„Zur OP gab es keine Alternative“ Dennis Grodzik will Karriere beim FC Marl fortsetzen

Dennis Grodzik will Karriere nach OP fortsetzen
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Es gibt vermutlich keinen schlechteren Termin für eine Zwangspause als diesen: Als Dennis Grodzik im Sommer 2023 zum FC Marl gewechselt war, besaß er einigen Nachholbedarf. Jetzt, da der Rückstand aufgeholt und der Mittelfeldmann sich beim Landesliga-Aufsteiger etabliert hat, zwingt ihn eine schwere Verletzung mindestens ein halbes Jahr zum Zuschauen.

Am vergangenen Mittwoch ist der 26-Jährige an der Patellasehne operiert worden. „Die Verbindung zwischen Kniescheibe und Schienbeinkopf war längst gerissen. Wann genau das passiert ist, kann ich gar nicht sagen. Am rechten Knie hatte ich schon mal Probleme“, berichtet Grodzik.

Sportlicher Leiter des FC Marl vermittelt Arzt

Am Montag hat sich Dr. Noel Stais das Knie noch einmal angeschaut. „Es sieht gut aus, auch wenn ich über die Größe der Narbe erst einmal erschrocken war“, berichtet der Linksfuß, der durch die Vermittlung von Dario Gedenk, Sportlicher Leiter des FC Marl, zu dem Sportmediziner aus Duisburg kam.

Die Rehabilitation beginnt schon am Mittwoch und dauert zwischen sechs Monaten und einem ganzen Jahr. „Acht bis zehn Monate sind realistisch“, sagt Dennis Grodzik, dessen Knie nach Belastungen zuletzt immer dicker anschwoll. „Ich habe instinktiv eine Schonhaltung eingenommen, aber das Knie ist immer instabiler geworden.“

Nun liegt der gebürtige Wulfener sechs bis neun Wochen komplett auf Eis. Autofahren ist strengstens untersagt. Da er im väterlichen Betrieb arbeitet, sieht Grodzik die betriebliche Auszeit relativ entspannt. „Es gab keine Alternative zur Operation, sie war unumgänglich.“ Denn die Fußballkarriere möchte er unbedingt fortsetzen.

Dass er an der Hagenstraße erst in der zweiten Saison „zündete“, hat den Offensivmann nicht überrascht. „Nach meinem Zwischenstopp in der Kreisliga wusste ich, dass das erste Jahr schwierig werden würde. Doch ich wusste auch, dass ich über kurz oder lang mehr Spielzeit bekomme.“

Nah dran an der Mannschaft: Dennis Grodzik (l.) schaute sich am Sonntag das Spiel seiner Mannschaft gegen den TuS Hannibal an und unterhielt sich mit Ordner Detlef Kaiser.
Nah dran an der Mannschaft: Dennis Grodzik (l.) schaute sich am Sonntag das Spiel seiner Mannschaft gegen den TuS Hannibal an und unterhielt sich mit Ordner Detlef Kaiser. © Jochen Sänger

Dennis Grodzik kennt Trainer Thomas Falkowski aus der gemeinsamen Zeit beim SV Schermbeck. Er holte nach und nach seine körperlichen Rückstände auf und bestritt im Laufe der Landesliga-Saison sieben Spiele für den Aufsteiger, gegen den FC Roj schoss er den FC Mal zum 2:0-Erfolg. „Insofern ist es doppelt ärgerlich, dass ich ausgerechnet jetzt so lange ausfalle.“

Nur noch mit dem „Taxi“ zum FC Marl

Grodzik, der bei optimalem Heilungsverlauf in den letzten Saisonspielen aktiv zur Mannschaft stoßen könnte, war am Sonntag gegen den TuS Hannibal mit Krücken am Platz. „Das habe ich auch in den nächsten Wochen vor. Voraussetzung ist, ich finde jemanden, der mich bringt und abholt.“

Der verletzte Mittelfeldspieler findet, „dass die Saison bisher ganz gut für uns läuft“. Er meint damit, dass die Schwarz-Weißen schon einige Rückschläge hinnehmen mussten, aber trotzdem viele starke Auftritte hingelegt haben. „Wenn wir weiter so von Spiel zu Spiel gucken, bin ich sehr gespannt, wo die Reise am Ende hingeht.“