
Bei diesem Zweikampf mit Yogan Astacio (l) zog sich Brünninghausens Keeper Leon Broda (helles Hemd) eine Verletzung zu und musste behandelt werden. Er konnte allerdings weiterspielen. © VOLKER ENGEL
Westfalenliga: Wacker Obercastrop spielt lange in Unterzahl - FC Brünninghausen tut sich schwer
Fußball
Das Duell Castrop-Rauxel gegen Dortmund hat es nach dem Saisonauftakt auch am zweiten Westfalenspieltag gegeben. Die Konstante war der SV Wacker Obercastrop – und bekam es nach dem Duell mit Türkspor mit dem FC Brünninghausen zu tun.
Die Fußballer des SV Wacker Obercastrop konnten sich im Westfalenliga-Duell mit dem FC Brünninghausen auf die eigene Schulter klopfen. Obwohl das nach der knappen 1:2 (0:1)-Niederlage bestimmt nicht einfach war. Sie hatten alles gegeben, gingen aber leer aus.
Der zweite Spieltag wird denn auch als „gebrauchter Tag“ in die Annalen der Saison eingehen. Es lief einfach zu viel gegen die Mannen von Wacker-Trainer Christian Mengert. Er sagte nach Abpfiff: „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
Franke sieht „Gelb-Rot“
Vielleicht sollte das Robin Franke. Er bekam eine Gelbe Karte, weil er einen Freistoß der Gäste blockierte, obwohl Schiedsrichter Björn Stempel ihn aufforderte, wegzugehen. Weil der Referee den Spieler auf der Liste hatte, gab er ihm nach einem langen Bein im Mittelfeld „Gelb-Rot“ (42.).
Fortan mussten die Castrop-Rauxeler in Unterzahl schuften. Und das dezimierte Team machte das sehr gut. Steffen Golob, Obercastrops Sportlicher Leiter, sagte: „Da sieht man, dass die Moral stimmt.“
Dabei lag Brünninghausen seit der 19. Minute mit 1:0 vorn. Nach einem Eckball war der großgewachsene Abwehrspieler Pascal Wieczorek, den seine Kameraden nicht von ungefähr „Latte“ rufen, mit dem Kopf erfolgreich.
Eine Minute später gab es eine Trinkpause, die der Schiri gab, weil Brünninghausens Torwart Leon Broda behandelt werden musste. Die Pause tat dem Mengert-Team gut. Von jetzt an wurden die Spielzüge intensiver, nur in Tornähe der Gäste tat sich nicht viel.
Wacker hatte in Florian Gerding, Kevin Holz, Marin Vrancic und Gianluca Zentler vier Neuzugänge in der Start-Elf. Man sah schon, dass da eine gewisse Klasse in der Mannschaft steckt. Der frühere Frohlinder Dietrich („Didi“) Liskunov sagte nach Abpfiff: „Ich bin froh, dass wir die Obercastroper schon so früh in der Saison als Gegner hatten, in ein paar Wochen sind die besser eingespielt. Da wäre die ganze Geschichte schwieriger geworden. Wir standen phasenweise zu tief und Wacker war überlegen.“
Ausgleich durch Nick Jünnemann
Was jetzt schwierig genug war. In Unterzahl gaben die Gastgeber nicht eine Sekunde nach. Jeder Zweikampf wurde mit Vehemenz geführt, den Gästen wurde alles abverlangt. Der Lohn: Nick Jünnemann köpfte nach einem Eckball das 1:1 (55.). Die Karten wurden neu verteilt, auf einen Sieger wollte niemand tippen.
Doch ausgerechnet der ehemalige Castrop-Rauxeler „Didi“ Liskunov war es dann, der nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld nur eine Minute später (56.) das 2:1 für sein Team erzielte. Der SV Wacker verlor dann noch Marin Vrancic (69.) mit einer Verletzung – und kam zu keiner zwingenden Chance mehr.
Brünninghausens spielender Trainer Florian Gondrum hatte Pech mit einem Pfostenschuss – vergab aber noch einige weitere Chancen. Zu der Möglichkeit kurz vor Schluss sagte er: „Der muss reingehen. Diesen Anspruch habe ich an mich selbst. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Wacker hat es sich so angefühlt, als ob wir ein Mann weniger auf dem Platz waren. Wir sind viel hinterhergelaufen, haben hinten aber nichts zugelassen. Wir hatten die besseren Chancen.“
Trotz Unterzahl ebenbürtig
Obercastrops Abwehrstratege Marius Hoffmann: „Wir haben beim 0:1 unglücklich verteidigt. Der Torschütze kommt unbedrängt zum Kopfball. Nach der Gelb-Roten Karte waren wir trotz Unterzahl ebenbürtig mit Brünninghausen.“
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
