Der FC Frohlinde hat im Spitzenderby der Kreisliga A gegen Wacker Obercastrop II seine Sonderklasse mit einem 4:1-Sieg deutlich unterstrichen. Obercastrop trat in der Startelf mit den Westfalenliga-Spielern Elvis Shala und Soufian Laghrissi an. Shala ist mit sechs Treffern sogar zweitbester Torschütze der Ersten. Beide sollten nach Verletzungen Spielpraxis bei der Zweiten bekommen.
Was Frohlindes Trainer Sven Berger nach dem Abpfiff so kommentierte: „Das nächste Mal kann Wacker mit zehn Jungs aus der Westfalenliga bei uns antreten - und wird das Kreisliga-Spiel trotzdem nicht gewinnen.“
Platzverweis und schlimme Verletzung
Es war ein gutes, zwischenzeitlich auch hitziges Spiel. Mit zwei „negativen Höhepunkten“ neben weiteren kleineren Nickeligkeiten. Zum einen kassierte Wackers Laghrissi in Minute 44 die Gelb-Rote Karte nach „Gelb“ für ein Foulspiel und seiner folgenden Meckerei.
Und dann das rüde Foul am Manfred Spruch in der Nachspielzeit (90.+2) im Strafraum an der Torauslinie. Spruch zog sich dabei eine schwere Armverletzung zu. Was Trainer Berger wütend machte, waren die aus seiner Sicht zu laschen Konsequenzen: „Beim Manni steht der Knochen am Arm heraus. Und dafür gibt es nur die Gelbe Karte.“

Fußball gespielt wurde natürlich auch. Und zwar guter Fußball - in großen Teilen aber nur vom FC Frohlinde. Wacker II ging jedoch mit 1:0 (9.) in Führung. Elvis Shala verwandelte einen Foulelfmeter unhaltbar.
Bis auf einen weiteren Shala-Freistoß von der Strafraumkante (35.), den Keeper Laurenz Hauck super parierte, blieb das 1:0 Wackers einzige Chance in den ersten 45 Minuten. Anders der FC Frohlinde, der nach dem Rückstand das Geschehen auf dem Platz fest in die eigene Hand nahm.
Sven Ricke glich zum 1:1 (20.) aus. Ein 25-m-Freistoß von Dennis Adamczok flog nur um Zentimeter am rechten Wacker-Torpfosten vorbei ins Aus. Bis zum Halbzeit-Pfiff blieb es beim 1:1.
Starke Kombination vor dem 3:1 für Frohlinde
Die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl gerieten Obercastrops Fußballer vollends ins Hintertreffen bei kaum noch nennenswerten Offensiv-Aktionen. Trainer Björn Brinkmann kommentierte nach dem Schlusspfiff: „Nach einer guten Anfangsphase hat uns Frohlinde den Schneid abgekauft. Deren Sieg geht völlig in Ordnung.“
Frohlindes Kicker machten sich nach dem 2:1 von Dave Hustermann (55.) das Leben indes selber schwer beim Toreschießen. Fabian Kolodzick schoss völlig frei vor dem Tor Wacker-Keeper Nils Onofaro an.

Nico Chroboks Schuss aus Nahdistanz fischt Onofaro unten links aus dem Toreck weg zur Ecke. Eine Adamczok-Ecke bugsierte Dennis Lauth per Kopfball an Wackers Torlatte. Und auch Pierre-Dominik Netthöfel brachte das Kunststück fertig, völlig frei vor Onofaro den Wacker-Torhüter anzuschießen.
Das für den FC Frohlinde erlösende 3:1 in Minute 76. Dabei wurde der Ball regelrecht ins Tor kombiniert. Drei FCF-Spieler hatten schon die Chance zum Schuss, spielten den Ball aber immer wieder ab, ehe Manfred Spruch das Spielgerät über die Torlinie drückte.
Den Schlusspunkt im Derby zum 4:1 (90.+5) setzte dann Netthöfel per Foulelfmeter. Berger nach dem Schlusspfiff: „Wir haben drei Punkte geholt - das allein zählt.“
Kreisliga A: Frohlinde - O´castrop II 4:1 (1:1)
FROHLINDE: Hauck; Ricke (85. Enders), Lauth, Adamczok, Kolodzick (85. Fuhlbrügge), Netthöfel, Hustermann, Spruch, Bothe, Chrobok (73. Märtin), Zurkova (19. Leineweber)
OBERCASTROP II: N. Onofaro; Hoffmann, Stockhausen (69. Schneider), Shala, Kitowski (45. Steger), Seifert (69. Spahija), Queder (85. Stammers), Budde, Nolte (41. Herder), Laghrissi, Brehm.
Tore: 0:1 (10./FE) Shala, 1:1 (20.) Ricke, 2:1 (55.) Hustermann, 3:1 (76.) Spruch, 4:1 (90.+5/FE) Netthöfel.
Bes. Vorkommn.: Gelb-Rot (44.) gegen Obercastroper.