Während in den vergangenen Jahren das Wort „Corona-Pandemie“ in aller Munde ist, tauchte die Vokabel Pandemie 2010 nur in Hollywoodfilmen oder im Biologie-Unterricht auf. Wir schauen zurück auf das Castrop-Rauxeler Sportgeschehen in der Endphase des Jahres damals.
Wacker Obercastrop purzelt sieben Plätze nach unten
Vor 13 Jahren war man im Lager des heutigen Westfalenligisten Wacker Obercastrop recht zufrieden mit sich selbst. Im November 2010 stand der vierte Platz in der Bezirksliga-Staffel 15 zu Buche. Kurios ist: Sieben Monate später war nicht alles „Eitel Sonnenschein“.
Denn die Obercastroper hatten beinahe alles aufs Spiel gesetzt. Sie waren sieben Position abgerutscht und der Abstiegszone recht nah. Nur gut, dass die SF Nette, der VfL Hörde und TSK Herne noch größere Schwäche zeigten und den Hut nahmen. Die Spvg Schwerin wurde Dritter hinter Meister VfB Waltrop. Der SuS Merklinde belegte Rang zehn.

Kristler und Olschewski bereiten das 1:0 vor
Tonangebend war im Castrop-Rauxeler Fußball 2010 ein anderer Verein - zumindest mit Blick auf die Tabellen: Der VfB Habinghorst thronte als Landesligist über allen. Allerdings war der VfB in der Krise. Anfang November brannte die Rote Laterne des Tabellenletzten in der Kampfbahn Habichthorst - trotz des 3:1 gegen den SC Weitmar 45 (11.). Es war erst der zweite Saisonsieg im zwölften Spiel.
Im Oktober trennte sich der Verein von seinem Aufstiegs-Trainer Dieter Beleijew. Ex-Spieler Daniel Kuhn übernahm das Zepter. Für Habinghorst war es gegen Weitmar der erste Heimsieg in dieser Saison nach fünf Niederlagen hintereinander.
Andreas Stolzenberg erzielte dabei zwei Tore - doch den Verdienst wollte Trainer Daniel Kuhn allein der Mannschaft zusprechen.
Schon vor Anpfiff der Begegnung sagte der Coach: ,,Heute will ich drei Punkte.“ Sonst, stellte der Übungsleiter klar, würde sein Team in der Liga den Anschluss verlieren. Die Mannschaft demonstrierte von der ersten Minute an, dass sie die Botschaft des Trainers verstanden hatte. Es dauerte nur bis zur 13. Minute, bis Stolzenberg nach schönem Spielzug über Daniel Kristler und Marc Olschewski zum 1:0 einnetzte.
Hasecke sieht die Rote Karte nach Frust-Foul
Die Freude dämpfte kurz darauf Dennis Berg, der nach 18 Minuten und einem Abwehrpatzer des VfB zum 1:1 einschob. Da konnte auch Torwart Edgar Wossning nichts machen, der den verletzten Stammtorhüter Daniel Kozakowski vertrat. Drei Monate musste Wossning einspringen: So lange fehlte Kozakowski, der im Spiel bei Mengede 08/20 einen Kapselriss in der Schulter erlitten hatte.
Einen Freistoß aus rund 24 Metern zirkelte Kristler sehenswert Torgiebel - 2:1. Neun Minuten später stand erneut Stolzenberg bereit, als Keeper Oliver Lerch einen Distanzschuss nach vorne abwehrte (3:1).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der VfB das überlegene Team. Dass es nicht wieder knapp wurde, lag mit an Routinier Wossning. Nachdem ein Habinghorster Abseitstor (Podwysocki, 65.) keine Anerkennung fand, musste Wossning nach dem Gegenzug per Fußabwehr retten. Weitmar - nun frustriert - verlor am Ende nicht nur das Spiel, sondern auch noch einen Spieler: Marcus Hasecke sah nach einem Frust-Foul an Patrick Nowotny die Rote Karte.
2014 ging es in die Kreisliga A für den VfB Habinghorst
Eine Woche später gab der VfB Habinghorst nach einem 1:1 beim SV Sodingen die Rote Laterne ab. Am Ende der Saison 2010/11 mussten die Habinghorster allerdings die Landesliga als Tabellenvorletzte verlassen - mit einem Punkt Rückstand auf den ersten Nicht-Absteiger SW Eppendorf.
Im Sommer 2014 folgte für den VfB der Abstieg in die Kreisliga A - nach 17 Jahren in überkreislichen Ligen. Es kam 2017 mit dem Abstieg in die Kreisliga B noch schlimmer. Immerhin: Im Sommer 2019 ging es wieder rauf in das Kreisliga-Oberhaus.
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