Reitturnier ZRFV Dorsten

© Ralf Pieper

Dorstens Reiter sehen Normalität noch in weiter Ferne

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Die Lockerungen, die für einige Sportarten seit dem Montag gelten, betreffen auch die Reitvereine. Die Auswirkungen sind aber bei weitem nicht so groß, wie etwa beim Golf oder Tennis.

Dorsten, Gahlen

, 25.02.2021, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die am vergangenen Freitag veröffentlichten Änderungen erlauben die Sportausübung auf Sportanlagen unter freiem Himmel allein, zu zweit oder ausschließlich mit Personen des eigenen Hausstands. Christiane Rittmann, die Vorsitzende des RV Lippe-Bruch Gahlen, erklärt: „Bei uns ist jetzt immerhin wieder Einzelunterricht auf unserer Außenanlage möglich. In den Hallen dürfen die Pferde weiterhin nur bewegt werden, ein Training ist nicht erlaubt.“

Rittmann verweist auf organisatorische Probleme

Doch von einem Tag auf den anderen sei die Wiederaufnahme des Trainings nicht möglich, erklärt Rittmann: „Es muss ein Zeitplan erstellt werden, der den Unterricht unserer fünf Vereinstrainer, der externen Trainer und den einfachen Trainingsstunden unserer Mitglieder ohne Trainer koordiniert.“ Dieser soll ab dem kommenden Montag gelten, doch Rittmann weiß auch, dass er ständig überarbeitet werden muss: „Momentan wird es noch früh dunkel, sollten die Regelungen länger Bestand haben, wird man am Nachmittag und Abend bald mehr Zeit haben.“

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Die Vorsitzende sieht den Amateursport gegenüber den im Nachteil: „Die durften die ganze Zeit, wenn auch unter harten Umständen, Turniere reiten. Sehr gerne würden wir auch so schnell wie möglich wieder Veranstaltungen anbieten.“ Den Geländetag am 10. April sieht sie schwer in Gefahr: „Die Ausschreibung liegt zwar bei uns in der Schublade, wir brauchen aber auch ein paar Wochen, um die Anlage auf dem Hardtberg herzurichten.“ Langfristig ist sie aber optimistisch: „Ende Juli findet immer unser Springturnier auf der Außenanlage an der Nierleistraße statt. Da sehe ich eine große Chance, dass wir dieses Turnier ausrichten können.“

Maiturnier des ZRFV Dorsten abgesagt

Auch beim ZRFV Dorsten im Ovelgünne macht man nach den Neuregelungen keine Jubelsprünge. Der Geschäftsführer Burkhard Wolters stellt fest „Es ist sicher eine gute Sache, dass unser Reitlehrer Werner Lochthowe wieder Unterricht geben kann. Auch für seinen Bruder Norbert, der als selbstständiger Profi unterrichtet, ist es schön, dass er wieder Einnahmen generieren kann. Von einem normalen Vereinsleben sind wir aber noch weit entfernt.“ Noch immer dürfen in der Halle aufgrund der Größe nur vier Leute gleichzeitig die Pferde bewegen: „Dabei ist eine Reithalle nicht mit einer Sporthalle zu vergleichen. Da gibt es durch die Bauweise so viel Luftzirkulation, und meist ist es im Winter kaum wärmer als draußen.“

Das große Reitturnier, dass sonst im Mai stattfindet, haben die Dorstener schon abgesagt: „Bei uns stellt sich ja nicht nur die Frage der Ausschreibung und der Trennung der Teilnehmer auf dem Abreite- oder Parkplatz. Die Lage unseres Vereinsgeländes macht es unmöglich, den Zuschauerfluss zu regulieren oder zu kontrollieren.“

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Stattdessen blickt er mit ein wenig Hoffnung auf den Spätsommer: „Der Turniertermin im August steht noch, da haben wir auch noch eine Menge Zeit und können abwarten, was sich bis dahin tut.“

Durch den Ausfall der großen Veranstaltungen seien dem Verein Einnahmen entgangen, so Wolters: „Unser Reitlehrer und der Stallpfleger haben eine volle Stelle, zudem beschäftigen wir eine 450-Euro-Kraft. Da die normalen Arbeiten auch in der Corona-Zeit anfallen, war es nicht möglich, sie in Kurzarbeit zu schicken. Das macht uns momentan noch keine ganz großen Sorgen, aber wir hoffen, dass wir bald wieder zum normalen Leben zurückkehren können. Ich weiß aber nicht, wann das sein wird. Ich befürchte, das kann noch etwas dauern.“

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