
Die Herren der BG Dorsten starten am Samstag mit einem Heimspiel gegen Soest in die Saison der 2. Regionalliga 2. © Andreas Heuser
Fehlen der BG Dorsten zum Aufstieg wichtige Zentimeter?
Basketball
Direkter Wiederaufstieg? So hieß die Devise bei der BG Dorsten kurz nach Ende der vergangenen Saison. Am Samstag startet die BG in die neue Spielzeit - und die Vorzeichen haben sich gewandelt.
Als der Abstieg der BG Dorsten aus der 1. Regionalliga feststand, gab Trainer Franjo Lukenda noch den Wiederaufstieg als Devise aus. Vor dem ersten Saisonspiel am Samstagabend gegen den BC Soest revidiert er diese Aussage aber.
Mittlerweile sagt Lukenda: „Wenn der Aufstieg kommt, dann nehmen wir ihn an, es ist aber nicht mehr unbedingt ein Muss.“ Der Coach musste in den letzten Wochen doch einige Rückschläge hinnehmen. Zuallererst hat ihm der Vorstand bedeutet, dass es auf keinen Fall einen zweiten Import geben werde: „Das ist selbst in der 2. Regionalliga keine Besonderheit mehr. Auch der BC Soest kommt mit zwei Imports.“

Trainer Franjo Lukenda hat ein gutes Team beisammen. Doch als Topfavoriten sieht er die BG auf keinen Fall. © Joachim Lücke
Die finanziellen Restriktionen führten auch dazu, dass er keinen Center nach Dorsten locken konnte, denn die Big Men bekamen überall bessere Angebote. Lukenda weiß aber: „Basketball ist ein Sport, in dem Größe zählt. Man sah schon gegen den Landesligisten Bulmke, dass wir Probleme gegen stämmige Spieler unter dem Korb hatten.“ Mit Tim Terboven und Theo Archer haben die Dorstener aber nur zwei Spieler, die über zwei Meter messen.
Die geplante Verpflichtung des Österreichers David Heuberg zerschlug sich wegen dessen anderweitigen beruflichen Verpflichtungen. Nun hat auch das junge Talent Jivincy Muini seine Schuhe an den Nagel gehängt. Zudem wird Jason Fabek die Mannschaft nach zwei Spielen verlassen, weil er in Berlin studiert.
Warum die Situation so ist, wie sie ist, darüber will sich der Trainer nicht weiter auslassen: „Ich verstehe schon, dass wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leben. Wir leben aber in der gleichen Welt wie die anderen Vereine, und bei denen funktioniert es auch.“
Das alles ist nicht besonders erfreulich für den Trainer, der aber auch einige positive Aspekte sieht: „Wir mussten in diesem Jahr den Amerikaner nicht tauschen und haben mit Thomas Alexander gleich den richtigen Mann gefunden. Außerdem hat sich bislang noch niemand verletzt.“
Zudem glaubt er an die basketballerischen Fähigkeiten seines Teams: „Die können alle was am Ball, sind aber noch sehr unerfahren. Da werden Führungsspieler wie Nderim Pelaj sehr gefordert sein.“
Auftaktgegner BC Soest ist gleich einer der schwersten
Am Samstagabend kommt um 19 Uhr mit dem BC Soest gleich eine Mannschaft in die Halle, die in den letzten Jahren immer oben mitgespielt hat und auch aufsteigen will. Mit dem Amerikaner Jordan Rose und dem Kroaten Danko Popovic bringen sie zwei Imports mit, die Lukenda als sehr gut einschätzt: „Die Soester sind auf den Guard-Positionen sehr gut aufgestellt.“
Auch wenn er gegen die meisten Mannschaften noch nie angetreten ist, hat sich Lukenda viele Informationen über die Konkurrenten eingeholt und kennt die Liga schon recht gut: „Ich bin überzeugt, dass die Spitzenmannschaften auf einem sehr hohen Niveau spielen. Das Aufstiegsrennen wird auf keinen Fall ein Alleingang.“
Lukenda hat unter anderem auch die Accent Baskets Salzkotten auf der Rechnung: „Die haben mit Dominik Wolf einen Ex-Profi zurückgeholt, der die Liga aufmischen wird.“ Die Lippe Baskets in Werne versuchen auch schon seit einigen Jahren, in die 1. Regionalliga zu kommen, und werden nun einen weiteren Anlauf starten.
Citybaskets starke Routiniers
Eine sehr gute Rolle werde auch die Zweitvertretung der von Citybasket Recklinghausen spielen, so Lukenda: „Da spielen nun die alten Cracks wie Philipp Spettmann, Jan Letailleur oder Kiki Bruns. Auch wenn sie es nun vielleicht ruhiger angehen lassen wollen, werden sie gegen die BG Dorsten auf jeden Fall gewinnen wollen.“
Wo sich die BG Dorsten am Ende wiederfinden wird, darüber möchte der Dorstener Coach nicht spekulieren. Man wird wohl einige Spiele abwarten müssen, um zu sehen, wo die Dorstener sportlich stehen.