Anmerkung: Dieser Artikel erschien erstmals am 25. Dezember 2024.
Mit drei verschiedenen Vereinen in der Oberliga, mit dem TuS Haltern am See gab es sogar einen Ausflug in die Regionalliga. Stefan Oerterer (37), mittlerweile wieder seit fast vier Jahren Spieler der Spvgg. Erkenschwick, hat in seiner Karriere viel erlebt. Mit welchen Wegbegleitern hat er am liebsten zusammengespielt? Die Auswahl seiner Traum-Elf fiel dem Recklinghäuser schwer.
„Ich hätte auf jeder Position noch andere Spieler nennen können“
Vorab will der Mittelstürmer sofort klarstellen: „Ich hätte auf jeder Position noch andere Spieler nennen können.“ Rein sportlich geht „Ö“ ins Detail, menschlich unterscheidet der „Schwicker“ meist nur zwischen einem Superlativ oder gleich mehreren.
Torwart: Marcel Müller
„Eine absolute Nummer eins“, schwärmt Oerterer. Mit Marcel Müller (33) spielte er zusammen bei der Spvgg. Erkenschwick und später auch beim TuS Haltern am See. Als „Stand-by-Keeper“ steht Müller der Spvgg. als „eine Art dritter Torwart“ zur Verfügung. „Er will sich fit halten, hat bei dem einen oder anderen Test auch gespielt.“ Zuletzt zeigte er seine Qualitäten auch wieder in der Oberliga.

Linker Innenverteidiger: Davide Basile
Auf der linken Innenverteidiger-Position sieht der Stürmer Davide Basile. Vor gut zehn Jahren kickten die beiden zusammen bei der Spvgg. Erkenschwick in der Oberliga. Basile war erst 21 und „gar nicht so groß, aber so kopfballstark, mit einer gewissen Schnelligkeit, clever und mit allen Wassern gewaschen“. Charakterlich war der Verteidiger wohl auch ziemlich „schnell“ unterwegs: „Menschlich eine absolute Rakete. Es hat immer Spaß gemacht, ihn zu sehen.“

Rechter Innenverteidiger: Nils Eisen
Wenig überraschend, ist Oerterers zweiter Innenverteidiger – das flache Wortspiel sei entschuldigt – jemand, der definitiv noch nicht zum alten Eisen zählt: Nils Eisen zeigt mit seinen 37 Jahren noch immer, wie stark er defensiv, aber auch in Umschaltmomenten ist. „Einer meiner besten Freunde. Wir spielen auch seit über zehn Jahren zusammen Fußball“, so der Knipser.

Linker Außenverteidiger: Nico Pulver
Mit 26 Jahren gehört Nico Pulver zu den jüngeren Spielern in Oerterers Aufstellung. Und der ist erst im Sommer zum aktuellen Spitzenreiter der Oberliga Westfalen gewechselt, dem VfL Bochum II. „Leider hat er sich im Spiel gegen uns die Achilles-Sehne gerissen (1:1, 22. September, Anm. d. Redaktion). Sein Stellungsspiel als linker Verteidiger war überragend.“ Lediglich nach vorne habe sich Pulver meist eher zurückgehalten, „hat aber seine Seite dicht bekommen“.
„Ö“ sagt aber auch: „Wenn er beides zu 100 Prozent so gut könnte, würde er zwei bis drei Ligen höher spielen.“ Zumindest eine Liga höher könnte es kommende Saison schon für Pulver und seine Bochumer gehen. Für seinen Ex-Teamkollegen ist jedenfalls klar: „Ein überragender Mensch für die Kabine.“

Rechter Verteidiger: Lukas Opiola
Der Letzte in der Defensivkette, auf der rechten Abwehrposition, ist Lukas Opiola. Der 32-Jährige spielte mit Oerterer bei der Spvgg. Erkenschwick und später auch in Haltern. „Man konnte sich immer auf ihn verlassen, egal auf welcher Position. Über links oder rechts konnte der defensiv bis offensiv alles spielen – ein Allrounder.“
Zuletzt wechselte Opiola von der DJK TuS Hordel zu dessen Meisterschaftskonkurrenten SV Wanne 1911 in der Landesliga 3. „Er ist beruflich viel unterwegs, hat den Fußball etwas aufs Eis gelegt.“

Defensives Mittelfeld: Cedric Vennemann
In der Landesliga 4 kickt Cedric Vennemann seit einigen Jahren beim SV Dorsten-Hardt. „Er kam zum TuS Haltern und keiner hat so richtig verstanden, wo er plötzlich herkam“, sagt Oerterer und muss kurz lachen. „Der hat beim FC Schalke 04 eine überragende Ausbildung genossen und ist als Sechser ein richtig guter Fußballer.“
Kurioser als Vennemanns Transfer war aber etwas ganz anderes. „Ich kannte den Typen gerade mal zwei Wochen, es kam mir aber so vor, als würden wir uns schon seit zehn Jahren kennen – das habe ich ihm auch gesagt.“ Noch heute pflegen die beiden Kontakt. „Er war kein Staubsauger, sondern eher filigran.“

Defensives Mittelfeld: Tim Kilian
Mittlerweile bei der SpVgg Horsthausen in der Westfalenliga 2 spielt Tim Kilian (37). Auch er hat eine Vorgeschichte mit den Schalkern, aber auch mit Westfalia Herne und Spvgg. Erkenschwick. Zusammen gespielt haben sie bei beiden letzteren Klubs, „glaube ich (über Herne, Anm. d. Redaktion). Ein Jahr vielleicht. Seine Tänze waren legendär!“ Geschätzt hat „Ö“ ihn unter anderem für seinen starken linken Fuß. Auch Kilian sei eher filigran gewesen, „und kein Zerstörer. Es hat immer Spaß gemacht mit ihm.“

Offensives Mittelfeld: Sebastian Westerhoff
„In 100 Jahren würde ich ihn immer wieder nennen: Sebastian Westerhoff“, wird Stefan Oerterer gleich euphorisch. Gegen den heute 39-Jährigen spielte die Spvgg. Erkenschwick zuletzt 1:1. Westerhoff trainiert mittlerweile den TuS Ennepetal in der Oberliga. „Wir hatten eine besondere Verbindung, vom ersten Training an. Ich wusste genau, wo ich hinzulaufen habe, er wusste genau, wo ich hinlaufen werde. Das ist extrem selten.“
Für den Stürmer ist der Spielmacher „einer der besten, die die Oberliga je gesehen hat“. Ob als Vorbereiter oder Spielentscheider: Westerhoff sei für Oerterer die einzige Lösung für die Position des Zehners.

Linker Flügelstürmer: Deniz Batman
Als linken Flügelflitzer wünscht sich Oerterer den 33-jährigen Deniz Batman. Neben der Spvgg. Erkenschwick spielte er auch beim TuS Haltern am See, gehörte zum Team, das in die Regionalliga aufstieg. „Er war eigentlich auch eher so ein Spielmacher-Typ, musste aber wegen Westerhoff bei der Spvgg. auf die Flügel ausweichen“, so Oerterer. „Wir haben zusammengearbeitet und zusammen Fußball gespielt. Ich habe mit niemandem so viel Zeit verbracht wie mit ihm.“
Vor allem technisch habe Batman überzeugt „wie kaum ein zweiter“. Und natürlich sind die beiden Offensivspieler nach der langen gemeinsamen Zeit auch heute noch gut befreundet. „Er ist auch Papa geworden, hat sich beruflich umorientiert und hat fürs Fußballspielen nicht mehr ganz so viel Zeit, glaube ich.“

Rechter Flügelstürmer: Arda Nebi
Der Vorletzte in Stefan Oerterers Traum-Elf ist sein aktueller Teamkollege bei der Spvgg. Erkenschwick: Arda Nebi. Mit neun Saisontoren ist er vor Kapitän Finn Wortmann (sieben) und Stefan Oerterer (vier) der Top-Torjäger der Schwicker – und hat mit „Ö“ auch eine gemeinsame Vergangenheit in Haltern. „Wir harmonieren gut miteinander. Er ist ein Außenstürmer, der auch selbst torgefährlich ist. Er sucht sofort den Weg zum Tor.“

Eine Eigenschaft, die Nebi auf dem Platz wahrscheinlich nicht hilft, aber zumindest in der Kabine: „Der riecht sogar beim Training immer gut. Wenn er die Kabine betritt, weiß man sofort, wer es ist.“ Und das hilft ja zumindest schon mal gegen den bekanntlich strengen Geruch der Umkleide.
Mittelstürmer: Edin Terzić
Fehlt nur noch Stefan Oerterer im Mittelsturm, oder? Geht aber nicht, also: „Ich nehme Edin Terzić. Wir haben zusammen bei Westfalia Herne gespielt.“ Oerterer war gerade aus der Jugend zu den Senioren dazugestoßen, spielte knapp zwei Jahre mit dem Ex-Trainer von Borussia Dortmund zusammen. Mit dem BVB erreichte der heute 42-Jährige vergangene Saison das Finale der Champions League (0:2-Niederlage gegen Real Madrid).
„Er war das genaue Gegenteil von mir. Ein Stürmer, der extrem viel gelaufen ist, und auch viele Tore vorbereitet hat. Kein klassischer Knipser.“ Schon damals sei offensichtlich gewesen, dass Terzić „viel Ahnung von Fußball hat“.

Trainer: Magnus Niemöller
„Ich muss ja Magnus nehmen“, klingt Oerterer vielleicht zunächst leicht negativ, meint es aber anders. „Ich hatte ja kaum andere Trainer, mit Magnus habe ich die meisten Erfolge gefeiert.“ Und zwar beim TuS Haltern am See sowie bei der Spvgg. Erkenschwick. In Haltern gelang sogar der Aufstieg in die Regionalliga, „und wir sind den Schritt gegangen“.
