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Wacker Obercastrop und Bövinghausen einigen sich im Fall Jasmund – Wer ist eingeknickt?
Fußball-Westfalenliga
Die Fronten zwischen Wacker Obercastrop und dem TuS Bövinghausen waren verhärtet. Jetzt vermelden beide Klubs die Einigung - mit unterschiedlichem Ergebnis.
Die Ausgangslage war klar. Innenverteidiger Dirk Jasmund hatte im Dezember angekündigt, nie mehr für den Fußball-Westfalenligisten Wacker Obercastrop spielen zu wollen. Es soll Unstimmigkeiten mit dem Vorstand gegeben haben. Deshalb habe er dem Klub mitgeteilt, dass er sich dem Ligarivalen TuS Bövinghausen anschließen wolle. Kurios: Er hatte kurz zuvor seinen Vertrag bei Wacker um zweieinhalb Jahre verlängert.
Jasmund ging sogar noch einen Schritt weiter. Er sagte gegenüber unserer Redaktion, dass er seine Karriere beende oder für den TuS Bövinghausen im neuen Jahr spiele. Eine Alternative gäbe es nicht für ihn. Wackers Vorsitzender Martin Janicki erklärte daraufhin, dass Jasmund für eine Summe X zu Bövinghausen gehen dürfe, aber für keinen Cent weniger. Bövinghausens Präsident Ajan Dzaferoski entgegnete, dass er diese Summe X nicht bezahlen werde.
Am Montagabend verkündeten dann beide Vereine, dass sie sich geeinigt hätten. „Wir geben Dirk Jasmund für Bövinghausen frei“, sagte Janicki, „Bövinghausen zahlt die geforderte Summe X und wir treffen uns im Sommer bei uns zu einem Testspiel.“ Er betont, dass er keinen Cent von seiner Forderung abgerückt sei.
Dzaferoski wollte das nicht bestätigen. Er sagte nur: „Beide Seiten haben eine Einigung gefunden, mit der sie sich weiter ins Gesicht schauen können. Wir sind froh, Dirk jetzt bekommen zu haben. Er wird unser Niveau noch einmal anheben“, so Dzaferoski. Und Janicki entgegnete, dass Wacker es ermöglicht habe, dass Jasmund seine Karriere nicht beenden muss.
Jasmund ist ein sportlicher Gewinn für den TuS Bövinghausen. Wackers Trainer Aytac Uzunoglu hatte zuletzt gesagt, dass er Jasmund für den besten Innenverteidiger der Liga halte. Und Bövinghausen hat auf dieser Position Bedarf. Nachdem Benjamin Teichmöller den Klub Richtung DSC Wanne-Eickel verlassen hat, stehen in Maurice Haar und Dino Dzaferoski nur noch zwei Innenverteidiger im Kader.
„Ich bin sehr froh, dass wir einen sehr, sehr guten Spieler hinzubekommen haben. Jetzt wird der Konkurrenzkampf noch größer“, sagt Bövinghausens Coach Sebastian Tyrala. Aufgrund der außergewöhnlichen Stärke der drei Innenverteidiger hält er es nicht für ausgeschlossen, auch mal mit einer Dreierkette zu spielen.