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Spvg Schwerin: Trainer trifft bei Gespräch mit Neuzugängen auf für ihn neue Berater
Fußball-Bezirksliga
Als Dennis Hasecke als Trainer der Spvg Schwerin begann, kam beim ersten Kontakt mit möglichen Neuzugängen oft die Frage nach Prämien auf den Tisch. Jetzt gibt es ein neues Phänomen, das für Hasecke neu ist.
Trotz Corona-Pandemie und -Lockdown arbeiteten Trainer Dennis Hasecke und Geschäftsführer Peter Wach in den vergangenen Wochen fieberhaft am Personal für die Saison 2021/22. Bislang wurde nur ein Abgang bekannt: Timo Ballmann verlässt im Sommer den Grafweg in Richtung Westfalia Herne. In der Gegenrichtung können die Schweriner acht Neuzugänge begrüßen.
Ein Routinier und sieben Youngster kommen nach Schwerin
Mit Ausnahme von Yalim-Dogan Öztürk (Eintracht Ickern) sind es alles Youngster: Joel Krawietz (TuS Henrichenburg), Louis Wißing, Elias Markan (VfB Waltrop/A-Jugend), Yunus Dogan (FC Roj), Niklas Toribio Fernandez (TuS Hordel/A-Jugend), Florian Stolte (Herne Süd/A-Jugend) und Noah Hardamek (vereinslos).
Coach Dennis Hasecke erklärt: „Es macht mir Spaß, dass wir Sprungbrett für einige Jungs in höhere Ligen sind. Das haben wir in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt.“ Hasecke hat zudem die Devise: „Alter und Erfahrung sind mir egal - die Leistung zählt“.
Als er bei Schwerin begann und mit Peter Wach die Gespräche mit potentiellen Neuzugängen führte, hörte Hasecke nicht selten die Sätze: „Was kann ich hier verdienen?“ und „Wie oft muss ich trainieren?“ Auf Schwerin bedeutet das den KO für solche Kandidaten. Dennis Hasecke: „Bei uns werden die Spieler gut ausgerüstet - bis zum Trainingsanzug.“
In den vergangenen Wochen erlebten Hasecke und Wach ein für sie neues Phänomen - ein positives. Dennis Hasecke: „Wenn wir mit den jungen Leuten gesprochen haben, waren die Väter dabei. Einmal war es der große Bruder.“
Man könnte befürchten, dass diese „Berater“ etwas für die jungen Kicker herausschlagen möchten. Das tun sie aber nicht. Dennis Hasecke erklärt: „Im Gegenteil. Sie hören überwiegend nur mit - und stellen sehr vernünftige Fragen.“ Ein Aspekt ist etwa, ob es eine Fahrgemeinschaft, der sich der junge Kicker anschließen können, um zum Training und Spiel zu kommen. Hasecke: „Das zeigt mir, dass die Eltern Interesse daran haben, was die Jungen in ihrer Freizeit machen - und unterstützen ihn.“
Und die Fußballer selbst stellen auch recht gute Fragen, bei denen Geld keine Rolle spiele, so Dennis Hasecke: „Die Jungs möchten wissen, welches System wir spielen - und warum wir anstatt dreimal nur zweimal pro Woche trainieren.“ Die Anzahl der Einheiten begründet Dennis Hasecke so: „Mir ist lieber, dass an zwei Tagen der volle Kader da ist, anstatt an den ersten beiden Tagen jeweils zehn Spieler und dann zum Abschluss alle 25.“
Das Interesse der Familien der Spieler könnte noch einen weiteren Vorteil haben. Dennis Hasecke: „Ich könnte mir vorstellen, dass sie alle zu unseren Spielen kommen. Dann haben wir noch mehr Zuschauer und Fans.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
