Die A-Junioren der Spvg Schwerin (blaue Hemden, hier als B-Junioren im Spiel bei Arminia Ickern), traten zum Kreispokal-Viertelfinale gegen den DSC Wanne nicht an.

Die A-Junioren der Spvg Schwerin (blaue Hemden, hier als B-Junioren im Spiel bei Arminia Ickern), traten zum Kreispokal-Viertelfinale gegen den DSC Wanne nicht an. © Volker Engel

Schwänzen wird für Nachwuchsfußballer der Spvg Schwerin zum teuren Spaß

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Wer sich im Amateurfußball nicht regelkonform verhält, muss zahlen. Die A-Junioren der Spvg Schwerin bekamen im ersten Drittel der Saison prompt zu spüren. Eine dreistellige Summe wird fällig.

Schwerin

, 28.09.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kampflos ließen die A-Junioren-Fußballer der Spvg Schwerin den DSC Wanne in das Kreispokal-Halbfinale einziehen. Der Sportplatz am Grafweg blieb am Mittwoch (21. September) leer. Die Spvg schwänzte das Duell. Es gab einen plausiblen Grund: Personalmangel.

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Schwerins Trainer wird von hohem Ordnungsgeld überrascht

Trotzdem wurde Schwerin für dieses Nichtantreten prompt zur Kasse gebeten - und das gleich mit 100 Euro. Das Ordnungsgeld mit dieser dreistelligen Summe für ein Nichtantreten im Kreispokal erscheint auf den ersten Blick happig. Dieser zu zahlende „Hunderter“ ist allerdings keine Schikane des Fußballkreises Herne/Castrop-Rauxel - schon lange nicht von Spielleiter Denis Wessel. Der Funktionär erklärt: „Diese Summe von 100 Euro für ein Nichtantreten bei Turnieren - und dazu zählt der Kreispokal - ist vom Verband festgelegt worden in der Jugendspielordnung.“ Einen Ermessens-Spielraum gebe es nicht.

Schwerins A-Jugend-Trainer Frank Jakubus war über die Höhe der zu zahlenden Strafe auch sehr überrascht: „Ich wusste nicht, dass ein Nichtantreten im Kreispokal so teuer ist. Wenn ich es gewusst hätte, wären wir mit neun Leuten aufgelaufen.“ Genau diese neun Spieler - darunter kein gelernter Torwart - standen Trainer Jakubus für das Kreispokalspiel nämlich nur zur Verfügung. „Klassenfahrten und verletzte Jungs haben unseren 24-Mann-Kader derart stark schrumpfen lassen“, erklärt Jakubus.

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Schwerins Trainer wollte seinen Spielern daher ersparen, dass sie „nach einem Unterzahl-Spiel gegen Landesligist DSC Wanne völlig demoralisiert vom Platz gehen“. Diese Fürsorge wurde ein teurer Spaß. Jakubus hatte das Nichtantreten zum Kreispokal-Viertelfinale nichtmal auf dem letzten Drücker, sondern zeitlich frühzeitig per E-Mail beim Fußballkreis angekündigt.

Was auch Denis Wessel bestätigt: „Diese Schweriner E-Mail kam zwei Tage vor dem Spiel.“ Auf Nachfrage zum Warum, habe Schwerin nicht geantwortet. Der Spielleiter lässt Klassenfahrten als Argumentation auch nicht gelten: „Diese Ausrede kennen wir seit Jahren. Schulische Dinge sind den Vereinen aber nicht erst kurzfristig bekannt - die Termine von Klassenfahrten stehen seit Monaten fest.“

Zudem gebe es für die Austragung von Kreispokalspielen im Juniorenfußball einen zeitlich längeren Spielraum, in denen die aktuelle Runde abgeschlossen sein müsse. „Es ist somit genügend Zeit vorhanden, sich mit dem Gegner auf einen passenden Spieltag zu einigen“, so Wessel.

Was im Fall des Kreispokalspiels Spvg Schwerin gegen DSC Wanne dann wohl versäumt worden ist. Für die Spvg Schwerin wurde es ein teurer 100-Euro-Spaß für eigentlich nichts. Wäre es ein Kreisliga-Meisterschaftsspiel gewesen, hätte die Höhe des zu zahlenden Ordnungsgeldes übrigens nur bei 75 Euro gelegen.

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