Der Kreis Recklinghausen ist zwar auf Klubenene nicht im Profibereich vertreten, doch zahlreiche Profis halten die Farben ihrer Heimat hoch. Ob Bundesliga-Aufsteiger wie Phil Harres und Timo Becker, internationale Profis wie Kerem Demirbay und Levent Mercan oder Talente in den unteren Ligen – der Kreis hat viel zu bieten
Phil Harres (Holstein Kiel/Datteln)
Der 22-jährige Dattelner Phil Harres hat sich in seiner ersten Bundesliga-Halbsaison bei Holstein Kiel schnell etabliert. Nachdem er in den Leistungszentren von VfL Bochum und Borussia Dortmund nicht weiter kam, schaffte er über Umwege den Sprung auf die große Bundesliga-Bühne. Nach einer erfolgreichen Zeit beim FC Homburg, wo er mit 24 Toren Torschützenkönig der Regionalliga Südwest wurde, konnte er Kiel von seinen Qualitäten überzeugen und wechselte im Sommer. In nur sieben Partien erzielte er vier Tore und bereitete ein weiteres vor.

Timo Becker (Holstein Kiel/Herten)
Der 27-jährige Hertener Timo Becker spielte eine Schlüsselrolle im Bundesliga-Aufstiegsjahr von Holstein Kiel. In der laufenden Saison stand der Verteidiger in allen Partien auf dem Platz, musste jedoch die letzten drei Spiele aufgrund einer Zehenverletzung aussetzen.
Kerem Demirbay (Galatasaray Istanbul/Herten)
2017 feierte der Hertener Kerem Demirbay (früher u.a. Bayer Leverkusen und TSG Hoffenheim) sein Debüt in der Nationalelf, wurde jedoch in den Folgejahren nie mehr in den Kreis der Nationalspieler berufen.

Seine aktuelle Situation bei Galatasaray Istanbul lässt keine Hoffnung auf ein Überraschungs-Comeback zu. Obwohl er in der letzten Saison eine zentrale Rolle beim Titelgewinn spielte, ist er aktuell nur Reservist. Sogar ein Abschied von Galatasaray ist durchaus denkbar.
Levent Mercan (Fenerbahce Istanbul/Recklinghausen)
Levent Mercan, früher Jugendspieler bei Schalke 04, wechselte im Sommer 2024 von Fatih Karagümrük zum Mourinho-Klub Fenerbahce Istanbul. Nach einem schwierigen Start hofft der 24-Jährige, in der Rückrunde mehr Spielzeit zu bekommen. Bisher stehen lediglich zwei Kurzeinsätze in der Süper Lig zu Buche.

Maurice Neubauer (SV 07 Elversberg/Recklinghausen)
Die SV Elversberg sorgt in der 2. Liga für Aufsehen. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg belegt das Team von Trainer Horst Steffen einen respektablen vierten Platz. Neubauer stand in allen Hinrundenpartien über 90 Minuten auf dem Platz, erzielte ein Tor und bereitete vier weitere vor.
Mohammad Mahmoud (SV 07 Elversberg/Oer-Erkenschwick)
Der 19-jährige Offensivspieler Mohammad Mahmoud wechselte vor der Saison von der U19 des VfL Bochum zu Elversberg. Bisher steht er bei vier Einsätzen und muss sich seinen Platz im Team erst noch erkämpfen.
Phil Neumann (Hannover 96/Herten)
Phil Neumann spielt eine solide Saison als Innenverteidiger und hat das Interesse von Birmingham City auf sich gezogen. Es bleibt abzuwarten, ob Hannover ihn im Winter verkaufen wird.
Leroy Kwadwo (TSV 1860 München/Herten)
Die Saison des TSV 1860 München verläuft wechselhaft, was sich auch in der Leistung von Leroy Kwadwo widerspiegelt. Der 27-Jährige zeigte sowohl starke Auftritte, wie beim 3:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen, als auch schwächere Momente wie beim 0:4 gegen den SC Verl, wo ihm ein Eigentor unterlief und beim FC Erzgebirge Aue (1:3), wo er einen Elfmeter verusachte.

Maxim Schröder (FSV Mainz 05 II/Haltern)
Der Bossendorfer Maxim Schröder wechselte im Sommer 2024 nach zwei Jahren bei Fortuna Düsseldorf II zum 1. FSV Mainz 05 II. Der vielseitige Offensivspieler kommt bislang auf sechs Regionalliga-Einsätze und feierte am 9. November (0:1 bei den Stuttgarter Kickers) sein Startelf-Debüt für sein neues Team.
Max Jansen (FC Homburg/Dorsten)
Die Saison des FC Homburg verläuft bislang enttäuschend. Das Team steht aktuell nur auf Platz zehn der Regionalliga Südwest. Der 31-jährige Max Jansen, der in Rhade aufgewechsen ist, bleibt dennoch eine wichtige Stütze im defensiven Mittelfeld und kommt auf 19 Einsätze.
Abseits des Platzes sorgte er zudem positiv für Schlagzeilen, als er als Stammzellenspender einem erkrankten Menschen eine potenziell lebensrettende Chance ermöglichte.
Joshua Bitter (MSV Duisburg/Dorsten)
Der Dorstener Joshua Bitter hatte beim MSV Duisburg zuletzt eine schwierige Saison mit zwei Platzverweisen zu verkraften, die mit dem Abstieg in die Regionalliga West endete. In der vierten Liga bleibt er jedoch ein wichtiger Leistungsträger und spielt eine Schlüsselrolle in der stabilen Defensive.
Nico Thier (Sportfreunde Lotte/Herten)
Die Sportfreunde Lotte stehen als Aufsteiger in der Regionalliga West überraschend auf Platz drei. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist der 26-jährige Hertener, der sich zum Leistungsträger entwickelt hat. In 17 Spielen steuerte er starke sechs Tore und sechs Vorlagen zum Erfolg bei.

Sophia Winkler (SGS Essen/Marl)
Die 21-jährige Torhüterin aus Marl, die für Frauen-Bundesligist SGS Essen spielt, hat sich als Anwärterin auf die Position der zukünftigen Nummer eins der Nationalmannschaft etabliert. Nach starken Leistungen in der Bundesliga und der U19-Nationalmannschaft wurde Winkler vor Kurzem erstmals in den A-Kader berufen und feierte beim 6:0 gegen die Schweiz ein gelungenes, aber auch recht ereignisarmes Debüt.