Sechs Spieler sind schon weg: Der SG Castrop droht der Ausverkauf

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Sechs Spieler sind schon weg: Der SG Castrop droht der Ausverkauf

rnFußball-Bezirksliga

Was ist los bei der SG Castrop? Sechs Spieler verlassen nach derzeitigem Stand den Fußball-Bezirksligisten. Im Gegenzug werden namentlich weiter keine Neuzugänge gemeldet.

Castrop

, 01.05.2020, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Denis Tokaj (Westfalia Langenbochum), Yassine Bellahcen (Wacker Obercastrop), Youssouf Kourouma (Spvg Schwerin), Abdellatif Chergui (Arminia Ickern), Stefan Strasser (wohl zum FC Castrop-Rauxel) und aktuell Joel Martin Dinzolele (SF Stuckenbusch) haben bei anderen Klubs unterschrieben. Gibt es bei der SG Castrop etwa einen personellen Erdrutsch? „Nein, eine Massenflucht von Spielern sehe ich nicht“, sagt Trainer Dennis Dannemann, der vor etwas mehr als einer Woche Vater von Söhnchen Lio geworden ist - und erst jetzt langsam wieder den Kopf frei bekommt für Fußball.

Kein Mammut-Kader mehr

Der SG-Trainer gesteht ein, dass unter den abgewanderten Spielern einige sind, „die wir gerne behalten hätten“. Sicher sei zudem laut Dannemann: „Einen Mammut-Kader mit 27 Spielern wie in dieser Saison, wird es im kommenden Spieljahr nicht geben.“ Im Gegenzug zu den sechs Abgängen bekundet das Castroper Trainer-Duo Tino Westphal/Dennis Dannemann zwar Neuzugänge, nennt aber noch keine Namen. Dafür gebe es verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass im Moment niemand wisse, wie oder ob es mit dieser Saison weitergehe. Es haben aber mehrere neue Spieler fest zugesagt - der Älteste von ihnen sei 26 Jahre alt. „Wir haben Wert darauf gelegt, dass wir die Abgänge spielerisch Eins-Zu-Eins ersetzen“, versichert Dannemann.

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Die SG Castrop setzt weiterhin den Weg mit Eigengewächsen konsequent fort. „Aus unserer A-Jugend rücken sechs Spieler in den Senioren-Bezirksliga-Kader auf“, so Dannemann. Vor dem Saison-Abbruch durch das Corona-Virus hatten Stürmer Luce Schneider und Torwart Fabian Leinhäuser schon Bezirksliga-Luft geschnuppert. Und auch Nico Mühlegg, der in seinem ersten Senioren-Jahr sofort zum Stammspieler wurde, gab den Castropern seine Zusage für ein weiteres Jahr.

Trainer konnten wegen Corona einen Kandidaten nicht sehen

Dass die Gemengelage bei Neuverpflichtungen durch fehlende persönliche Kontakte in Corona-Zeiten nicht einfach ist, will Trainer Dannemann nicht verhehlen. Und macht das sogleich an einem U19-Spieler aus der Westfalenliga fest. „Tino und ich wollten diesen jungen Mann in einem Spiel beobachten - ebenso wollte er bei uns einige Trainingseinheiten mitmachen, um zu sehen, wie bei uns alles so abläuft. Corona hat das ausgebremst. Wir sind aber weiter in Kontakt.“

Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen würden aktuell nur per Telefon, Handy oder über WhatsApp-Gruppen ablaufen. Was die Angelegenheit viel komplizierter mache als ein direktes Gespräch, so Dannemann. Enttäuscht worden ist das SG-Trainerduo aber auch schon. „Der Wechsel von Andre Muth vom FC Frohlinde zu uns war in der Winterpause perfekt, ehe er doch noch geplatzt ist. Wir hatten damit gerechnet, dass es im Sommer mit Andre klappen würde, doch ehe es überhaupt zu einem Gespräch kam, mussten wir lesen, dass er in Schwerin unterschrieben hat.“

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Im Schlepptau von Andre Muth wechselte sein jüngerer Bruder Lukas mit zu den Schwerinern. „Beide bei uns wäre - das ein echter Hammer gewesen“, so Tino Westphal. Überhaupt: Die Muths, die über Jahre ständig in einem Atemzug mit dem Vereinsnamen SG Castrop genannt wurden, sind im Verein bald völlig verschwunden. Denn auch Nachwuchs-Trainer Timo Muth wechselt zur neuen Saison in die Jugendabteilung des VfB Waltrop.

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