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Trotz starkem Anstieg der Corona-Fälle: Sportstätten im Kreis bleiben geöffnet
Coronavirus
Der Kreis Recklinghausen gilt seit dem Wochenende offiziell als Corona-Risikogebiet. Trotzdem bleiben die Sportstätten geöffnet. Zur Fortsetzung der Fußball-Saison gibt es indes eine klare Haltung.
Der Kreis Recklinghausen, zu dem auch Castrop-Rauxel zählt, ist inzwischen auch Corona-Hotspot. Trotzdem sei momentan nicht vorgesehen, die Sportstätten komplett zu schließen, wie Svenja Küchmeister von der Pressestelle des Kreises am Montagnachmittag auf Anfrage bestätigte.
Kreis Unna mit anderer Strategie
Sie weist aber alle Sportler nochmals darauf hin, in geschlossenen Räumen wie Umkleiden und Hallen ganz besonders intensiv auf die angeordneten Hygiene-Maßnahmen zu achten. Und auch in Herne, einem Hotspot mit sehr hohen Zahlen, hat der Krisenstab, der am Montagmorgen tagte, die Sportanlagen ebenfalls offen gelassen. Gerade mit Herne haben Castrop-Rauxels Fußballer reichliche Anknüpfungspunkte.
In der Nacht zu Sonntag hatte um 00.01 Uhr der Kreis Unna alle Sportstätten bis zum 25. Oktober dicht gemacht. Wie solche Maßnahmen „hinken“, zeigt sich daran, dass Vereine aus Unna zu überkreislichen Auswärtsspielen antreten dürfen.
Der Vorsitzende des Fußballkreises Herne/Castrop-Rauxel und des Verbands-Fußball-Ausschusses Westfalen, Reinhold Spohn, erklärte auf die Frage, ob er wegen der vermehrten Corona-Hotspots eventuell sogar eine zeitliche Aussetzung der Saison befürchtet: „Ich hoffe nicht. Wie sich Corona weiterentwickelt, da steckt aber kein Mensch drin. Da hängen wir alle völlig in der Luft und können nur hoffen, dass die noch überschaubaren Corona-Spielausfälle nicht mehr werden.“
Keine Komplett-Absage befürchtet
Ähnlich äußerte sich auch Staffelleiter Klaus Overwien, ebenfalls Mitglied im Verbands-Fußball-Ausschuss, am Rande des Bezirksliga-Topspiels in Schwerin: „Im Grunde kann man nichts ausschließen und muss schauen, wie sich die Corona-Zahlen entwickeln. Zumal jetzt viel intensiver getestet wird als noch vor mehreren Wochen.“
Eine Komplett-Absage der Saison befürchtet Overwien indes nicht: „Die Corona-Hotspots liegen hauptsächlich im Ruhrgebiet, während es in Ostwestfalen und im Sauerland so gut wie keine Spielausfälle gibt.“
Damit diese Amateurfußball-Saison im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) mit Aufstieg und Abstieg gewertet werden kann, müssten in jeder Spielklasse 50 Prozent der Partien bis zum 30. Juni 2021 ausgetragen sein, was sogar mit einer zeitlichen Aussetzung für einige Wochen zu erreichen wäre.
Vermehrt Nachholspiele unter der Woche
Peter Wach, Geschäftsführer der Spvg Schwerin, sagt zum Thema Spielausfälle: „Das werden in den nächsten Wochen wohl immer mehr werden - an einen Saison-Abbruch glaube ich aber nicht. Eine Unterbrechung der Saison durch den FLVW für eine gewisse Zeit kann ich mir jedoch durchaus vorstellen, wenn die Corona-Zahlen weiter steigen.“ Wach musste als Staffelleiter der Kreisliga B2 am Sonntagmorgen kurzfristig sogar noch ein Spiel aufgrund von Corona absagen.
Unter der Woche, als der Kreis Recklinghausen noch kein Corona-Hotspot war, sagte Marc Olschewski, Trainer des A-Ligisten VfB Habinghorst, zur Corona-Problematik: „Ich befürchte keinen Abbruch dieser Fußballsaison, da der FLVW keine zweite Saison wegen Corona abbrechen wird - die aktuelle Spielzeit wird durchgezogen bis zum Ende. Sollte es in den kälteren Monaten vermehrt zu Spielabsetzungen wegen eines Corona-Falls kommen, wird es halt mehr Nachholspiele unter der Woche geben.“
Es bestehe allerdings die Gefahr, „dass einige Vereine jeden kleinen Herbst-Schnupfen dazu nutzen, ein Spiel wegen Corona absetzen zu lassen, im Grunde aber nur wichtige Spieler verletzt sind.“ Das müsse dann vom Verband unterbunden werden.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.