Bezirksliga, Landesliga sowie die Verbandsliga (1981 bis 1991). Das sind die Spielklassen, in denen man die Spvg Schwerin verortet. In der Kreisliga nicht. Dabei war die Spvg nach dem Abstieg 1999 dort tatsächlich für vier Jahre beheimatet.
Erst unter Trainer Torsten Sengteller und mit einigen Eigengewächsen gelang die Bezirksliga-Rückkehr. Ärgster Widersacher in der Aufstiegs-Saison 2002/03 war ein Lokalrivale: Victoria Habinghorst. Das Team von Victoria-Coach Andreas Maurer wurde am Ende mit dem RSV Holthausen punktgleicher Zweiter.
Aufstieg am 4. Mai 2003 im Fernduell mit Victoria Habinghorst
Marc Olschewski, damals einer der Youngster der Schweriner, erinnerte sich bei der Durchsicht von Zeitungsausschnitten lebhaft an die Aufstiegs-Saison: „Wir hatten eine tolle Truppe. Daniel Wiencek war mega-stark und ist eine Legende. Ebenso wie Abdulli Hakam.“ Zudem hatten die Blau-Gelben den ehemaligen Jugend-Nationalspieler und VfL-Bochum-Profi Karsten Gowik als Kapitän in ihren Reihen.
Vier Spieltage vor dem Saison-Ende - am 4. Mai 2003 - konnten die Schweriner den Aufstieg im Fernduell mit Habinghorst feiern - und ihren Trainer Torsten Sengteller hochleben lassen. Die Blau-Gelben gewannen gegen den VfB Börnig mit 8:0 und waren uneinholbar, weil die Victorianer das Pech hatten, dass ihr 4:3 beim 3:3 gegen Spvg Horsthausen nicht zählte.
„Wir haben Rasen, Ihr nur PVC!“
Ausschlaggebend war auch, dass die Schweriner die beiden Topduelle mit den Habinghorstern - am ersten Spieltag und am ersten Rückrundenspieltag - mit 6:1 und 3:2 gewannen. Auf Schwerin skandierten die Victoria-Fans fast 90 Minuten lang den gleichen Schmähruf: „Wir haben Rasen, Ihr nur PVC!“ In Anspielung darauf, dass der nagelneue Kunstrasen auf Schwerin ja kein echter Rasen sei. Und dass Fußball nur auf Naturrasen der wahre Fußball sei.
Aber auch die Schweriner Fans machten sich lautstark bemerkbar. Olschewski berichtete: „Damals gab es noch die ,Rasselbande´, überwiegend bestehend aus Spielerfrauen und Freundinnen, die uns jeden Sonntag mit Rasseln gepusht haben.“
Börniger brach Sebastian Janas das Bein
Beim 8:0 gegen Börnig war das 4:0 von Dennis Schoenacker zugleich das 100. Schweriner Saison-Tor. Am Ende stand die Bilanz nach 24 Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen bei 121:44 Treffern. Olschewski erinnert sich und erklärt: „Als wir vom Unentschieden von Victoria gehört haben, haben wir auf dem Platz kräftig gefeiert - das ging dann noch weiter bei einem 18. Geburtstag....“
Marc Olschewski, der in den vergangenen Jahren eine Laufbahn als spielender Trainer beim VfB Habinghorst und Arminia Ickern eingeschlagen hat, erklärt: „Wir hatten auf Schwerin damals eine enorme Breite im Kader.“ Diese war auch nötig. Denn der überaus agile Goalgetter Sebastian Janas konnte zum Saison-Ende nicht mehr mitwirken. In der Partie gegen BW Börnig brach ihm ein Herner Akteur mit einem brutalen Foul das Bein. Was sogar juristisch ein Nachspiel hatte.
VfB, Merklinde und FCF waren Speerspitzen
Neben Schwerin (1.) und Victoria (2.) waren in der Saison 2002/03 auch der spätere Bezirksligist SV Yeni Genclik (5.) und der aktuelle Westfalenligist Wacker Obercastrop (8.) vertreten. In der Bezirksliga kickten seinerzeit als Castrop-Rauxeler Speerspitzen der VfB Habinghorst (3.), SuS Merklinde (4.) und der FC Frohlinde (10.).