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Torjäger Dennis Teuber: Von SternTV wissen meine Mitspieler nichts
Fußball
Der 101-Tore-Mann Dennis Teuber hat Habinghorst Richtung Mülheim verlassen und kämpft dort um den Aufstieg. Vom Medienrummel im Sommer haben seine Mitspieler aber nicht viel mitbekommen.
Das Fußball-Leben ist inzwischen entspannter. Zum Sportplatz benötigt Dennis Teuber nur noch 15 Minuten. Bis zur Winterpause waren es noch beschwerliche anderthalb Stunden über die proppenvollen Autobahnen des Ruhrgebiets. Der Castrop-Rauxeler Torjäger spielt nun für den SV Heißen III in der Mülheimer Kreisliga B. "Um die Ecke", wie er selbst sagt.

Dennis Teuber (Mitte) spielte 2010 in der Landesliga - für den VfB Habinghorst © Jens Lukas
In Mülheim wohnt er schon länger, dort Fußball spielt er seit wenigen Wochen. Das Pendeln zum VfB Habinghorst nervte den jungen Familienvater. Alles ist nun komfortabler. "Von meiner neuen Mannschaft bin ich super aufgenommen worden", sagt Teuber. Er ging nicht im Schlechten vom VfB weg, ist nach wie vor in einer WhatsApp-Chatgruppe mit den alten Kollegen - und gesteht: ihm fehlt was. "Den Fußball in Castrop-Rauxel an sich vermisse ich nicht, aber natürlich alle, die ich kenne. Hier habe ich schließlich seit der Jugend gespielt. Im neuen Kreis kenne ich niemanden."
Teuber hat noch Aufstiegschancen
In der Meisterschaft erzielte Teuber in zwei Spielen drei Treffer. Es sollten noch mehr werden, wenn es denn mal endlich nach der Corona-Krise weitergeht. Im Fußballverband Niederrhein, zu dem Mülheim gehört, ist der Spielbetrieb bis zum 19. April ausgesetzt. „Bislang fühlt es sich noch wie eine lange Sommerpause an. Es wäre richtig bitter für die Mannschaften, die das halbe Jahr Gas gegeben haben und zurecht dort oben stehen, wenn am Ende die Saison abgebrochen wird", meint Teuber. "Ich hoffe, dass wir die ausgefallenen Spiele noch in Englischen Wochen nachholen können."
Für Heißen geht es schließlich noch um den Aufstieg. Der SV ist Tabellenvierter mit sechs Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze, hat dazu eine Partie weniger absolviert als SuS Viktoria Wehofen.

Dennis Teuber (r) gelang für den VfB Habinghorst im Spiel gegen Eintracht Ickern am 26. Mai 2019 sein 100. Saisontor. © Schubert
Karriere-Ende ist nicht mehr weit weg
Teubers Tore sind gefragt, auch wenn er in Mülheim nicht so bekannt ist wie im Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel, wo er zehn Senioren-Jahre verbracht hat. "Meine Mitspieler wissen, dass ich ein paar Tore gemacht habe", sagt er. 101 waren es in der vergangenen Saison. „Alles, was danach kam - mit dem Auftritt bei SternTV und einem Artikel in der Sport Bild - ist denen, glaube ich, nicht bewusst." Die Kiste Bier nach seinem ersten Dreierpack in einem Freundschaftsspiel hat gerne ausgeben. „Das ist ja das Übliche."
Etwas schneller sei der Fußball am Niederrhein. Es komme ihm zumindest so vor. Vom Niveau lasse sich die Kreisliga B dort mit der Kreisliga A im Kreis Herne/ Castrop-Rauxel vergleichen. „Zum Karriere-Ende ist es schön, noch einmal ein paar neue Plätze zu sehen", sagt Teuber. Dabei wird er ja erst 29 Jahre alt. „Von Sonntag zu Sonntag tun die Knochen mehr weh. Meine Kollegen im Alter über 35 Jahre lachen jetzt bestimmt, wenn sie das lesen", glaubt der ehemalige Habinghorster, der für Victoria und den VfB in Habinghorst auflief. Ohne Fußball gehe es aber noch nicht: „Das merke ich jetzt in der Corona-Pause besonders."
Jahrgang 1995, arbeitet seit 2013 in der Lokalredaktion seiner Heimatstadt Castrop-Rauxel. Dementsprechend auch die spätere Studienwahl: Journalistik in Dortmund. Schreibt darüber hinaus für überregionale Medien, meist über Sport.
