SV Lembecks Trainer fehlte beim ersten Testspiel Er war bei der WM

SV Lembecks Trainer fehlte beim ersten Testspiel: Er war bei der WM
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Ein Spiel der deutschen Mannschaft hatte Steffen Kölnberger bei der Weltmeisterschaft bereits gesehen, als wir uns am Dienstag unterhielten. Das gegen Serbien.

Serbien? Weltmeisterschaft? Moment mal! Der Mann ist doch Fußballtrainer. Wovon redete der Coach des SV Lembeck denn da? „Na, von der Handball-WM in Polen.“ Ah, okay. Die läuft natürlich gerade tatsächlich. Aber was macht Steffen Kölnberger dort?

„Ich war eigentlich schon immer Handball-Fan“, erzählt er. „Es ist einfach ein geiler Sport.“ Selber gespielt hat er allerdings nie. Mal abgesehen vom Schulsport. „Aber als ich meine Fußball-Trainerlizenz gemacht habe, haben wir uns auch mit anderen Sportarten beschäftigt, und Handball hatte mich halt schon vorher fasziniert“, sagt Kölnberger.

Erstes großes Turnier

Trotzdem: Die WM, die noch bis zum 29. Januar in Polen und Schweden ausgetragen wird, ist das erste große Turnier, das Steffen Kölnberger live vor Ort miterlebt. „Ich war mal beim Final-Four-Turnier der Champions League in Köln. Das war schon beeindruckend“, erinnert er sich.

Das war allerdings noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, ist also auch schon wieder vier Jahre her. Die Idee, mit seinem Abi-Kollegen Matthias Funke zusammen zur WM zu fahren, hatte deshalb für Kölnberger sofort großen Reiz. Und so nahm sich der Trainer des SV Lembeck nach der Hallenstadtmeisterschaft ein paar Tage Zeit und übergab die Verantwortung für die Mannschaft vertrauensvoll an Co-Trainer Philipp Hark.

Am Trikot erkennt das geschulte Auge Steffen Kölnberger (r.) als Fußballer. Aktuell jubelt der Trainer des SV Lembeck aber zusammen mit seinem Abi-Kollegen Matthias Funke (l.) der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Polen zu.
Am Trikot erkennt das geschulte Auge Steffen Kölnberger (r.) als Fußballer. Aktuell jubelt der Trainer des SV Lembeck aber zusammen mit seinem Abi-Kollegen Matthias Funke (l.) der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Polen zu. © Privat

Am Sonntag ging es dann nach Kattowitz, am Montag sahen die beiden WM-Touristen Kölnberger und Funke besagtes Deutschland-Spiel gegen Serbien und bejubelten den mit dem 34:33-Sieg verbundenen Einzug in die Hauptrunde.

Es folgte am Dienstag das letzte Gruppenspiel der Deutschen gegen Algerien. Die deutschen Fans konnten sich dabei beruhigt zurücklehnen. Der 37:21-Erfolg ihrer Mannschaft war souverän, nicht spannend.

Polen-Spiel war ausverkauft

Doch nicht nur die Spiele der deutschen Mannschaft besuchten Steffen Kölnberger und Matthias Funke. „Am Montag haben wir das Spiel der Polen gegen Saudi-Arabien gesehen“, erzählt Steffen Kölnberger. Die WM-Gastgeber standen nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich unter Druck. Beim 27:24-Erfolg über die Saudis herrschte dementsprechende Stimmung in der ausverkauften Halle.

„Da hatten wir großes Glück, dass wir noch an Karten gekommen sind“, sagt der Lembecker WM-Gast. Bei den deutschen Spielen sei das dagegen kein Problem gewesen: „Da war die Halle nur halbvoll.“

Welches Spiel sie sich am Mittwoch noch anschauen würden, wusste Steffen Kölnberger noch nicht. Eine klare Vorstellung hat er dagegen bei der Frage nach dem neuen Weltmeister: „Frankreich.“ Oder vielleicht doch Argentinien? Nun, im Handball wohl äußerst unwahrscheinlich. Da gibt‘s nämlich keinen Messi.

Fußball bleibt die Nummer 1

Doch egal, wie die Weltmeisterschaft im Handball auch immer ausgeht, für Steffen Kölnberger steht fest: Als Trainer wird er für immer dem Fußball treu bleiben. Da kann das harte Spiel mit dem geharzten Ball für ihn als Fan noch so interessant sein.

Und am Donnerstag geht es auch schon wieder zurück nach Deutschland. Zurück nach Lembeck, zu seiner Mannschaft. Zurück zur Vorbereitung auf die Rückrunde, an deren Ende der Aufstieg in die Bezirksliga stehen soll. Das ist allemal wichtiger als eine WM. Egal in welcher Sportart.

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