Dorsten Reapers - Elsen Knights

© Joachim Lücke

Die Dorsten Reapers bekamen Besuch von den Gründungsvätern des American Football in Dorsten

rnAmerican Football

Beim ersten Liga-Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte spielten die Dorsten Reapers am Samstag vor fachkundigem Publikum. Einige Fans hatten eine besondere Verbindung zum Football in Dorsten.

Wulfen-Barkenberg

, 07.09.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist fast 20 Jahre her, dass sie selbst gespielt haben. Doch als die Dorsten Reapers am Samstag das erste Liga-Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte bestritten, da fanden auch viele Spieler den Weg zur Platzanlage von Grün-Weiß Barkenberg, die dem American Football in Dorsten einst bei den Dorsten Braves den Weg bereitet hatten.

Dorsten Braves beim Reapers-Spiel

Thomas Mense (o.r.) begleitet die Heimspiele der Reapers als Stadionsprecher und DJ. Zur Heimpremiere traf er alte Weggefährten aus gemeinsamen Zeiten bei den Dorsten Braves (u.v.l.): Andy Spelsberg, Andreas Goretzki, Jörn Fester und Jörg Schaper sowie (o.v.l.) Tobias Jüttermann und Wolfgang Fitting erinnerten sich gern an früher. © Andreas Leistner

Und natürlich sparten sie nicht mit Kommentaren. „Außenstehende wissen immer alles besser“, meinte Andy Spelsberg mit einem großen Schuss Selbstironie. Aber Spaß machte es ihm natürlich, die Aktionen auf dem Spielfeld zusammen mit den alten Weggefährten Andreas Goretzki, Wolfgang Fitting, Tobias Jüttermann, Jörg Schaper oder Jörn Fester ausgiebig zu analysieren.

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Dorsten Reapers - Elsen Knights

Die Dorsten Reapers bestritten gegen die Elsen Knights aus Paderborn das erste Liga-Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte und durften dabei einen 34:8-Sieg feiern.
05.09.2021

Ein anderer Ex-Braves-Spieler ist bei den Reapers-Heimspielen sogar offiziell dafür zuständig, das Geschehen auf dem Feld zu kommentieren. Und das auch noch mit Mikro.

Als das Trainerduo Markus Spangenberg und Stephan Humberg überlegte, wer für die Aufgabe des Stadionsprechers infrage käme, da lag die Antwort für die beiden früheren Braves-Spieler auf der Hand: ihr Ex-Teamkollege Thomas Mense.

Der musste auch nicht lange überlegen, und so sitzt er nun bei den Heimspielen der Reapers auf der Tribüne, das Mischpult neben sich, und erläutert den Zuschauern via Mikro und Lautsprecher, was auf dem Spielfeld so alles geschieht.

Warum hat der Schiedsrichter unterbrochen und eine Flagge aufs Spielfeld geworfen? Wie viele Versuche hat das angreifende Team noch und wie viele Yards muss zurücklegen? Thomas Mense erklärt es ebenso fachkundig wie unaufgeregt. Und wenn das Spiel unterbrochen ist, sorgt er für die passende musikalische Untermalung.

Thomas Mense, Dorsten Reapers

Thomas Mense sorgt bei den Heimspielen der Dorsten Reapers für den rechten Ton. © Joachim Lücke

Die reichte am Samstag von Blues bis Rock, von Falco bis ZZ Top, wobei die rockigen Töne eindeutig überwogen? Menses eigener Musikgeschmack? „Nein, nicht unbedingt“, sagt der 55-Jährige: „Ich habe so 300, 400 Songs im Repertoire. Damit versuche ich, auf das Geschehen auf dem Feld und auf die Reaktionen der Zuschauer einzugehen. Das kann dann je nach Situation auch mal ‚n Partysong sein.“

Beim Spiel gegen die Elsen Knights traf Mense immer den richtigen Ton. Selbst, als ein verletzter Elsener Spieler minutenlang behandelt wurde und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus muss (siehe unten) und er „Brothers in Arms“ von den Dire Straits spielte und die Lautstärke drosselte.

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Als die Reapers am Ende mit 34:8 gewannen und damit den ersten Pflichtspielsieg der Vereinsgeschichte feierten, gab‘s natürlich wieder fröhlichere – und lautere – Töne.

Reapers-Trainer Markus Spangenberg lobte nach Spielende vor allem sein Defensive Team: „Da haben wir hervorragend gearbeitet. Vier, fünf Interceptions (abgefangene Pässe, Anm. d.Red.) sind super. Offensiv haben wir dagegen noch sehr viel liegen lassen.“

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So entsprang erst der dritte Dorstener Touchdown einem erfolgreichen Pass, davor hatte die Reapers-Defense nach Interceptions gepunktet. Auch die Fieldgoal-Versuche scheiterten zunächst.

Die Braves-Veteranen genossen es trotzdem. Es war wieder wie früher, oder zumindest fast: „Die Anlage ist heute deutlich besser geworden“, sagte Thomas Mense: „Zu unserer Zeit war das noch ne bessere Wiese.“

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