noch bei Arminia Klosterhardt.“ Doch dann ging es wieder zurück auf die heimische Lippesportanlage: „Ab der B-Jugend war mir klar, dass ich nicht Profi werden wollte und konnte, und ging wieder nach Gahlen.“
Mit dem TuS kämpft er nun weiter um den Klassenerhalt, den Kleinsteinberg natürlich absolut machbar hält: „Die Rückrunde hat ja gerade erst begonnen, und wir werden die drei Punkte sicher noch aufholen.“
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