Die ersten Zuschauer rieben sich die Augen: Wer warf sich da mit Torwarthandschuhen in die Bälle? Richtig, Stefan Oerterer war‘s. Der 36-jährige Vollblutstürmer machte sich warm zwischen den Pfosten, da bei der Spvgg. die Nummern zwei und drei fehlten. Es hätte zweifellos Charme gehabt, wäre „Ö“ noch zu einem Einsatz im Tor gekommen. Später kam aber Ubeyd Güzel und nahm auf der Bank Platz. Das Tor hütete im Spiel erwartungsgemäß Rafael Hester.
Spvgg. Erkenschwick dünn besetzt
Erkenschwicks Kader war wieder dünn und nicht vollzählig, da machte sich das Fehlen von Magnus Niemöller natürlich ebenfalls bemerkbar. Wenigstens einer war da, der eine Saison lang einen Pass bei der Spvgg. hatte: Ayoube Echghouyab weilte unter den Zuschauern. Nicht wenige, die „Jupp“ auf dem Platz im Erkenschwicker Trikot vermissten.
Engin Yavuzaslan, Schermbecks Coach, nutzte die turnusgemäße Pressekonferenz, um seinem fehlenden Gegenüber den größten Respekt auszusprechen: „Da kannst du in alle Statistiken schauen: Magnus ist der beste Trainer der Oberliga Westfalen. Und er ist der beste Trainer für die Spvgg. Erkenschwick.“ Womit der 46-Jährige den Kuschelkurs, den er eingeschlagen hatte, auch schon wieder beendete.
Denn kurz vor Ende der Pressekonferenz nahm Engin Yavuzaslan Bezug auf eine Folge unseres Sporttalks. Es ist ein Videoformat, das unser Haus in unregelmäßigen Abständen produziert. Erkenschwicks künftiger Trainer Nassir Malyar hatte darin gesagt, dass er die Spvgg. Erkenschwick in der Oberliga Westfalen wieder zur Nummer eins im Kreis machen wolle.
Yavuzaslan nahm die Vorlage dankend an: „Das finde ich schon sehr gewagt, damit legt er die Messlatte hoch.“ Für ein Derby in der kommenden Saison ist damit schon jetzt für reichlich Zunder gesorgt. Yavuzaslan: „Ich freue mich.“
Normalerweise werden Trainer bei solchen Worten im Vereinsheim gerne niedergebuht. An diesem Sonntag blieb es verhältnismäßig still – weil eben die „Schwicker“ zuvor derart enttäuscht hatten. Und nicht nur einigen im Vereinsheim schwant: „Durch“ sind die Schwarz-Roten im Abstiegskampf der Oberliga Westfalen noch lange nicht ...
