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Torwart statt Stürmer: Ex-Castrop-Rauxeler Sascha Schröder mit kuriosem Rollenwechsel
Fußball
Bis zum Sommer war Sascha Schröder noch Stürmer bei Wacker Obercastrop. Doch bei seinem neuen Klub SV Hilbeck tauchte er auf einmal als Torwart auf. Wie kam es dazu?
Am 23. Januar gewann der SV Hilbeck ein Testspiel beim SV Langschede mit 3:0. Nicht ungewöhnlich, wenn ein Landesligist gegen einen Kreisliga-A-Verein kickt. Ungewöhnlich war indes der Blick auf die Hilbecker Aufstellung. Unter „T“ wie Torwart tauchte ein Name auf, den man im Tor nicht vermutet: Sascha Schröder. Ist der ehemalige Spieler von Wacker Obercastrop und der Spvg Schwerin etwa umfunktioniert worden?
Stürmer Sascha Schröder blieb im Testspiel ohne Gegentor
„Nein, nein, das nicht. Unsere beiden Torhüter sind verletzt. Da hat mich unser Trainer Heiko Hoffmann gefragt, ob ich nicht ins Tor gehen könnte“, erklärt der langjährige Castrop-Rauxeler seinen Wandel vom Stürmer zum Torwart.
45 Minuten dauerte sein Einsatz im Kasten, dann übernahm mit Bünyamin Tas ein anderer Stürmer diesen Job. „Hat mit uns beiden als Torhüter ja ganz gut geklappt“, sagt Schröder und lacht - beide blieben ohne Gegentor. Der A-Kreisligist hatte aber durchaus einige Chancen. Was jedoch nicht heißen soll, dass Sascha Schröder am 30. Januar beim Wiedereinstieg in die Meisterschaft im Nachholspiel gegen die SG Welper wieder im Tor stehen wird. „Das war nur eine einmalige Ausnahme“, so der 30-Jährige.
Sascha Schröder erzielte beim Abstiegskandidaten Hilbeck drei Tore
Schröder zählt beim SV Hilbeck in der Offensive zum Startelf-Personal. Dass er bis jetzt nur drei Tore geschossen hat, liegt an einem langwierigen Muskelfaserriss in der Wade. „Ich war erst in den letzten beiden Spielen im Dezember wieder einsatzbereit.“ Beim Kirchhörder SV (1:1) hat er sein Team sogleich mit 1:0 in Führung geschossen. Im folgenden Spiel beim Erler SV (1:3) hat Schröder nicht getroffen.
Der SV Hilbeck zählt in der Landesliga 3 zu den Abstiegskandidaten. Mit 15 Punkten - wie der Erler SV auf dem ersten Abstiegsplatz - sind Hilbecks Fußballer in der Winterpause das erste Team über dem Strich. Das aber nur, weil man gegenüber Erle einen 14-Tore-Vorteil einbringt.
Ex-Wacker-Spieler hat noch Kontakt nach Obercastrop
Obwohl der SV abstiegsgefährdet ist, glaubt der Ex-Castrop-Rauxeler fest an den Klassenerhalt: „Ich bin zuversichtlich, dass wir nicht absteigen.“ Personell hat der SV Hilbeck in der Winterpause mit einer Neuverpflichtung nachgelegt. Das aber hochkarätig: Innenverteidiger Fabian Hellmich kam von Oberligist Westfalia Rhynern.
Vor dieser Saison ist Sascha Schröder nach Hilbeck gewechselt, der davor für Westfalenligist SV Wacker Obercastrop und in der Jugend für die Spvg Schwerin gekickt hat. Und auch weiter gute Kontakte mit ehemaligen Mitspielern pflegt: „Ja, mit einigen Obercastroper Jungs telefoniere ich noch.“ Wacker hat Schröder nur verlassen, weil er nach Hilbeck umgezogen ist. Bei der Rückkehr nach Castrop-Rauxel verlor er mit dem SV Hilbeck unglücklich 0:1 beim FC Frohlinde.
Sascha Schröder wird Papa und verlängert in Hilbeck
Sascha Schröder versichert nach einem halben Jahr beim SV Hilbeck: „Ich fühle mich sehr wohl - alle sind total in Ordnung.“ Diese Worte unterstreicht, dass er diesem Klub für die nächste Saison schon sein Jawort gegeben hat.
Dass auch der SV Hilbeck auf den 30-jährigen Offensivmann setzt, lässt sich allein daraus ablesen, dass Schröder den dortigen Verantwortlichen vor seiner Vertragsverlängerung erklärt hat, dass er wohl nicht immer dreimal in der Woche trainieren kann. Dies aus familiären Gründen: Sascha Schröder wird in gut zwei Monaten Papa. Mit einem Baby verschieben sich die Prioritäten halt etwas - weg vom Fußball und mehr hin zur Familie.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.