Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, über das sich der SV Wacker Obercastrop als aktuell einziger Amateurfußball-Klub in Deutschland nun das zweite Jahr in Folge freuen darf: an der Erinkampfbahn läuft ein Weltmeister auf. Zumindest im Normalfall.
Denn Kevin Großkreutz (36) plagt seit einigen Wochen eine hartnäckige Kapsel-Verletzung am Fuß. Zugezogen in der Saison-Vorbereitung. Beim Auftakt in der Westfalenliga gegen den BSV Schüren (11. August, Endstand: 1:2) war der ehemalige Fußballprofi von Borussia Dortmund deswegen zum Zuschauen verdammt. „Für mich persönlich war das natürlich sehr ärgerlich“, sagt Großkreutz und schiebt sofort nach: „Viel schlimmer ist aber die Niederlage“.
Und der Spielplan 2024/25 meint es nicht gut mit dem Ur-Dortmunder: auch das Duell in seiner Heimatstadt gegen den FC Brünninghausen (Freitag, 16. August, 20 Uhr) am zweiten Spieltag droht Großkreutz zu verpassen.
Verletzung des Ex-BVB-Profis: keine Prognose möglich
Am 19. Juli feierte Kevin Großkreutz seinen 36. Geburtstag. Wie wichtig der Wacker-Kapitän auch in diesem Alter noch für seinen Klub ist, macht die vergangene Spielzeit deutlich.
Klar, den Flügel beackert der ehemalige Bundesligaspieler (186 Einsätze, 23 Tore, 28 Vorlagen) mit 36 Jahren nicht mehr wie zu seinen besten Zeiten. Über zehn Jahre ist es her, dass er mit seinem unermüdlichen Einsatz die Fan-Herzen seiner geliebten Borussia eroberte. Und dann ja sogar der ganzen Nation: unvergessen sein Auftritt vor dem Brandenburger Tor nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 mit „Der Mannschaft“ in Brasilien, als ihn tausende Fans mit Sprechchören feierten.

Mittlerweile sorgt der Wacker-Kapitän aus der Innenverteidigung heraus für Stabilität beim Westfalenligisten – mit regelmäßigen Ausflügen in die Offensive: In der Saison 2023/24 erzielte der Kapitän drei Treffer und bereitete zehn Tore vor.
Gegen die Schürener fehlte seine Qualität merklich, ebenso wie die des restlichen Wacker-Lazaretts um Elvis Shala, Serhat Can, Brightney Igbinadolor oder Gianluca Zentler. „Wir sollten keine Ausrede suchen. Gerade in der ersten Halbzeit fand ich uns nicht gut. Da waren wir gar nicht da. Dennoch haben fünf potenzielle Stammspieler gefehlt“, ordnet Großkreutz ein.
Wer von den Fünfen gegen Brünninghausen eine Option werden könnte, wusste Wacker-Coach Zouhair Allali nach dem Spiel am Sonntag nicht. Selbiges gilt auch für Kevin Großkreutz selbst: „Aktuell muss ich von Tag zu Tag schauen. Ich kann da keine Prognose abgeben“.
Kevin Großkreutz: „Niemand möchte mit zwei Niederlagen starten“
Dass die Partie Am Hombruchsfeld so oder so eine besondere Bedeutung für beide Mannschaften hat, weiß auch der Ex-Profi. Da der Oberliga-Absteiger gegen Westfalia Disteln trotz 2:1-Führung noch mit 2:3 verlor, stehen beide Mannschaften direkt zum Saisonauftakt unter Druck.
„An erster Stelle steht für uns, dass wir wieder etwas gutmachen wollen. Spannend ist natürlich, dass Brünninghausen auch verloren hat. Wir sind also beide mit einer Niederlage gestartet. Niemand möchte mit zwei Niederlagen starten. Auch deswegen wird das ein heißes Spiel am Freitag“, so Großkreutz.