Die heimischen Berufsreiter zieht es derzeit nicht zu Turnieren

Die heimischen Berufsreiter zieht es derzeit nicht zu Turnieren

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Berufsreiter dürfen trotz des aktuellen Corona-Lockdowns bei Turnieren an den Start gehen. Martin Sterzenbach und Hubertus Dieckmann erklären, warum sie das trotzdem nicht tun.

Gahlen, Kirchhellen

, 29.01.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Reitturniere sind in der Coronakrise nur rar gesät. Ab und an finden aber doch einige Veranstaltungen statt, so wie vor einigen Wochen in Unna-Massen. Für die heimischen Reiter sind solche Turniere aber kaum ein Anreiz, die Pferde zu satteln.

Martin Sterzenbach bringt die Sache klar auf den Punkt: „Bei solchen Late-Entrys zahlt man fast das Doppelte, doch es wird weniger als früher ausgezahlt. Selbst wenn man gewinnt, hat man nichts davon.“ Die Veranstalter müssten etliche Hygieneauflagen berücksichtigen, und das koste natürlich Geld. Selbst wenn man für einige Springen Sponsoren finde, decke das höchstens die Kosten.

„Late-Entrys sind uns zu kostspielig und momentan brauchen wir das nicht“

Der Profi-Springreiter hat gerade sechs Pferde im Beritt, die er in der Halle des RV Lippe-Bruch Gahlen an der Nierleistraße ausbildet: „Damit habe ich auch den ganzen Tag zu tun.“ In den letzten Monaten war er einige Male in den Niederlanden im Reitzentrum De Peerlbergen zu Besuch, wo noch einige Wettbewerbe über die Bühne gehen konnten: „Seit einigen Wochen ist da aber auch nichts mehr los.“

Frühestens im März wird Martin Sterzenbach wieder bei einem Turnier zu sehen sein: „In Warendorf ist ein Turnier bis zur S-Klasse ausgeschrieben. Dort werde ich C´est Bon satteln, damit er wieder Turnierluft schnuppern kann.“

Ein paar Kilometer weiter in Kirchhellen ist die Betriebsamkeit auch nicht so rege, wie sie es sonst ist. Hubertus Dieckmann und auch seine Frau Meike haben seit Ewigkeiten keinen Turnierparcours mehr gesehen: „Late-Entrys sind uns zu kostspielig und momentan brauchen wir das nicht.“

Allerdings hat Dieckmanns Bereiter Justus Sternschulte einige Ausflüge unternommen und war in Warstein und auch in Unna am Start.

Dieckmanns Kerngeschäft ist allerdings auch nicht der Beritt: „Wir bilden einige junge Pferde aus, aber hauptsächlich leben wir davon, dass wir unsere Boxen vermieten. Ein Kundengeschäft waren wir auch vor der Krise nicht.“

Dieckmann hofft noch noch auf eine Austragung des Kirchhellener Reitturniers

Der Hof am Lohbraucksweg ist seit einigen Jahren auch die Heimat des LRFV Kirchhellen. Dieser hatte in den vergangenen Jahren ein großes Reit- und Springturnier etabliert, dass viele Zuschauer angezogen hat. Dieckmann, 2. Vorsitzender des Vereins, hofft, dass dieses Turnier Ende Mai wieder stattfinden kann: „Die Ausschreibung ist fertig. Da die Fristen aber verkürzt worden sind, brauchen wir sie noch nicht zu veröffentlichen. Wir haben noch bis drei Wochen vor dem Turnier Zeit. Anfang Mai werden wir auch sicher wissen, ob wir grünes Licht für das Turnier bekommen.“