Eigentlich wollte die erste Mannschaft des 1. SC Blau-Weiß Wulfen schon vergangene Woche ein Trainingswochenende im niederländischen Almelo verbringen. Doch das scheiterte am Heimspiel von Ehrendivisionär Heracles Almelo gegen den FC Zwolle.
Die Partie war zum Hochrisiko-Spiel erklärt worden, und Wulfens niederländischer Trainer Henry Schoemaker weiß, warum: „Zum einen ist es ein Derby zweier benachbarter Vereine, zum anderen kämpfen beide nach dem Abstieg aus der Ehrendivision in dieser Saison um den direkten Wiederaufstieg. Es war das Spiel des Zweiten gegen den Ersten.“
Noch entscheidender sei aber ein dritter Grund gewesen: „Vor einem Jahr haben Fans aus Zwolle einer Fangruppe von Almelo deren Fahne gestohlen“, berichtet Schoemaker. Der Ehrenkodex verlange in so einem Fall, dass sich die bestohlene Fangruppe einen neuen Namen suchen müsse.
Hooligans verabredeten sich
Diese Schmach war natürlich schon schlimm genug. Doch knapp eine Woche vor dem Auswärtsspiel in Almelo hätten die Zwoller Fans die entwendete Fahne bei einem anderen Spiel öffentlich gezeigt. Daraufhin hätten sich Hooligans beider Vereine für das direkte Duell verabredet – und zwar nicht zum Fußballgucken.
Für die Polizei Grund genug, der Partie den Status eines Hochrisiko-Spiels zu geben. Und das bedeutete, dass 24 Stunden vor dem Spiel im Heracles-Stadion keinerlei Betrieb mehr herrschen durfte. Genau dort aber hatte Blau-Weiß Wulfen trainieren und vielleicht auch ein Testspiel gegen Henry Schoemakers früheren Verein A.V.C. La Premiere bestreiten wollen.
Daraus wurde deshalb nichts. Doch Aufgeschoben war für die Wulfener nicht Aufgehoben, und so starten sie nun an diesem Samstag Richtung Almelo. Und damit sich die Mannschaft im 12.000 Zuschauer fassenden „Erve Asito“-Stadion nicht so alleine fühle, setzt der Blau-Weiß-Vorstand einen Fanbus ein.
Bislang ungeschlagen
Treffen um 15 Uhr, Abfahrt um 15.30 Uhr, Spiel in Almelo um 19.15 Uhr und Rückfahrt gegen 23 Uhr. Eine nicht alltägliche Fantour, die Henry Schoemaker gerne auch sportlich zu einem Erfolgserlebnis machen möchte: „Ich habe mit anderen Mannschaften schon zweimal gegen meinen Ex-Verein gespielt und bislang noch nicht verloren ...“
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Wer die Tour nach Almelo mitmachen möchte, kann sich bei Geschäftsführer Sebastian Lorenz, Tel. 0176 - 61 104 361, anmelden.
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