Patrick Stich trug viele Jahre als Fußballer ein Bundesliga-Trikot

© Volker Engel

Patrick Stich trug viele Jahre als Fußballer ein Bundesliga-Trikot

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Patrick Stich hat viele Jahre Fußball gespielt. Ein Kreuzbandriss warf zurück - nach einem Scheinbeinbruch war Schluss. Als Trainer feierte er Erfolge mit Aufstiegen in die Kreisliga A und die Bezirksliga.

Castrop-Rauxel, Habinghorst

, 20.05.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bis zum 30. Juni ist Patrick Stich aktuell noch Trainer beim Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel. In seiner ersten überkreislichen Trainer-Station waren dem Aufstiegs-Coach nur sechs Spiele vergönnt - dann kam der Lockdown. Zwei Siege, ein Unentschieden, drei Niederlagen sind Stichs Bilanz in der Bezirksliga. Dass seine Zeit beim FC mit einem 1:5 beim Spitzenreiter FC Nordkirchen endet, wurmt den Trainer etwas.

Das wissen viele. Deutlich weniger sind darüber im Bilde, was Patrick Stich alles im Fußball erlebt hat - und dass er für einen Bundesligisten kickte.

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Die Wurzeln von Patrick Stich liegen bei Victoria Habinghorst

Was bei Victoria Habinghorst begann, führte Klein-Patrick zu Beginn der 1990er-Jahre zum VfL Bochum an die Castroper Straße. Von der E-Jugend bis zur C-Jugend spielte er beim Bundesliga-Klub. „Als B-Jugend-Jungjahrgang wurde ich beim VfL aussortiert. Ich war den Trainern zu klein - obwohl sie nur wenige Linksfüße im Team hatten.“

Patrick Stich (3.v.r.) spielte beim VfL Bochum mit der Castrop-Rauxelerin Nadine Kirsch (l.) zusammen.

Patrick Stich (3.v.r.) spielte beim VfL Bochum mit der Castrop-Rauxelerin Nadine Kirsch (l.) zusammen. © privat

Zurück in Castrop-Rauxel ging es zur Spvg Schwerin. Stichs Trainer dort war Martin Backwinkler. Im zweiten A-Jugendjahr ging es wieder zurück zu den Wurzeln. „Bei Victoria Habinghorst wurde ich als A-Jugendlicher hochgeschrieben in den Seniorenbereich. Andreas Maurer war mein Trainer.“ Victoria spielte zu der Zeit in der Kreisliga A.

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B-Kreisligist Arminia Ickern war Stichs nächste Fußball-Adresse. Dort gab es den ersten Karriere-Knick mit einem Kreuzbandriss. Und als sich Stich später in einem Kreispokalspiel gegen den SV Wacker Obercastrop beim Stand von 0:7 das Schienbein brach, war Schluss mit Fußball. „Von dieser Verletzung habe ich mich nicht mehr wirklich erholt - die Angst im Kopf war immer da.“

Was machen? Da Patrick Stich als 18-Jähriger bei Victoria Habinghorst die F-Jugend trainiert hatte („Von diesen Jungs hat mich Emir Alic bis zum FC Castrop-Rauxel begleitet“), lag es auf der Hand, auch bei Arminia Ickern als Jugendtrainer zu arbeiten. Das machte er von 2010 bis 2013. Die B-Jugend trainierte Stich zuerst.

Im Trikot von Arminia Ickern brach sich Patrick Stich (r.) in einem Kreispokalspiel gegen den SV Wacker Obercastrop beim Stand von 0:7 das Schienbein. Somit war Schluss mit Fußball als Aktiver.

Im Trikot von Arminia Ickern brach sich Patrick Stich (r.) in einem Kreispokalspiel gegen den SV Wacker Obercastrop beim Stand von 0:7 das Schienbein. Somit war Schluss mit Fußball als Aktiver. © Jens Lukas

Als logische Konsequenz folgte bei Arminia - damals B-Ligist - der Wechsel als Trainer in den Seniorenbereich. „Ich musste bei meinem Einstieg einen Neuaufbau starten, was mit eigenen A-Jugendlichen gut gelang.“ Als Krönung mit dem Triumph des Aufstiegs 2016 in die Kreisliga A.

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„Zwei Jahre haben wir die A-Liga-Spielzeiten im oberen Drittel abgeschlossen. Das war okay. Doch dann hatte ich das Gefühl, dass die Luft raus ist für mich. Die Motivation für weitere Arminia-Jahre war nicht mehr da. Es musste noch etwas anderes geben“, erklärt Stich. Eigentlich wollte er sogar eine einjährige Pause einlegen.

Es kam anders. Im Oktober 2018 heuerte Patrick Stich in der laufenden Saison als Trainer beim höchst ambitionierten A-Kreisligisten FC Castrop-Rauxel an. „Die Zeit bis zum Saison-Ende haben wir dort schon als Vorbereitung und Planung für das nächste Spieljahr gesehen“, so Stich.

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Wie sich zeigen sollte, wurde optimal geplant. Als wegen der Corona-Pandemie im März 2020 die Saison abgebrochen wurde, lag der FC mit sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Das Bonbon des FLVW: der Aufstieg in die Bezirksliga. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch ohne Abbruch Meister geworden wären“, sagt Stich, ohne auf den Putz hauen zu wollen.

Am 30. Juni 2021 endete für Patrick Stich die Zeit beim FC Castrop-Rauxel. Was dann? „Es gab ein paar Anfragen, ich möchte aber eine Pause einlegen“, sagt der 37-Jährige. Momentan sei er durch eine Ausbildung zum Chemie-Meister zeitlich stark eingespannt.

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Es soll jedoch kein Fußball-Schlussstrich für immer sein. Stichs Gedanken kreisen bei einem Wiedereinstieg nicht unbedingt um das Traineramt an der Seitenlinie: „Ich könnte mir vorstellen, bei einem Verein hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen. Es gibt aber kein Ja oder Nein, auch wieder als Trainer zu arbeiten.“

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