
© Jens Lukas
Dennis Teuber unterbricht seinen Urlaub und schafft sein 100. Tor
Fußball
Deutschlands bester Torjäger Dennis Teuber (VfB Habinghorst) hat seinen Urlaub unterbrochen und läuft gegen Eintracht Ickern auf, um auf 100 Tore zu kommen. Er schaffte es, mit viel Glück.
Er hat es doch noch geschafft. Vor Wochenfrist war der Torzähler von Dennis Teuber, Stürmer des Kreisliga B-Meisters VfB Habinghorst, bei 99 stehen geblieben. Die magische 100 verpasste er, weil er beim 1:1 im Spiel beim FC Herne 57 trotz Chancen „nur“ einmal traf.
Hier das Foto zum 100. Tor Die Szene beim 100. Teuber-Tor.
© Schubert (privat)
Der Plan reifte in der vergangenen Woche. Teuber wollte gegen Eintracht Ickern nochmals spielen – obwohl er am Sonntag im Holland-Urlaub war. Unterstützt wurde er von seiner Frau, die am Spieltag sogar Geburtstag feierte – und von seinem Schwiegervater Jörg Schubert, der ihn quasi als Chauffeur die vielen Kilometer bis zur Kampfbahn Habichthorst nach Castrop-Rauxel fuhr.
Das eigene Team überrascht
Teubers Auftritt war auch eine Überraschung für seine Mitspieler. Nur Trainer Marc Olschewski war in den Plan eingeweiht. Der Weg schien bereitet für das 100. Tor. Denn Eintracht Ickern trat in Habinghorst mit der zweiten Mannschaft an. Erkan Gül, der Trainer der ersten Mannschaft, wollte keine Verletzungen sowie Sperren durch Rote Karten für das eigene Aufstiegsspiel in der kommenden Woche gegen Firtinaspor Herne II riskieren. Dennoch fiel es dem VfB anfangs schwer, Teuber in Szene zu setzen. Wie etwa in der dritten Minute als sich Sebastian Janas bis sechs Meter vor das von Ceyhun Gürbüz stark gehütete Eintracht-Gehäuse durchtankte. Danach drehte sich Janas um, um Teuber per Rückpass anzuspielen. Diesen Braten hatten aber gleich zwei Ickerner gerochen und gingen dazwischen.
In der 25. Minute war es dann vollbracht: 1:0 für Habinghorst. Teuber musste den Ball nach einer Rechtsflanke von Janas nur einen Meter über die Linie drücken. Die Ickerner reklamierten auf Abseits. Auch Schwiegervater Jörg Schubert, der mit seiner Fotokamera hinter dem Kasten stand, konnte das nicht ausschließen. Dennoch: Freude und Erleichterung waren groß bei Dennis Teuber und seinen Mitspielern.
Teubers 101. Tor

Das 101. Saisontor von Dennis Teuber. © Jens Lukas
Zehn Minuten später setzte der Goalgetter sogar noch einen drauf: Er zog aus 16 Metern ab. Keeper Ceyhun Gürbüz bekam den Ball im Nachfassen zur Ruhe – vor der Torlinie. Schiedsrichter Danny Piel entschied aber auf „Tor“. Zum Entsetzen der Eintrachtler, die bis zu diesem Zeitpunkt die Partie recht ausgeglichen gestaltet hatten. Auch Jörg Schubert gestand ein: „Das war kein Tor.“
Durch die Schiedsrichterentscheidung steht Teubers Tore-Rekord nunmehr wohl über Jahre bei 101 Treffern. Er will dem VfB die Treue halten, trotz des Umzuges nach Mühlheim, der bald ansteht. Dabei habe Teuber bereits ein Angebot vom dort beheimateten Landesligisten VfB Speldorf gehabt, berichtete sein Schwiegervater.
Fotos mit dem „Helden“
In der 43. Minute ließ sich Teuber auswechseln und nicht nur von seinen Mitspielern, sondern auch einigen VfB-Nachwuchskickern feiern. Diese ließen sich mit ihrem „Helden“ ablichten, bevor dieser nach einer kurzen Dusche wieder in das Auto stieg – zu Frau und Kind nach Holland fuhr. Unterdessen hätten sich die Eintrachtler mit ihren Chancen mehr als ein Ehrentor verdient gehabt. Stattdessen kassierten sie die Tore von Dennis Both, Sebastian Janas, Justin Schlingermann, Robin Schrimpf (2) und Shawn Borys.
Teuber wird von einer Frau verfolgt
Mit 101 Toren hat Dennis Teuber in den 27 Spielen, in denen er eingesetzt wurde, den Titel des erfolgreichsten Goalgetters in Deutschland gewonnen.
Eine Frau landete auf Rang zwei: Eileen Ansorge von der FSG Didderse/Wipshausen – mit 83 Treffern in 22 Spielen. Sie spielt in der 1. Kreisklasse im norddeutschen Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.
Ranglisten-Dritter ist wiederum ein Akteur aus dem heimischen Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel: Michele Pirsig, der für die SF Wanne IV in der Kreisliga C 25 Mal aufgelaufen ist. Auf sein Konto gingen 81 Tore.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
