
© Volker Engel
VfB Habinghorst: Kult-Trainer kehrt nach einem Jahrzehnt heim
Fußball-Nostalgie
Ein Mann, ein Wort. Versprochen ist eben versprochen. Nach zehn Jahren schaut ein früherer Kult-Trainer wieder beim VfB Habinghorst vorbei - vom Bodensee kommend.
In der Saison 2010/11 spielte der VfB Habinghorst II in der Kreisliga B um den Meistertitel mit. Trainer der Mannschaft war Filipe Santos Couto. Nach einem Jahrzehnt kehrt er am Samstag, 18. September, wieder heim zu seinen Freunden und ehemaligen Spielern des VfB Habinghorst - vom Wohnort am Bodensee. Dann wird Fußball gespielt und gefeiert.
„Ich habe versprochen, dass ich nach Corona vorbeischauen werde beim VfB Habinghorst, um meine Ex-Spieler zu treffen - mein Wort halte ich immer“, so Filipe Santos Couto, in dessen Stimme die Vorfreude auf dieses Treffen hörbar mitschwingt.
Corona sei zwar noch nicht vorbei, die aktuelle Lage lasse seinen Besuch nun aber zu. Und: „Man weiß ja nie, was nach Corona alles noch auf uns zukommt.“ Also setzt sich Santos am Samstag morgens in der Frühe in sein Auto, um die über 600 Kilometer vom Bodensee bis nach Castrop-Rauxel in Angriff zu nehmen.
Fußball gespielt wird dann um 17 Uhr selbstverständlich auch auf dem Sportplatz „Habichthorst“. Die aktuelle Altherren-Mannschaft kickt gegen das Santos-Allstar-Team der Saison 2010/11. Vor Ort organisiert hat dieses Event Altherren-Kicker Jonas Schweiger. „Nach dem Spiel wird dann der Grill angeworfen - ein paar Kisten Bier stehen auch bereit. Es ist schön, dass Filipe Wort hält“, freut sich Schweiger auf das Wiedersehen.
Mit dabei ist dann auch Patrick Fritz, ein Santos-Spezi. „Der Kontakt zwischen uns ist nie abgebrochen im zurückliegenden Jahrzehnt. Patrick hat zwar nie bei mir im Team gespielt, wir sind aber Freunde geblieben“, so Filipe Santos Couto. Über eine Whatsapp-Gruppe stand der Ex-Trainer über diese vielen Jahre in Kontakt mit seinen früheren Spielern.
Aber auch über Mundpropaganda habe man für das Nostalgie-Treffen wieder Kontakte zu Ex-Spielern geknüpft. „25 bis 30 Spieler haben zugesagt, am 18. September mit dabei zu sein. Das ist eine richtig coole Nummer. Ich freue mich auf das Wiedersehen“, ist Santos glücklich über diese Riesen-Resonanz der Weggefährten von einst.
Es ist übrigens sein erster Besuch in Castrop-Rauxel, seit er die Europastadt im Jahr 2011 verlassen hat. „Zu meiner Hochzeit waren aber einige meiner Ex-Spieler am Bodensee.“
Zum Kult-Trainer wurde Filipe Santos Couto allein schon deshalb, weil er in der Saison 2010/11 nach seinem Umzug im März zu seiner portugiesischen Familie in Mainz, weiterhin Sonntag für Sonntag bis zum Saisonende die laut Routenplaner 253-Kilometer-Tour (eine Fahrt) zu den Spielen des VfB Habinghorst II auf sich genommen hat.
Wer macht so etwas schon? Filipe Santios Couto hat’s getan - und sich damit großen Respekt und den Kult-Status beim VfB Habinghorst erarbeitet. „Dass wir letztlich nur Vizemeister geworden sind, lag allein an unserem Verletzungspech in der Rückrunde“, erinnert sich der Ex-Trainer.
Nach dem Nostalgie-Spiel am 18. September ist für Filipe Santos Couto vor dem Spiel am 19. September: „Ich werde mir das Derby der ersten Mannschaft des VfB Habinghorst gegen Eintracht Ickern auf jeden Fall anschauen.“ Erst danach geht es wieder heim zur Ehefrau und den beiden Kindern an den Bodensee.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.