Die Bezirksliga-Fußballer des SC Weitmar 45 (schwarze Trikots), hier im Spiel beim FC Frohlinde, müssen gegen die Spvg Schwerin ohne ihren Coach auskommen. © VOLKER ENGEL
Bezirksliga 10: Trainer sieht für Allerweltssatz die Rote Karte und ist gegen Spvg Schwerin gesperrt
Fußball
Ein Coach aus der Bezirksliga-Staffel 10 darf am neunten Spieltag nicht auf der Bank sitzen. Ihm bleibt nach einer Roten Karte nur die Zuschauerrolle.
Es tritt seit der Saison 2021/22 immer mehr zu Tage: Nicht nur Amateurfußballer müssen Sperren nach Roten Karten absitzen. Auch Trainer werden mit dieser Sanktion mittlerweile immer öfter belegt.
Wenn ein Coach den Roten Karton in einer Partie sieht, wird es für ihn am folgenden Spieltag drastisch: Er darf 30 Minuten vor, während und 30 Minuten nach dem Spiel nicht in der Kabine oder am Spielfeldrand auf sein Team einwirken. Das ereilt am Sonntag, 9. Oktober, Tobias Vößing. Der Coach des SC Weitmar 45 war von Referee Michael Meinshausen (Waldesrand Linden) am achten Spieltag beim 2:0-Sieg beim VfB Annen des Feldes verwiesen worden.
Tobias Vößing, Trainer des SC Weitmar 45. © VOLKER ENGEL
Staffelleiter Andreas Pelzing (Castrop-Rauxel) fällte aufgrund der Eintragungen des Unparteiischen ein Urteil im Spielbericht ein Urteil: Diese Rote Karte gegen den Teamoffiziellen führt zu einer automatischen Sperre für das nächstfolgende Spiel - gegen die Spvg Schwerin. Und noch mehr: Pelzing beantragte ein Verfahren vor dem Sportgericht gegen Vößing an.
Der Staffelleiter umschrieb den Tat-Hergang in seinem Statement scheinbar diplomatisch. Er übermittelte: „Der Trainer hat dem Schiedsrichter gesagt , das er der schlechteste Schiedsrichter sei, den er je gesehen hat.“ Aus neutraler Sicht ist das ein Allerweltssatz.
Jörg Berg, Obmann des SC Weitmar, sagte: „Co-Trainer Dennis Knobel übernimmt am Sonntag die Betreuung. Die Rote Karte war aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar - wie vieles, was an Aktionen des Schiedsrichters nicht zu verstehen war.“
Vößing berichtete am Freitag, dass er einen Eilantrag an das Bezirkssportgericht gestellt habe, um am Sonntag sein Team betreuen zu können. Womöglich kommt es also doch am Spielfeldrand zum Shake-Hands zwischen Schwerins Coaches Dennis Hasecke und Timo Muth mit Tobias Vößing.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
