Westfalenliga-Hilfe bei Wacker II ohne Effekt Ein Spieler trifft, anderer fliegt vom Platz

Westfalenliga-Hilfe bei Wacker II ohne Effekt: Einer trifft, der andere fliegt vom Platz
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Als am Sonntag (23. Februar) beim Topderby in der Kreisliga A zwischen dem FC Frohlinde (4:1-Sieger) und SV Wacker II auf dem Brandheide-Sportplatz über Lautsprecher die Obercastroper Aufstellung ertönte, schauten etliche der 220 Fans erstaunt als ein Name fiel.

Und zwar der von Elvis Shala, einer absoluten Fußballgröße in Castrop-Rauxel. Ein Mann, der normalerweise in der Westfalenliga kickt – und nicht in der Kreisliga A. Dass bei Wacker II mit Soufian Laghrissi ein zweiter Westfalenliga-Spieler in der Startelf des Gastes stand, war indes nicht jedem geläufig.

Wacker-Trainer Björn Brinkmann sagt zum Warum der Anleihe aus dem Kader der Ersten: „Sowohl Shala als auch Laghrissi waren länger verletzt – und sollten in diesem Kreisliga-Derby wieder etwas Spielpraxis sammeln.“

Erstes Spiel nach langer Verletzungspause

Während Elvis Shala in der ersten Halbzeit mit einem Elfmeter-Tor und zwei weiteren guten Chancen fußballerisch auf sich aufmerksam machte, fiel Laghrissi nur bei seiner Gelb-Roten Karte in Minute 44 auf. Frohlinde-Trainer Sven Berger vermutet: „Obercastrops Westfalenliga-Jungs haben doch überhaupt keinen Bock drauf, in der Kreisliga zu spielen.“

Bei Elvis Shala war das anders. Der hatte zunächst schon Bock, hing als Spitze aber oft völlig in der Luft wegen fehlender vernünftiger Anspiele. Wie es zum Einsatz in der Kreisliga A kam, dazu bemerkt Shala: „Ich war sechs Wochen verletzt – mein Oberschenkel hat wieder Probleme gemacht.“ Auch die gesamte Winterpausen-Vorbereitung habe er nicht mitgemacht.

Soufian Laghrissi (r.) flog im Derby gegen den FC Frohlinde vom Platz.
Soufian Laghrissi (r.) flog im Derby gegen den FC Frohlinde vom Platz. © VOLKER ENGEL

Erst in der Woche vor dem 23. Februar habe er einmal mittrainiert, so Shala. „Trainer Björn Brinkmann hat mich angesprochen, ob ich mich so gut fühlen würde, um im Frohlinde-Spiel in der Zweiten zu spielen.“ Mit Westfalenliga-Trainer Zouhair Allali sei sein Einsatz dort dann abgesprochen worden.

„Zu spielen ist immer besser, als in Iserlohn bei der Ersten nur auf der Bank zu sitzen. Ich habe trotzdem im Spiel immer mal wieder in mich hineingehorcht, ob es dem Oberschenkel gut geht“, erzählt Shala, der weiter sagt: „Nach der Karnevals-Pause hoffe ich am 9. März gegen den Lüner SV wieder völlig fit zu sein.“

„In Unterzahl kaum Ballkontakte gehabt“

Das Spiel beim FC Frohlinde bezeichnet Shala in Nachhinein als „nicht einfach für uns.“ Zur zweiten Halbzeit in Unterzahl sagt der Topfußballer sogar: „Diese 45 Minuten waren für mich persönlich komplett verloren, da bei uns nach vorne ja absolut nichts mehr lief.“

Er habe in der zweiten Halbzeit überhaupt nur noch zwei oder drei Ballkontakte gehabt. „Irgendwann fehlte bei mir dann auch der Bock – und ich wollte mich nur noch nicht wieder verletzen“, gibt Elvis Shala zu.

Als einsame Wacker-Spitze hatte Shala über volle 90 Minuten immer einen Frohlinder Gegenspieler an den Hacken kleben, manchmal sogar zwei oder drei. Dem FC Frohlinde zollt Shala im Nachhinein ein großes Lob: „Dort spielen ein paar Jungs, die richtig gut zocken können. Frohlinde war an diesem Tag einfach besser als wir.“