Wenn der Tabellenletzte beim Meisterschafts-Mitfavoriten antritt, erwartet der geneigte Fußballfan schon ein Torspektakel. Nichts war‘s damit im Jörg-Wunsch-Park, wo der FC Frohlinde sich zum 3:0 (1:0)-Sieg gegen den SuS Merklinde gequält hat.
Mauertaktik vom SuS Merklinde geht nicht auf
Da auch der VfB Börnig gewonnen hat (8:0), bleibt es in der Kreisliga A beim punktgleichen Spitzenkampf zwischen Börnigs und Frohlindes Fußballern.
Der Tabellenletzte SuS Merklinde machte genau das, was zu erwarten war: Man igelte sich ab der ersten Minute mit Mann und Maus vor dem eigenen Strafraum ein. Der FC Frohlinde hatte 90 Prozent Ballbesitz, suchte nach dem 1:0 (17.) von Fabian Kolodzick aber lange den Dosenöffner, um mit weiteren Toren den Deckel draufzumachen.
Der Ball wurde vor Merklindes Strafraum quer und nochmal wieder quer gespielt, ohne eine Lücke zu finden für den nächsten Lucky Punch. Merklindes Abwehr kämpfte verbissen. Gegen dieses vielbeinige Bollwerk war es auch nicht einfach - der Weg zum Tor wurde Frohlindes Kickern ständig versperrt. Gastgeber-Torchancen gab es trotz klarer Überlegenheit - Merklinde fand in der Offensive nicht statt - kaum welche in den ersten 45 Minuten. Einen 14-m-Schuss von Mauricio Fenu klärte SuS-Keeper Elia Tagnani klasse. Dann ließ Tagnani eine Chrobok-Flanke aus den Händen gleiten, kratzte den Ball aber mit Reflex so eben vor der Torlinie weg.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte: Frohlinde stürmte, Merklinde verteidigte. Allerdings wurde der Gast in der Offensive doch mutiger, ohne jedoch irgendwelchen Schrecken vor dem Frohlinder Tor anzurichten. Merklindes Trainer Mark Miller sagte nach dem Abpfiff: „Wir haben in der Abwehr sehr diszipliniert gespielt und ein gutes Ergebnis erzielt. Frohlinde hat viele Topspieler.“ FCF-Trainer Sven Berger war indes schnell in der Kabine verschwunden.
Top-Torjäger feiert Comeback
Da dem Gastgeber keine große Erleuchtung kam, wie der SuS-Abwehrriegel zu knacken ist, plätscherte das Derby irgendwie spannungslos dahin - bis zur 66. Minute. Da dachte sich Frohlindes Kapitän Maurizio Fenu wohl, dass er das Handeln in die eigenen Hände (Pardon Füße) nehmen muss. Fenus 17-m-Flachschuss passte zum 2:0. Was diesem Derby die letzte Spannung nahm, dass eventuell noch etwas Unvorhersehbares passieren könnte.
In der 70. Minute gab es einen Viererpack-Wechsel beim Gastgeber. Unter anderem kam der länger verletzte Torjäger Conor O‘Reilly überraschend schnell zu seinem Comeback. In der 90. Minute hatte er seine einzige Chance, Keeper Tagnani blieb in diesem Duell der Sieger. Mit Dave Hustermann gibt es bei Frohlinde einen neuen verletzten Spieler mit Zehbruch, den er sich zu Hause zugezogen hatte. Er war am Sonntag als Zuschauer dabei.
Den Deckel auf den Frohlinder Derbysieg machte erneut Kapitän Fenu, der den Ball bei freier Schussbahn aus 14 Metern volley zum 3:0 (76.) in die Merklinder Tormaschen beförderte.
Kreisliga A: FC Frohlinde - SuS Merklinde 3:1 (1:0)
FROHLINDE: Hauck; Danabas, Ricke (70. Aslan), Lauth, Adamczok, Kolodzick (70. Celik), Fuhlbrügge, Fenu, Chrobok (70. Enders), Märtin (60. Netthöfel), Leineweber (70. O´Reilly)
MERKLINDE: Tagnani; Stewen, F. Spiecker, Sahin (83. Solmaz), Lewandowski (41. Husein), Paeschke (60. El-Aidi), Mekh, Volkov, Brandt, Böckenkamp, Bastürk (72. Moustafa).
Tore: 1:0 (17.) Kolodzick, 2:0 (66.) Fenu, 3:0 (77.) Fenu.