
© privat (Büchter)
Wasserball-Team von Kim Büchter startete mit Rückschlag in das DM-Rennen
Wasserball
In der Wasserball-Bundesliga der Frauen wurde nach 13 Monaten Corona-Pause wieder gespielt. Zwar nur in Turnierform - aber immerhin. Mittendrin im Meisterkampf ist eine 17-Jährige aus Bladenhorst.
Am Wochenende (24. April/25. April) begann in Berlin und Heidelberg die Vorrunde um die Deutsche Meisterschaft im Frauen-Wasserball. Mit dabei ist der SV BW Bochum mit der Castrop-Rauxelerin Kim Büchter. Für die Turniere in Corona-Zeiten wurde hoher Aufwand betrieben. Selbst für Experten steht dieser Aufwand eigentlich in keinem Verhältnis zu den sechs Wochen Wasserball bis zur Meister-Kür.
Wegen Corona: Keine Fans auf den Rängen
Bochums Trainer Frank Lerner durfte mit seinem Team zumindest stets trainieren. Und Kim Büchter war höchst begeistert, endlich spielen zu dürfen: „Es hat großen Spaß gemacht in Heidelberg. Wir sind eine zusammengewachsene Mannschaft - alle Spielerinnen verstehen sich super gut untereinander. Schade war aber, dass keine Fans zuschauen durften, womit etwas fehlte.“ In normalen Bundesliga-Spielen sorgen über 50 Fans für eine gute Atmosphäre.
Die 17-jährige Kim Büchter musste die Wasserball-Zwangspause nicht ganz so lange ertragen wie die älteren Spielerinnen. Im Sommer 2020 hatte sie sich mit dem U20-Team von BW Bochum die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft gesichert. Danach folgte Training, Training und nochmals Training.
Wie heißt es so treffend: Das beste Training ersetzt kein Spiel. Das bestätigte sich in Heidelberg. Bochum verlor das Auftaktspiel am Samstag mit 12:14 gegen den ETV Hamburg. Ein sportlicher Rückschlag. Dieser wurde Sonntag ausgebügelt mit glatten Siegen gegen den SC Chemnitz (20:11) und Nikar Heidelberg (15:5). Der SV BW Bochum geht als Spitzenreiter in die Rückspiele am Samstag (1. Mai) und Sonntag (2. Mai) in Hamburg.
Kim Büchter erzählt: „Das Turnier war erfolgreich für das Team und mich - ich habe sechs Tore geworfen.“ Die Castrop-Rauxelerin spielt dort, wo die schnellen Mädels unterwegs sind - auf der Außenposition. „Ich war Wettkampf-Schwimmerin, ehe ich zum Wasserball kam“, erklärt die 17-Jährige ihre Schnelligkeit. Zum Wasserball allgemein merkt sie an: „In den Spielen geht es schon recht hart zu. Am Badeanzug wird kräftig herumgezogen von den Gegnerinnen.“
Mit der Schwimmhalle im Heidelberger Olympia-Stützpunkt verbindet Kim Büchter eine schmerzhafte Erinnerung. 2019 wurde sie dort in einem Spiel am Auge so schwer verletzt, dass sie notoperiert werden musste. Eine Verletzung ist ihr diesmal zum Glück erspart geblieben.
Bis Kim Büchter und Bochums Team in Heidelberg Wasserball spielen durften, wurde fleißig auf Corona getestet. Mittwochs vor dem Turnier zunächst ein Schnelltest, am Abend folgte ein PCR-Test. Und vor den Spielen jeweils weitere Schnelltests. „Zum Glück waren die Tests bei allen Mannschaften negativ.“
Am Sonntagabend um 20.45 Uhr war die blau-weiße Wasserball-Delegation erst wieder daheim in Bochum. „Ich bin nicht mehr heimgefahren und habe bei einer Freundin übernachtet.“ Am Montagmorgen ging es dann für Kim Büchter wieder ab zum Ernst-Barlach-Gymnasium in Castrop-Rauxel.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.