BW Wulfen III stand 21 von 24 Spieltagen an der Spitze Jetzt droht der Nichtaufstieg

BW Wulfen III stand 21 von 24 Spieltagen an der Spitze: Jetzt droht der Nichtaufstieg
Lesezeit

Lange sah es in der Kreisliga C1 Recklinghausen nach einem Durchmarsch der dritten Mannschaft des 1. SC Blau-Weiß Wulfen aus. Die Sportfreunde Nordvelen galten als harter Konkurrent – und wurden locker abgeschüttelt. Der SC Reken V war der nächste Widersacher auf der Rechnung – und liegt mittlerweile sechs Punkte hinter den Wulfenern. Doch dann schickte sich eine dritte Mannschaft an, die Blau-Weißen zu jagen.

Der SV Lembeck lag nach der Hinrunde auf Platz fünf, sechs Zähler hinter Wulfen. Von ihren 15 Spielen hatten die Lembecker vier unentschieden gespielt und zwei verloren. Und dabei blieb es. Mit neun Siegen in Serie schoben sich die Kicker vom Hagen Punkt für Punkt an den Tabellenführer heran, und pirschten sich bis Sonntag auf Platz zwei und bis auf zwei Punkte an Wulfen heran.

So ging es im Topspiel am Wulfener Wittenbrink um die Tabellenführung und womöglich auch um die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft, und die Lembecker waren auf den Punkt in Topform. Angefeuert von gut 100 mitgereisten Lembecker Fans dominierte die Mannschaft von Trainer Helmut Rohwetter die Partie in der Anfangsphase fast nach Belieben.

„Lembeck hat das wirklich gut gemacht“, musste auch Wulfens Trainer Joel Malter zugeben. Das frühe 0:1 durch Tim Schroer (6. Minute) spielte den Gästen dabei natürlich in die Karten, und als Schroer in der 25. und 30. Minute Tor Nummer zwei und drei folgen ließ, schien das schon die Entscheidung.

Zumal Wulfen kurz darauf auch noch Patrick Seibt nach einer Notbremse verlor (35.). Doch dieser Platzverweis sollte für die Gastgeber zum Weckruf werden. „Du denkst, jetzt gewinnst du endgültig die Oberhand. Stattdessen sind wir auseinandergefallen“, sagte Helmut Rohwetter.

Doppelschlag bringt Wulfen ran

Daran änderte auch das vierte Lembecker Tor durch Andre Basak kurz nach dem Seitenwechsel nichts (52.). Denn Wulfen kam durch einen Doppelschlag von Christian Häberlein (56.) und Sören Karbowski (58.) wieder auf Schlagdistanz heran.

Doch nur kurz darauf verschoben sich die Kräfteverhältnisse ein weiteres Mal, denn Wulfens Matthias Schuster sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-rote Karte, und die Gastgeber waren fortan nur noch zu neunt.

Spieler und Fans des SV Lembeck III feiern den Sieg in Wulfen
Lembecks Spieler durften sich über kräftige Unterstützung von der Tribüne freuen. Nach dem Spiel feierten sie mit den Fans. © Andreas Leistner

„Über die Karte kann man sicher geteilter Meinung sein“, sagte Lembecks Trainer, „man muss sie vielleicht nicht geben, aber meiner Meinung nach kann man.“

Und so brachte seine Mannschaft ihre 4:2-Führung am Ende doch sicher über die Zeit und übernahm damit unter dem Jubel der Lembecker Fans die Tabellenführung. Mannschaft und Anhänger zelebrierten gemeinsam die La-Ola-Welle, und die Spieler sangen: „Wir steigen auf, auf, auf steigen wir!“

Etwas voreilig? Immerhin sind noch sechs Spiele zu spielen. „Wir haben das deutlich schwerere Restprogramm, spielen noch gegen den Dritten, Fünften und Sechsten“, sagt dazu Wulfens Trainer Joel Malter. Aber darin sieht er nicht unbedingt einen Nachteil: „Wir werden gucken, dass wir nicht mehr stolpern. Die Rolle des Jägers liegt uns vielleicht besser.“ So wie den Lembeckern?

Helmut Rohwetter
Lembecks Trainer Helmut Rohwetter will den Platz an der Sonne mit seinem Team natürlich nicht mehr abgeben. © Andreas Leistner

Deren Trainer stimmt seinem Kollegen bei der Einschätzung des Restprogramms grundsätzlich zu: „Da haben wir die vermeintlich leichteren Aufgaben.“ Doch genau darin liege auch ein Problem: „Gegen die Gegner von unten tun wir uns eigentlich immer schwerer.“

Hoffnung also für Wulfen, dass mit dem 2:4 von Sonntag noch nicht alles verloren ist. Und auch wenn Joel Malter keinen Gedanken an eine mögliche Relegation der Vizemeister verschwenden will, ganz aus der Welt scheint dieses Szenario auch noch nicht.

SV Schermbeck verpflichtet zwei RWE-Legenden: Oberligist setzt diesmal auf Routine

Eine Aushilfe und ein A-Jugendlicher stürmen in Dorstens Elf des Tages: Zwei Überraschungen

TSV Raesfeld ist praktisch durch: Jetzt sagt es auch der Trainer