Max Jansen aus Rhade will andere inspirieren Profi-Fußballer wird zum möglichen Lebensretter

Vom SSV Rhade in den Profifußball – und jetzt womöglich Lebensretter: „Andere inspirieren
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Max Jansen, Fußballprofi beim Regionalligisten FC Homburg, hat nicht nur auf dem Platz beeindruckende Leistungen gezeigt: Der in Rhade aufgewachsene Sechser bewies vor wenigen Tagen (2. Dezember) mit einer Stammzellenspende Menschlichkeit und Mut. „Die paar Tage, die ich dafür in Kauf nehmen musste, spielen keine Rolle, wenn man jemandem potenziell das Leben retten kann“, sagt Jansen im Gespräch.

Die Geschichte begann bereits 2018, als er noch beim Zweitligisten SV Sandhausen unter Vertrag war. Damals ließ sich der heute 30-Jährige bei einer Registrierungsaktion der DKMS als potenzieller Stammzellenspender typisieren – ohne zu ahnen, dass es Jahre später ernst werden würde. Vor zwei Monaten dann die Nachricht: Ein genetischer Zwilling wurde gefunden, die Spende sei dringend erforderlich.

„Es war überraschend, dass so viele Jahre später ein Anruf kam“, erinnert sich Jansen. Normalerweise dauert der folgende Prozess oft länger, aber in diesem Fall musste es schnell gehen: „Das hat mir schon gezeigt, wie ernst die Lage war. Aber meine Motivation war riesengroß, ich hätte sofort alles stehen und liegen lassen“, erzählt der Rhader.

Einsatz für das Leben

Am Abend zuvor reiste Jansen alleine mit dem Zug nach München, da er nach der Prozedur nicht selbst fahren durfte. Montagmorgen um 8.30 Uhr startete dann die fünfstündige Entnahme. Dabei wurden seine Stammzellen ambulant aus dem Blut gefiltert. „Natürlich gab es in den Tagen danach Nebenwirkungen, die grippeähnlich waren, mit Glieder- und Kopfschmerzen. Aber das steht in keinem Verhältnis zu dem, was man mit der Spende bewirken kann“, so Jansen.

Bereits am vergangenen Freitag (6. Dezember) fühlte sich Jansen wieder fit und stand auf dem Trainingsplatz. „Wenn man trainieren kann, geht’s einem wieder gut“, sagt er mit einem Lächeln. Besonders erfreulich war, dass der Empfänger die Stammzellen bereits einen Tag später erhielt. Nun hofft Jansen, dass sie gut anschlagen: „Ich habe meinen Teil beigetragen, jetzt liegt es an seinem Körper.“

Spielt seit Oktober 2023 für den FC Homburg: Max Jansen (r.), hier im DFB-Pokal gegen die Spvgg. Greuther Fürth.
Spielt seit Oktober 2023 für den FC Homburg: Max Jansen (r.), hier im DFB-Pokal gegen die Spvgg. Greuther Fürth. © IMAGO/Fussball-News Saarland

Auch privat erlebte Jansen viel Rückhalt: „Meine Frau und ich haben zahlreiche Nachrichten und Screenshots von Leuten bekommen, die sich jetzt registriert haben. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv.“ Die Identität des Empfängers bleibt bis mindestens Mitte 2026 anonym. Erst dann darf auf Wunsch des Empfängers ein Kontakt hergestellt werden.

Vorbild im Leben und auf dem Platz

Der FC Homburg zeigte sich beeindruckt von der Entschlossenheit seines Mittelfeldspielers. „Ich habe mich vorher gefragt, wie der Verein reagieren würde, und war überrascht, wie sehr ich unterstützt wurde“, so Jansen. Tatsächlich war der FC Homburg bereits in der Vergangenheit selbst schon aktiv, um auf die Bedeutung der Stammzellenspende aufmerksam zu machen: Im Frühjahr 2022 ließ sich die gesamte Mannschaft typisieren – damals war Jansen noch beim FSV Zwickau aktiv.

Am Ende bleibt Max Jansens Botschaft klar: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, Teil von etwas so Bedeutendem zu sein. Ich hoffe, dass meine Geschichte andere inspiriert, sich ebenfalls registrieren zu lassen.“ Die Registrierung als Stammzellenspender ist einfach und kostenlos. Informationen gibt es bei der DKMS oder der Stefan-Morsch-Stiftung. Ein kleines Set reicht aus, um sich als potenzieller Lebensretter typisieren zu lassen. Noch immer warten viele Patienten und Patientinnen auf einen passenden Spender. Jeder, der sich registriert, kann zum Lebensretter werden.