Ein Urgestein von Eintracht Ickern wechselt zu einem Castrop-Rauxeler Lokalrivalen.

© Volker Engel

Urgestein verlässt überraschend Eintracht Ickern und wechselt zum Lokalrivalen

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Gefühlt stand er schon immer bei Eintracht Ickern im Tor. Doch nun wechselt der Torwart in der Winterpause überraschend zu einem anderen Castrop-Rauxeler A-Ligisten. Warum?

Castrop-Rauxel

, 29.12.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schon in der Jugend stand er bei Eintracht Ickern im Tor. Er war auch im Seniorenbereich lange die unumstrittene Nummer eins und in der Saison 2019/20 maßgeblich am Aufstieg in die Kreisliga A beteiligt. Doch nun ist für ihn plötzlich Schluss bei der Eintracht: Er wechselt ausgerechnet zum Ickerner Liga-Konkurrenten.

Kevin Foltmann wechselt zur SG Victoria/Sportfreunde

Wenn einer wie Kevin Foltmann geht, wirft das Fragen auf. Zumal dessen Vater Andreas lange Ickerns Vorsitzender war und auch jetzt noch im erweiterten Vorstand mitarbeitet. Gab es etwa Ärger, der für diesen Schritt zu der SG Victoria/Sportfreunde verantwortlich ist?

Kevin Foltmann wird ab der Rückrunde bei der SG Victoria/Sportfreunde im Tor stehen.

Kevin Foltmann wird ab der Rückrunde bei der SG Victoria/Sportfreunde im Tor stehen. © Jens Lukas

Der das wissen muss, ist der Sportliche Leiter Marc Böttger. Und der sagt zum Weggang des Torwarts: „Kevin hat mir erklärt, dass er im Fußball unbedingt mal etwas anderes ausprobieren möchte in einem anderen Verein.“ Mitgespielt bei diesem Winterwechsel hat indes wohl auch, dass Foltmann nicht mehr der unumstrittene Stammkeeper bei der Eintracht ist.

Foltmann hat seinen Stammplatz an Bialuschewski verloren

Mit Tristan Bialuschewski hat er einen starken Konkurrenten bekommen, der in der ersten Halbserie dieser Saison sogar häufiger zwischen den Eintracht-Pfosten stand als Foltmann. Der Sportliche Leiter erklärt: „Tristan ist aus Bochum zu uns gekommen. Kevin stand in den Derbys im Tor gegen die Jungs, die er schon lange kennt. In der Anzahl der Spiele hat Tristan ihn aber übertroffen.“

Pikanterweise stand Foltmann auch am 14. Spieltag beim 1:0-Sieg gegen seinen neuen Klub SG Victoria/Sportfreunde zwischen den Pfosten. Doch auch bei der SG trifft Foltmann mit Jörn Gumpricht auf einen Torwart-Kollegen, der seinen Stammplatz kaum freiwillig räumen wird.

SG Victoria/Sportfreunde-Trainer Jordan freut sich auf Foltmann

Bei der SG Victoria/Sportfreunde freut man sich über die Verpflichtung: „Wir mussten nicht lange überlegen und wollten ihn schon im Sommer, er wollte aber noch ein halbes Jahr bleiben. Er ist ein super Torwart mit einem überragenden Abschlag“, sagt Trainer Danny Jordan.

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Eintrachts Sportlicher Leiter Marc Böttger bedauert den Weggang des Torwarts zwar, sagt aber auch: „Wenn Kevin einen anderen sportlichen Weg gehen will, müssen wir das halt akzeptieren.“ Schade sei es trotzdem, da er ein netter Mensch sei, mit dem alle gut klar kamen.

Eintracht Ickern ist im Austausch mit anderen Torhütern

Muss Eintracht Ickern nun einen neuen Torwart verpflichten? „Nein, das ist nicht unbedingt nötig. Wir halten zwar Ausschau nach einem Keeper, haben auch schon mit einigen geredet, spruchreif ist aber nichts“, so Böttger. Eile sei auch nicht geboten, da bis zum 31. Januar 2022 eine Neu-Verpflichtung in der Winter-Wechselperiode möglich sei.

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„Gerade im Winter mit den frei verhandelbaren Ablösesummen spinnen einige Vereine ganz schön herum und rufen Preise auf, die wir nicht bereit sind zu zahlen. Da mache ich ganz bestimmt keine verrückten Sachen“, so Böttger. Zumal niemand wisse, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt - und ob diese Saison nicht wieder abgebrochen würde.

Eintracht Ickern ist auf der Torwartposition trotz Foltmanns Abgang gut aufgestellt

Eine unbedingte Notwendigkeit für eine Torhüter-Neuverpflichtung im Winter besteht bei Eintracht Ickern nach Ansicht des Sportlichen Leiters ohnehin nicht, da es interne Alternativen gibt. Zum einen sei das Torwarttrainer Sascha Schöner, der bei Not am Mann einspringen könnte.

Und dann sei da auch Ceyhun Gürbüz von Eintracht II (Kreisliga B), der einen Fingerbruch auskuriert habe. Und natürlich: „Mit Tristan Bialuschewski haben wir einen guten Torwart in der Bude stehen“, versichert der Sportliche Leiter Marc Böttger.